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Mittwoch, April 24, 2024

Corona befeuert die Digitalisierung an Schulen

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IT-Betreuer der Schulen informiert

FRG. Die Digitalisierung an Schulen ist seit Jahren ein großes und teilweise kontrovers diskutiertes Thema in der Öffentlichkeit. Der Landkreis Freyung-Grafenau hat hier mit Hilfe großzügiger staatlicher Förderprogramme die Schulen in den vergangenen Monaten gut ausgestattet. Auf der Bürgermeisterdienstversammlung berichtete der IT-Betreuer für die Schulen (Sachgebiet Liegenschaften, Schulen, Energie und kreiseigener Hochbau) Christoph Metten über den aktuellen Stand bei der Erneuerung und Ausbau der IT-Ausstattung der kreiseigenen Schulen. Landrat Gruber erklärte dazu: „Die Zukunft der Bildung ist zu einem guten Teil auch digital. Es freut mich, dass wir hier im Landkreis, was die Ausstattung der Schulen angeht, in den vergangenen Monaten deutliche Fortschritte machen konnten. Besonders die beiden Lockdown-Phasen haben eindrucksvoll gezeigt, wie wichtig der geübte Umgang mit digitalen Medien und Geräten im Unterricht geworden ist.“

Zum Verantwortungsbereich des Landkreises als Schulaufwandsträger zählen, so berichtete Metten, insgesamt 13 Schulen, drei Gymnasien, zwei Realschulen, zwei sonderpädagogische Förderzentren und ein Berufsschulzentrum mit insgesamt fünf Einzelschulen. Durch die Förderprogramme „DigitalBudget für das digitale Klassenzimmer“ (Bayern) und „DigitalPakt Schule 2019 bis 2023“ (Bund) ist es seit 2018 möglich, die vorhandene und in die Jahre gekommene IT-Ausstattung zu erneuern und weiter auszubauen.

Seit Januar 2020 ist Diplominformatiker Metten für die IT-Ausstattung an den Schulen zuständig. Im Juni 2021 wurde mit Andreas Maier ein weiterer IT-Spezialist für dieses Aufgabenfeld am Landratsamt gewonnen. Dadurch wird für die Schulen Unterstützung und Beratung bei der Umsetzung der Förderprogramme sowie der IT-Support, Wartung und Pflege durch den Landkreis langfristig sichergestellt.

Bis Februar 2021 konnten alle Schulen per Glasfaseranschluss ans Internet angeschlossen werden, berichtete Metten. Dabei werde den Schulen der bestmögliche Internettarif mit bis zu 1000 Mbit/s in Download-Richtung zur Verfügung gestellt. Zur Weitervermittlung der Daten werde an zwei Schulen die Gebäudeverkabelung nachgebessert. Internetzugang im Klassenzimmer sei für modernen Unterricht notwendig. Dazu zähle nun auch eine flächendeckende WLAN-Infrastruktur, die mittlerweile an fast allen Schulen genutzt werden könne. Schutz und Sicherheit der Daten und Netzwerke würden durch Profi-Router und Firewall-Systeme erhöht, leistungsfähigere Netzwerkkomponenten verbesserten den Datenfluss. Damit werde den erhöhten Anforderungen künftig Rechnung getragen, erläuterte der Diplominformatiker.

„Das digitale Klassenzimmer ist dabei ein Grundkonzept der staatlichen Förderprogramme“, so Metten. Die IT-Ausstattung in den Unterrichtsräumen könne damit ebenfalls erneuert und erweitert werden. Im Landkreis wurde der Beamer-Bestand durch leistungsfähigere Geräte ergänzt und erweitert, zudem besteht an mehreren Schulen nun auch die Möglichkeit, per drahtloser Übertragung zu projizieren. Weitere Beschaffungsrunden sind in Planung. Für die Verwaltung der vernetzten und immer zahlreicher werdenden Geräte stehen oft auch schon geeignete Management-Werkzeuge zur Verfügung oder werden noch eingeführt.

Der Einsatz von Computern im Unterricht, so der Informatiker, sei natürlich auch schon vor Corona ein zentrales Element des digitalen Unterrichts gewesen. Mit der räumlichen Entfernung von Lehrkräften und Schülern seien aber auch moderne Kommunikationsformen wie Chat und Videokonferenzen in Betracht gekommen, die für die IT-Ausstattung entscheidende Kriterien darstellen. Die Bedeutung von Tablets und Notebooks und besonders die Stifteingabe, habe im vergangenen Jahr stark zugenommen. Immer häufiger würden so die stationären PCs in den Unterrichtsräumen verdrängt.

Bund und Länder hätten im vergangenen Jahr darauf reagiert und eigene Sonderbudgets zur Anschaffung von Tablets oder Notebooks bereitgestellt, als Leihgeräte für Schülerinnen und Schüler, die über kein eigenes Gerät für das Home-Schooling verfügen, sowie als Dienstgeräte für die Lehrkräfte. Das größte Hindernis bei der Beschaffung der Endgeräte sei derzeit allerdings die Marktsituation, denn aufgrund der hohen Nachfrage nach geeigneten Geräten seien zum Teil extreme Lieferzeiten die Folge.

„Eine weitere Sonderstellung haben die integrierten Fachunterrichtsräume der berufsbildenden Schulen“, so Metten. Hierfür seien eigene Fördermittel gezielt für die berufliche Ausbildung reserviert, „die am Berufsschulzentrum gut eingesetzt werden“. Für die Regelschulen sei derzeit eine Ausschreibung in Vorbereitung, über die Mess- und Experimentiergeräte für diese beschaffen werden sollen. Die digitalen Geräte sollen helfen, Demonstrationsunterricht und Schülerübungen in den naturwissenschaftlichen Unterrichtsfeldern zu verbessern. Daneben werde man auch weitere Tablets und Notebooks beschaffen, mit dem Ziel, alle Lehrkräfte mit einem zeitgemäßen Dienstgerät auszustatten.

„Im vergangenen Jahr hat der Landkreis viel dazu beigetragen, die IT-Ausstattung an den Kreisschulen zu verbessern“, resümiert der Informatiker. Die Beschaffungen werden dabei mit bis zu 90 Prozent vom Staat gefördert, Leih- und Dienstgeräte werden durch die Sonderbudgets sogar vollständig finanziert. An die Förderungen sind aber auch hohe Anforderungen geknüpft. Bis Mitte 2024 haben die Sachaufwandsträger noch Zeit, weitere Maßnahmen durchzuführen und so die Digitalisierung an den Schulen voran zu treiben.

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