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Freitag, April 19, 2024

Landschaftspflege in Hengersberg für mehr Artenvielfalt

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Naturpark organisiert Mahd und Entbuschung

Hengersberg. Landschaftspflege – für viele früher ein eher schwammiger Begriff? Mittlerweile hat diese Bezeichnung und die dahinterstehende Arbeit sich mit mehr Bedeutung füllen lassen. Landschaftspflege dient dem Natur- und Biotopschutz in der heimatlichen Region. Genau genommen sind damit alle Maßnahmen zur Sicherhung der nachhaltigen Nutzungsfähigkeit der Naturgüter sowie der Vielfalt, Eigenart und Schönheit von Natur und Landschaft gemeint. Landschaftspflege ist alles andere als eine neue Erfindung. Der Naturpark Bayerischer Wald organisiert diese bereits seit 33 Jahren im Naturparkgebiet. Christian Mayer, Bürgermeister des Markts Hengersberg führt das verstärkte Interesse der letzten Jahre am Naturschutz auf einen Bewusstseinswandel in der Bevölkerung zurück. Diese Themen haben auf jeden Fall an Priorität gewonnen, so der Bürgermeister.

Wie alle anderen nördlich der Donau liegenden Gemeinden im Landkreis Deggendorf, ist auch der Markt Hengersberg Mitglied im Naturpark Bayerischer Wald. Eine wichtige Aufgabe des Vereins stellt die Initiierung und Organisation von Landschaftspflege in diesem Gebiet dar. In einem ersten Schritt hat der Markt Hengersberg die Flächendaten der Gemeindeflächen dem Naturpark Bayerischer Wald übermittelt. Mitarbeiter des Naturparks haben daraufhin alle Flächen einer sorgfältigen Sichtung unterzogen. Das gute Ergebnis dieser Zusammenarbeit zeigt sich nun auf zwei Flächen der Kommune, die neu in die Landschaftspflege aufgenommen werden. Die Flächen werden dabie entbuscht und wieder gemäht. „Ziel ist es, Stück für Stück mehr Flächen in die Landschaftspflege aufzunehmen“, so Dr. Einhellig, der als eine der treibenden Kräfte des Naturschutzes im Markt Hengersberg gilt und auch Mitglied im Markt-Gemeinderat ist. „Wir benötigen 10 bis 15 Prozent der Flächen, die auch im Sinne des Naturschutzes bewirtschaftet werden, um zumindest die Artenvielfalt, die aktuell noch vorzufinden ist, zu erhalten. Hier sprechen wir noch gar nicht davon, die Artenvielfalt zu erhöhen“, erklärt er.

Doch, wo findet nun die neu begonnene Landschaftspflege statt? Bach- und Flusstäler gelten als Biotopverbundachsen, also Gebiete, in denen Tiere und Pflanzen leben, wandern und sich ausbreiten. Diese Bereiche sind für den Naturschutz besonders wichtig. Auch ein Grund, warum die beiden ersten Landschaftspflegeflächen nun am Lutzmannsgraben und am Sickinger Bach liegen. Am Lutzmanngraben hat der örtliche Landwirt Streicher die praktische Arbeit des Mähens in den nassen Hangwiesen übernommen. Darüber freut sich Matthias Rohrbacher vom Landschaftspflegeteam des Naturparks besonders: „Örtliche Landwirte können diese Arbeiten am besten übernehmen.“ Auf der Fläche am Lutzmanngraben haben die feuchten Bodenbedingungen die Arbeit von Otto und Sebastian Streicher erschwert. Hauptgrund waren dieses Jahr auch die vielen Niederschläge im Sommer. Da Landschaftspflegeflächen meist wirtschaftlich unrentabel sind, wird diese Arbeit über die bayerische Landschaftspflege- und Naturparkrichtlinie gefördert. Nach der Antragstellung über den Naturpark Bayerischer Wald werden die Fördergelder von der Höheren Naturschutzbehörde der Regierung von Niederbayern genehmigt.

Viele Gemeinden besitzen eigene Flächen, Bürgermeister Christian Mayer rät ihnen, diese genau anzuschauen bzw. anschauen zu lassen und gerade diese öffentlichen Flächen gegebenfalls naturschutzfachlich aufzuwerten. Natürlich ist die Landschaftspflege auch auf Privatgrund möglich – erklärt Matthias Rohrbacher vom Landschaftspflegeteam des Naturparks. Interessenten können sich gerne an den Naturpark – 09922 802480 – wenden.

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