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Donnerstag, März 28, 2024

17 Rinder sterben bei Stallbrand in Außernzell

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PETA erstattet Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Deggendorf

Außernzell / Stuttgart, 1. April 2021 – Kein Entkommen: Am Mittwoch, den 23. März, war ein Feuer in einem Rinderstall in Gaißa bei Außernzell ausgebrochen. Bei dem Brand sind 17 Rinder ums Leben gekommen. Insgesamt befanden sich im Stall mehr als 100 Rinder, die zum Teil schwer verletzt wurden. Fünf weitere Tiere mussten so am Donnerstag aufgrund ihrer schweren Verletzungen getötet werden. Die Brandursache ist aktuell noch unklar. Jährlich sterben Zehntausende Tiere bei Stallbränden, weil die gesetzlichen Vorgaben unzureichend sind. PETA hat nun bei der Staatsanwaltschaft Deggendorf Strafanzeige gegen den Landwirt erstattet. Denn aufgrund mutmaßlich unzureichender Brandschutzmaßnahmen wurde möglicherweise billigend in Kauf genommen, dass die Rinder qualvoll ersticken oder bei vollem Bewusstsein verbrennen. PETA dankt den am Einsatz beteiligten Feuerwehrmitarbeitern und allen Helfern, die sich für die Rettung der Tiere eingesetzt haben.

„Jeder Tod eines Tieres, welches bei einem Stallbrand stirbt, wurde nach Auffassung von PETA aufgrund der mangelnden Brandschutzvorgaben billigend in Kauf genommen. Landwirte züchten diese unschuldigen Lebewesen schließlich überhaupt erst in eine leidverursachende Umgebung hinein. Doch um die Tiere vor dem Verbrennen zu schützen und auch den Schaden für die Landwirte möglichst gering zu halten, ist auch die Politik gefragt, gesetzliche Regelungen zu verschärfen“, so Lisa Kainz, Agrarwissenschaftlerin und PETAs Fachreferentin für Tiere in der Ernährungsindustrie. „Verbraucher können ebenfalls etwas gegen solch schreckliche Vorfälle tun. Denn würden alle Menschen vegan leben, wäre das nicht passiert.“

PETA kritisierte in der Vergangenheit wiederholt die bestehenden Brandschutzverordnungen, da ein Schutz der Tiere so gut wie nicht geregelt ist. Zudem werden in der Praxis meist selbst diese unzureichenden Schutzmaßnahmen nicht umgesetzt. Durch eine kritische Lage der Löschwasserversorgung kommt es bei derartigen Bränden häufiger zu Zeitverzögerungen, die die Rettung der Tiere verhindern.

Tiere, die zu Ernährungszwecken gehalten werden, gelten als reine Produktionsgüter. Verbrennen oder ersticken sie bei einem Stallbrand, wird ausschließlich der entstandene Sachschaden berechnet. In der landwirtschaftlichen Tierhaltung bedeutet jedoch nicht nur ein Brandfall Leid und Tod. Ganz gleich, ob Rind, Schwein oder Huhn, ob konventionelle oder ökologische Haltung: Tiere als leidensfähige Lebewesen werden anhand ihrer Leistung und ihres Nutzens für den Menschen beurteilt. Für Fleisch, Milch und Eier werden sie ausgebeutet und getötet, obwohl sie ihr natürliches Lebensalter nicht annähernd erreicht haben. Kopfüber an einem Bein hängend wird ihnen im Schlachthaus die Kehle durchtrennt – Millionen Tiere sind dabei nicht ausreichend betäubt [1].

PETA Deutschland e.V. ist die größte Interessenvertretung vegan lebender Menschen in Deutschland und fordert eine moderne Definition der Grundnahrungsmittel. Bislang werden hierzu unter anderem Fleisch und andere tierische Produkte gezählt und dementsprechend günstiger besteuert. Aus ernährungsphysiologischer, ökologischer und tierrechtlicher Sicht sollten jedoch pflanzliche Eiweißquellen die Proteine für die menschliche Ernährung liefern. PETA fordert die Politik auf, tierische Produkte aus der Liste der Grundnahrungsmittel zu streichen und vegane Lebensmittel mit einem verminderten Steuersatz zu belegen.

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