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Donnerstag, April 25, 2024

Zweckverband behandelt Änderungspaket zur weiteren Verbesserung der rettungsdienstlichen Versorgung

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Der Verbandsversammlung des Zweckverbandes für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Passau (ZRF) wurden Empfehlungen für die rettungsdienstliche Versorgung in der Region vorgestellt, die insgesamt zu wesentlichen Verbesserungen führen sollen.

Im Rettungsdienstbereich Passau soll es künftig insgesamt 19 Versorgungsbereiche um jeweils eine 24 Stunden besetzte Rettungswache geben, die teilweise wegen des örtlich zusätzlichen Bedarfs durch einen nicht rund um die Uhr besetzten Stellplatz ergänzt werden.

Im Bereich Notfallrettung empfiehlt das Gutachten nicht nur eine beträchtliche Erhöhung der Vorhaltestunden gegenüber dem derzeitigen Stand, sondern auch die Einrichtung neuer Stellplätze in der Gemeinde Perlesreut, der Stadt Passau, in Rottau (Stadt Pocking), in der Gemeinde Roßbach, im Markt Bad Birnbach und im Markt Ortenburg.

Im Bereich Krankentransport besteht die Zielrichtung ebenfalls in einer deutlichen Stundenmehrung. Außerdem wird neben der alle Bedarfsregionen betreffenden Ausweitung der Vorhaltestunden für die Bedarfsregion Passau in der Spitze auch ein Krankentransportwagen mehr vorgeschlagen.

Seit 1999 werden alle bayerischen Rettungsdienstbereiche sukzessive einer wissenschaftlichen Begutachtung in Form einer Struktur- und Bedarfsanalyse sowie nachfolgender Wirtschaftlichkeits- und Trendanalysen durch das am Klinikum der Universität München angesiedelte Institut für Notfallmedizin und Medizinmanagement (INM) unterzogen.

Auftraggeber sind das Bayerische Staatsministerium des Inneren, für Sport und Integration sowie die Arbeitsgemeinschaft der Bayerischen Sozialversicherungsträger.
Die Empfehlungen aus diesen Gutachten sind seither Grundlage für die Beurteilung der Bedarfsbemessung.
Nach der Ausführungsverordnung zum Bayerischen Rettungsdienstgesetz sollen die Einsatzorte im Versorgungsbereich einer 24 Stunden besetzten Rettungswache in 80 Prozent der Fälle innerhalb einer Fahrzeit von zwölf Minuten durch ein qualifiziertes Rettungsmittel erreicht werden. Dabei ist zunächst jeder Gemeindeteil nach der planerisch kürzesten Fahrzeit einem Versorgungsbereich zugeordnet.

Eine erste Begutachtung fand 2003 statt und sorgte seinerzeit wegen mancherorts empfohlenem Stundenabbau oder der Verschiebung von Rettungsdienststandorten für große Aufregung.
Oberbürgermeister Jürgen Dupper, Vorsitzender des ZRF Passau: „Bereits 2008 hatten wir eine Nachbetrachtung angefordert, die schließlich 2011 erfolgte und entsprechende Verbesserungen ergab. Aus dieser Erfahrung heraus haben wir unsere Forderungen für zusätzliche Optimierungen in der Versorgung im gesamten Verbandsgebiet schon im Vorfeld der 2019 durchgeführten weiteren Begutachtung eingebracht. Diese sind größtenteils in den nun vorliegenden Empfehlungen des INM berücksichtigt.“

In der Verbandsversammlung wurden unter anderem folgende Empfehlungen des INM für Stundenausweitungen an bestehenden Standorten beziehungsweise für zusätzliche Stellplätze vorgestellt:

Landkreis Freyung-Grafenau:

  • Überführung des Interimsstandortes Riedlhütte in die Regelvorhaltung mit Ausweitung
    der Vorhaltung eines Rettungswagens (RTW).
  • Ausweitung der RTW-Vorhaltung am Stellplatz Annathal.
  • Etablierung eines RTW-Stellplatzes im Bereich der Gemeinde Perlesreut.

Landkreis und Stadt Passau:

  • Überführung des Interimsstandortes Eging am See in eine Regelvorhaltung.
  • Ausweitung der RTW-Vorhaltung am Stellplatz Hutthurm.
  • Etablierung eines zusätzlichen RTW-Stellplatzes im Bereich der Stadt Passau.
  • Etablierung eines RTW-Stellplatzes im Bereich Rottau (Stadt Pocking)
  • Eventuell Verlagerung eines RTW-Stellplatzes nach Dorfbach.
  • Überführung der Interimsvorhaltung in Aidenbach in eine Regelvorhaltung.

Landkreis Rottal-Inn:

  • Etablierung eines RTW-Stellplatzes im Bereich der Gemeinde Roßbach.
  • Etablierung eines RTW-Stellplatzes in Bad Birnbach.

Die Empfehlungen des INM werden derzeit beim ZRF ausgewertet, um bei diesem Prozess ein möglichst gutes Ergebnis für den Rettungsdienstbereich Passau umsetzen zu können.

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