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Donnerstag, April 25, 2024

Weiheranlage an der Spitalhofstraße: Grundsanierung ist abgeschlossen

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Rund 100 Kubikmeter Schlamm im unteren Bereich abgesaugt

Passau. Was vor etwa einem Jahr begonnen wurde, fand nun einen erfolgreichen Abschluss: die Grundsanierung der Weiheranlage an der Spitalhofstraße, auch bekannt als Fischbauer-Weiher oder Röhr-Weiher. Diesmal war der untere Bereich an der Reihe, was ein weiteres Mal den Einsatz von schwerem Gerät erforderlich machte.

Ausschlaggebend für den aktuellen Einsatz sind die erhebliche Verschlammung und die damit einhergehende schlechte Wasserqualität. Dafür gibt es zwei Gründe. Zum einen bringen die umliegenden Bäume – in erster Linie Erlen, Weiden und Pappeln – viel Laub in das stehende Gewässer ein, das sich absetzt und verrotet. Zum anderen erfolgt immer wieder ein illegaler Fremdbesatz von Goldfischen, die sich zunächst vermehren. Zusammen mit den seitens der Stadt zur Reinigung des Grundes eingesetzten Karpfen ergibt sich jedoch ein zu hoher Bestand, was gerade bei warmen Temperaturen zu Nahrungs- und Sauerstoffmangel und schließlich weiteren Absetzungen verendeter Tiere führt.

Daher hat sich der städtische Bauhof nun den unteren, etwa 550 Quadratmeter großen Weiher vorgenommen und diesen abgesenkt. Das Abfischen wurde unter Aufsicht eines fachkundigen Fischers des Bezirksfischervereins vorgenommen, der den gesunden Bestand in Behältern mit sauberem Wasser und Sauerstoffversorgung erst in ein Quarantänebecken und dann in seine eigene Teichanlage brachte. Der Weiher wurde dann komplett abgelassen, um die Abtrockung des Schlamms zu ermöglichen. Beim Ablassen kam jede Menge Müll von Flaschen bis zum Fahrrad zum Vorschein, der natürlich fachgerecht entsorgt wurde.

In einem nächsten Schritt kam wieder schweres Gerät zum Einsatz: ein Saugbagger mit 630 PS, einem Maximalgewicht von 32 Tonnen und einem Fassungsvermögen von 10 Kubikmetern. Dazu mussten auch die losen Granitbruch-Steine – diese wurden zur Verhinderung von Schlammablagerungen eingebracht – auf der Weihersohle umgesetzt werden, ehe der Schaufelbagger das zähe Material Richtung Saugbagger transportieren konnte. Zehn Ladungen förderte das Gefährt in nicht einmal zwei Tagen und brachte die insgesamt 100 Kubikmeter Schlamm auf eine Fläche des Bauhofs zur Beprobung. Derweil kümmerte sich das Bauhof-Team auch um die Bereiche außerhalb des Weihers. So ertüchtigten die Männer beispielsweise die Wege und lichteten den Baumbestand.

In einem letzten Schritt wird nun das Wasser wieder vom oberen Weiher eingeleitet, der einen natürlichen Zulauf aus Richtung des Schießstattwegs hat. Zunächst befüllt man nur bis zu etwa einem Drittel, um zu prüfen, inwieweit noch grober Schmutz aufschwimmt und zu entfernen ist. Im Anschluss wird langsam die maximale Wasserhöhe hergestellt. Sobald diese erreicht ist, können von den entnommenen Fischen einige Exemplare ausgewählter Arten wie Karpfen und Rotfedern in ihre alte Heimat zurückgebracht werden.

Somit sieht das idyllische und zugleich beliebte Naherholungsrefugium zwischen Spitalhof-, Holzheimer- und Frühlingsstraße bald wieder zur uneingeschränkten Nutzung zur Verfügung. Dabei gab es Ende der 1980er Jahre schon Pläne, die beiden Weiher zugunsten eines Parkplatzes zuzuschütten. Da war jedoch der damalige Stadtrat Georg Radinger schneller. Seinem unermüdlichen Einsatz ist es zu verdanken, dass die ehemaligen Fischweiher erhalten blieben und 1988 einer grundlegenden Sanierung unterzogen wurden. Weitere Entschlammungsaktionen folgten 1998 und 2011/2012. 2021 war der obere Weiher erneut an der Reihe, heuer folgte sein größeres Pendant.

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