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Montag, April 29, 2024

Verkehrsunfallstatistik 2019 der Polizeiinspektion Grafenau

Lesestoff

Der Leiter der Polizeiinspektion Grafenau, Erster Polizeihauptkommissar Klaus Brunnbauer stellt erneut die aktuelle Verkehrsunfallstatistik 2019 für den Dienstbereich der Polizeiinspektion Grafenau mit den Gemeinden Eppenschlag, Innernzell, Neuschönau, St. Oswald-Riedlhütte, Saldenburg, Schöfweg, Spiegelau, Thurmansbang und Zenting sowie den Markt Schönberg und die Stadt Grafenau  mit einem Netz von über 860 laufenden Kilometern an öffentlichen Straßen vor.  

Wenngleich im abgelaufenen Jahr 2019 ein im Vergleich zu 2018 nahezu konstanter Wert bei den Gesamtunfallzahlen zu verzeichnen war, so ist zumindest ein sehr erfreulicher Rückgang bei den Unfällen mit Personenschaden festzustellen. Leider musste aber auch im Jahr 2019 ein junger Verkehrsteilnehmer auf den Straßen des Dienstbereichs sein Leben lassen, im Vergleichszeitraum 2018 waren noch 4 Todesopfer zu beklagen.

Zu den Kerndaten

Die Beamten der Polizeiinspektion Grafenau nahmen im vergangenen Jahr insgesamt 929 Verkehrsunfälle auf, hiervon 98 Unfälle mit Personenschaden und 831 Unfälle, bei denen lediglich Sachschaden entstand.

Die Zahl der Unfälle mit keiner oder nur geringfügiger Verkehrsordnungswidrigkeit/-straftat als Ursache, die – ohne auf die Schadenshöhe zu achten – als sog. „Kleinunfälle“ erfasst werden,  schlägt hieraus mit 678 zu Buche, 469 davon wurden als sog. „Wildunfälle“ registriert.

Tendenzen

Die Gesamtunfallzahl im Jahr 2018 lag bei 930, demnach war für 2019 ein leichter Rückgang um 0,10 % auf 929 Verkehrsunfälle zu verzeichnen.   

Die Zahl der Unfälle mit Personenschaden verringerte sich um 18,33 % von 120 in 2018 auf 98 in 2019 – war doch die Zahl im Vergleichszeitraum 2017-2018 erst um 17,64 % von 102 auf die v.g.120 Unfälle angestiegen.   

Bei einem sehr tragischen Verkehrsunfall verlor ein junger Mensch auf glatter Straße nach einem Hagelschauer sein Leben, im Vorjahr mussten bei 4 Unfällen insgesamt 4 Tote beklagt werden.

Graphische Darstellung der Unfallzahlen mit Folgen im Bereich der PI Grafenau für 2019 mit Vergleich im Jahr 2018. VUPS: VU mit Personenschaden; VUSA: VU mit Sachschaden bei nicht geringfügigem Verkehrsverstoß; VUK: Kleinunfälle, d.h. VU mit Sachschaden bei geringfügigem Verkehrsverstoß als Ursache. (Quelle: VU-Verfahren Bayern)

Bei der Anzahl von Schwerverletzten ergab sich ein erfreulicher Rückgang um 19,44 % von 36 auf 29 im Betrachtungszeitraum 2019.

Die Zahl der leichtverletzten Personen fiel ebenfalls um 18,03 % von 122 im Jahr 2018 auf 100 im letzten Jahr.

Bei den Wildunfällen war ein leichter Anstieg um 4,68 % von 448 auf 469 festzustellen. Bei dieser Unfallursache wurden in 4 Fällen auch 4 Personen leicht verletzt.   

Gegenüber der vorangegangenen Jahresstatistik 2017-2018 kehrte sich der Trend bei den Unfällen mit Fahrerflucht. Die Zahl der Unfallfluchten stieg nun wieder von 108 auf 121 (+12,03) an – war doch im Betrachtungszeitraum davor ein Rückgang von 7,69 % festzustellen. Von den bei der Pl Grafenau angezeigten 121 Fällen von Unerlaubtem Entfernen vom Unfallort konnten meist mit Hilfe von Zeugenhinweisen oder eindeutiger Spurenlagen 48 dieser Verkehrsstraftaten geklärt und so den Geschädigten zu ihrem Recht verholfen werden.

Alkohol- und Drogenunfälle

Im Betrachtungszeitraum 2019 war auch ein sehr erfreulicher Rückgang bei den Verkehrsunfällen mit Alkoholeinfluss von 9 auf 4 Unfälle (-55,55 %) sowie auch bei den Verkehrsunfällen mit Drogeneinfluss von 2 auf 1 Unfall (-50 %) festzustellen.

Geschwindigkeitsunfälle

Bei überhöhter oder nicht angepasster Geschwindigkeit als Hauptunfallursache wurde auch ein deutlicher Rückgang von 80 auf 69 Unfälle (-13,75 %) gezählt, dementsprechend sank auch die Anzahl der Unfälle mit Personenschaden bei dieser Hauptunfallursache von 36 auf 25 Unfälle (-30,55 %). 

Schulwegunfälle

Bei den sog. „Schulwegunfällen“ (Anm.: Eine Schülerin oder ein Schüler bis zur Vollendung des 15. Lebensjahres wird auf dem Weg zur Schule oder von der Schule nach Hause – egal mit welcher Verkehrsart oder zu Fuß unterwegs – geschädigt) ergab die statistische Auswertung einen leichten Anstieg von 1 auf 2 Unfälle im Jahr 2019.

Am 25.06.2019 wurde ein 14-jähriger Schüler mit seinem Fahrrad auf dem Weg zur Schule im Gemeindebereich Grafenau durch einen Fehler beim Abbiegen von einem Pkw erfasst und leicht verletzt.

Am 18.07.2019 wurden bei einem Streifunfall von zwei Schulbussen am Grafenauer Bahnhof, ausgelöst durch einen falsch fahrenden Pkw 3 Businsassen verletzt, davon zwei 11-jährige Schulkinder leicht und ein älterer Fahrgast musste schwerer verletzt in ein Klinikum gebracht werden.   

Verkehrsteilnehmer „Junge Erwachsene“ (18 bis 24 Jahre)

Bei den sog. „Jungen Fahrern“ war erneut ein leichter Rückgang als Unfallbeteiligte um 4,91 % von 61 auf 58 Verkehrsunfälle zu verzeichnen. In 29 Fällen mit beteiligten „Jungen Erwachsenen“ wurden 41 Personen z.T. schwer verletzt, allerdings setzte nur in 31 Fällen der Fahranfänger auch die Unfallursache. Nach wie vor am am häufigsten stellt nicht angepasste Geschwindigkeit oder andere Fehler in der Straßenbenutzung (z.B. Missachtung Rechtsfahrgebot o.ä.) die Hauptunfallursache bei den jungen Verkehrsteilnehmern dar.

Bei 1 Unfall war aber auch Alkohol im Spiel – 2018 lag die Zahl noch bei 6 Unfällen (-83,33 %).

Beim sog. „Begleiteten Fahren ab 17“ (BF17) gab es erfreulicherweise wieder keinen polizeilich registrierten Unfall.    

Senioren (ab 65 Jahre)

Bei der Gruppe der sehr erfahrenen Verkehrsteilnehmer, den sog. „Senioren im Straßenverkehr“, deren Anteil am Gesamtverkehrsaufkommen bekanntermaßen  im Trend der demographischen Bevölkerungsentwicklung stetig zunimmt, gab es einen leichten Rückgang um 2 Unfälle von 59 auf 57 erfasste Verkehrsunfälle dieser Personengruppe (-3,38 %). In 44 Fällen hatte der Verkehrsteilnehmer dieser gesondert betrachteten Beteiligungsart auch die Unfallursache gesetzt, in deren Folge wurden bei 16 Unfällen mit Personenschaden dann auch 6 Verkehrsteilnehmer schwer und weitere 19 leicht verletzt.    

Motorisierte Zweiradfahrer

Dieser hier betrachteten Teilnehmerart wird, nicht zuletzt durch die nun seit Jahren andauernden Zuwächse bei den sog. „Spät- oder Wiedereinsteigern“ immer mehr Bedeutung an der Gesamtverkehrsstatistik zugemessen.

Sehr erfreulich vermeldet der Dienststellenleiter auch hier einen positiven Trend, war doch die Gesamtzahl der Unfälle von motorisierten Zweiradfahrern von 36 auf 28 (-22,22 %) gesunken. In der Folge sank dann auch die Anzahl der Unfälle mit Personenschaden von 32 auf 26 (-18,75 %) sowie die Anzahl der Verletzten insgesamt von 37 auf 28 (-24,32 %) und keiner dieser Verkehrsteilnehmer verlor 2019 im Bereich der PI Grafenau sein Leben.   

Schadensbilanz

Bei dem aufgezeigten Unfallgeschehen für 2019 entstand allein im Bereich der PI Grafenau ein polizeilich geschätzter Gesamtsachschaden von etwa 1,347 Millionen Euro, ausgehend von der Schadensbilanz 2018 bedeutet dies einen enormen Rückgang um 25,04 %. Vorausgegangen war jedoch ein Anstieg um 31,19 %, gerechnet von etwa 1,369 Millionen Euro Sachschaden im Jahr 2017 auf 1,797 Millionen Euro in 2018.

Ausblick

Im Durchschnitt beinahe drei Unfälle pro Tag und ca. jeden dritten Tag eine Unfallflucht sowie 98 Unfälle mit Personenschaden im letzten Jahr, bei denen ein Mensch den Tod fand und weitere 29 Personen z.T. schwer verletzt wurden, bedeuten einen beträchtlichen Teil der täglichen Polizeiarbeit. Auch im laufenden Jahr wird diese Arbeit die Grafenauer Polizei wieder beschäftigen.        

„Bei stetig wachsendem Verkehrsaufkommen keine Steigerung bei den Gesamtunfallzahlen sowie einen deutlichen Rückgang bei den schmerzlichen Unfallfolgen vermelden zu können, ist ein sehr erfreuliches Ergebnis. Aber dennoch werden wir uns bemühen, mit aktiver Verkehrssicherheitsarbeit dieses gute Ergebnis halten oder gar nochmals verbessern zu können. Dies bedeutet für den Verkehrsteilnehmer, dass neben Präventionsmaßnahmen auch zahlreiche repressive Kontrollmaßnahmen durchgeführt werden und für eine Verbesserung der Infrastruktur in Absprache mit den zuständigen Behörden und Institutionen zu sorgen sein wird.

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