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Freitag, März 29, 2024

Staatliches Bauamt Passau investierte im vergangenen Jahr 184 Mio. Euro für Hoch- und Straßenbau

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2020 war eines der erfolgreichsten Jahre in der Geschichte des Staatlichen Bauamts Passau – Rekordbilanz für den Staatlichen Hochbau im östlichen Niederbayern – Rund 67 Mio. Euro flossen in den Erhalt des Straßennetzes – Investitionen sichern Arbeitsplätze und stärken die Region

2020 war in vielen Bereichen ein außergewöhnliches Jahr. Auch für die Mitarbeiter am Staatlichen Bauamt Passau brachte es etliche Herausforderungen mit sich. Trotz einiger Auswirkungen auf die Baustellen in der Region, trotz Homeoffice und Einschränkungen der täglichen Arbeit war das Jahr eines der erfolgreichsten in der Geschichte des größten Bauamts Bayern: 114 Millionen Euro wurden im Straßenbau sowie im Straßenbetriebsdienst für die Infrastruktur der Region investiert. Über 72 Mio. Euro hat das Staatliche Bauamt Passau im vergangenen Jahr im Auftrag des Freistaates Bayern und des Bundes in staatliche Hochbaumaßnahmen investiert. Das ist das höchste Umsatzvolumen, das der Staatliche Hochbau im Bauamtsbezirk Passau, der sechs Landkreise und zwei kreisfreie Städte umfasst, jemals erreicht hat.

Trotz Corona-Krise gingen die Planungs- und Vergabetätigkeiten am Amtssitz, im Hochbau sowie an den beiden Servicestellen in Deggendorf und Pfarrkirchen unvermindert weiter. „Wo es ging, beschleunigten wir die Ausschreibungen und Vergaben, um der Bauwirtschaft frühzeitig mit Aufträgen eine übers Jahr planbare Geschäftsgrundlage zu ermöglichen“, sagt Leitender Baudirektor Robert Wufka, Leiter des Staatlichen Bauamts Passau. Die Baufirmen sind wichtige Partner des Staatlichen Bauamts – „diese wollten wir in der wirtschaftlich schwierigen Lage unterstützen.“

Das Staatliche Bauamt Passau zählt zu den wichtigsten Auftraggebern von Bauleistungen in der Region. „Dieses Geld, das wir in Straßen- und Brückenbau und den Hochbau investieren, fließt in unsere Unternehmen, sichert Arbeitsplätze und stärkt somit direkt unsere Region“, sagt Robert Wufka. Die Ausschreibung und Vergabe der Hochbauleistungen erfolgten dabei – mittelstandsfreundlich – getrennt nach Gewerken nach der Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen (VOB).

Fachbereich Hochbau

An mehr als 340 Bauprojekten des staatlichen Hochbaus ließ das Staatliche Bauamt Passau im vergangenen Jahr Planungs- und Bauleistungen mit einem Investitionsvolumen von 72,48 Millionen Euro für Neu-, Um- und Erweiterungsbauten, für Sanierungen und im Bauunterhalt in Stadt und Landkreis Passau, in den Landkreisen Freyung-Grafenau, Regen, Deggendorf, Rottal-Inn, Straubing-Bogen und in der Stadt Straubing durchführen.

Größte Hochbau-Baustelle des Staatlichen Bauamts war im vergangenen Jahr der Neubau für die Landespolizei in Passau. Der Gebäudekomplex mit rund 26.000 m2 Bruttogeschossfläche soll bis zum Jahresende 2021 bezugsfertig sein und bietet Platz für fünf Polizei-Dienststellen (Polizeiinspektion Passau, Grenzpolizeiinspektion, Kriminalpolizei mit neu hinzugekommener Abteilung „Cybercrime“, Operativer Ergänzungsdienst und Technischer Ergänzungsdienst), die notwendigen Räume für das Polizeiliche Einsatztraining, eine Raumschießanlage, eine Werkstatt und eine Tiefgarage für die Dienstfahrzeuge sowie in einem eigenen Nebengebäude eine Kantine und ein Parkdeck für die Bediensteten. Für weitere Polizeineubauten hat das Staatliche Bauamt bereits Vorplanungen erstellt: Das Landeskriminalamt, Außenstelle Wegscheid, wird erweitert, in Eggenfelden und Simbach werden neue Polizeiinspektionen errichtet. Für den Neubau der Justizvollzugsanstalt Passau wurde an der Ausführungsplanung gearbeitet, ein Mega-Projekt mit fast 39.000 m2 Bruttogeschossfläche für eine Justizvollzugsanstalt des Regelvollzugs sowie einer eigenen Abschiebehafteinrichtung mit bei Bedarf zuschaltbarer „Variable“ als mögliche Kapazitätserweiterung. 2021 soll mit dem Neubau begonnen werden.

Der Neubau für die Landespolizei in Passau war im vergangenen Jahr die größte Hochbau-Baustelle des Staatlichen Bauamts Passau (Foto: Staatliches Bauamt Passau/Kinateder)

Ein weiterer Aufgabenschwerpunkt ist seit Jahren der Hochschulbau:
Für die Erweiterung der Mensa der Technischen Hochschule Deggendorf hat das Staatliche Bauamt die Projektunterlage (Vorplanung) erstellt und für den Neubau eines Internationalen Wissenschaftszentrums für die Universität Passau auf dem Löwenbrauereigelände am Spitzberg, einen Architektenwettbewerb durchgeführt. Für beide Bauvorhaben werden 2021 die Planungen weitergeführt.

Für den Campus Straubing der Technischen Universität München errichtet das Staatliche Bauamt Passau an einem anspruchsvollen Bauplatz an der Donau auf dem Schüttgut einer ehemaligen Mülldeponie, dafür aber in günstiger Nähe zu den bestehenden Hochschuleinrichtungen den Neubau eines Lehr- und Forschungsgebäudes für Nachhaltige Chemie mit rund 4200 m2 Nutzfläche. In unmittelbarer Nachbarschaft dazu sind die Ausbauarbeiten für ein neues Lehrstuhlgebäude in dem vor drei Jahren abgebrannten denkmalgeschützten Gebäude Petersgasse gut vorangekommen. Beide Gebäude werden 2021 fertiggestellt. In historischer Umgebung an prominenter Stelle der Stadt Passau, dem Residenzplatz, wird seit Juni des letzten Jahres ein Ersatzbau für die nach 65 Jahren Nutzungsdauer in die Jahre gekommene Dombauhütte errichtet. Nach dem Abriss des Altbaus erfolgten zunächst umfangreiche archäologische Untersuchungen und Befundaufnahmen bevor das intensiv mit dem Landesamt für Denkmalpflege abgestimmte neue Gebäude in Holzbaukonstruktion errichtet wurde.

Die Werkstatt der Dombauhütte wird neu gebaut (Foto: Staatliches Bauamt Passau/Kinateder)

Ebenfalls unter Berücksichtigung denkmalpflegerischer Belange konnte letztes Jahr die Barrierefreiheit des Schlosses Obernzell hergestellt werden. Das Hauptaugenmerk der Arbeiten lag hier auf der bestmöglichen Schonung der historischen Bausubstanz bei der Integration eines Aufzugs über 4 Geschosse, dem Einbau eines neuen Treppenhauses sowie einer behindertengerechten WC-Anlage. Museumsbesucher gelangen nunmehr auf dem Weg durch das Schloss barrierefrei bis zum Rittersaal im zweiten Obergeschoss. Im Zuge dieser Baumaßnahme wurde auch der Brandschutz an die aktuellen Anforderungen ertüchtigt.

Das Finanzamt Passau in der Innstraße und das Staatliche Bauamt Passau in der Karlsbader Straße bildeten letztes Jahr den Schwerpunkt bei den energetischen Gebäudesanierungen, die maßgeblich mit der EU-Förderung aus dem EFRE-Programm finanziert wurden.
Im Finanzamt Passau wurden 250 Fenster mit Zweifachverglasung gegen dreifach verglaste Holz-Alu-Fenster ausgetauscht, die durch die Ausrüstung mit Wärmeschutzgläsern im Sommer auch eine Überhitzung der Innenräume verhindern. Zudem wurden 2400 m² Mauerwerksfassade mit Mineralwolle gedämmt, verputzt und neu gestrichen.
Im Gebäude des Staatlichen Bauamtes Passau wurden an den Fenstern und Brüstungen der Bürofassaden rund 1800 Zweifachverglasungen gegen Dreifach- Sonnenschutzverglasungen ausgetauscht. In den Brüstungsbereichen wurden weiß emaillierte Gläser mit einer Brandschutzanforderung E 30 eingesetzt. Zudem wurden die Fassaden der Treppenhäuser zwischen den Bürobauten komplett erneuert und ebenfalls mit Dreifach-Sonnenschutzverglasungen ausgerüstet.
Die energetischen Sanierungen sowohl des Finanzamtes als auch des Bauamtes mussten im laufenden Betrieb durchgeführt werden und stellten dabei sehr hohe Anforderungen an die Terminplanung, die Baulogistik und insbesondere an die Bauleitung.

Fachbereich Straßenbau

114 Millionen Euro sind 2020 im Fachbereich Straßenbau investiert worden.

Erhalt des bestehenden Straßennetzes

Fast die Hälfte der Mittel, rund 67 Millionen Euro, floss in den Erhalt des knapp 2.200 km langen Bundes- und Staatsstraßennetzes im Amtsgebiet. Der Erhalt der bestehenden Straßensubstanz mit dem Ziel bestmöglicher Befahrbarkeit, bestmöglichen Fahrkomforts und bestmöglicher Verkehrssicherheit ist eine sehr wichtige Aufgabe.

Vor allem auf den Hauptachsen der Bundesstraßen sowie auf den wichtigsten Staatsstraßen wurden der Fahrbahnzustand und der Straßenunterbau weiter deutlich verbessert. Damit verbunden waren viele Baustellen während der Hauptbauzeit zwischen April und Oktober. In diesen – nur – sieben Monaten ist das gesamte Bauprogramm abzuwickeln, wenig Puffer bei einer derart hohen Mittelquote. Die vielen Baustellen mussten so eingetaktet werden, dass sie sich nicht gegenseitig behindern und für Verkehrsumleitungen noch Ausweichstrecken vorhanden sind. Dies war bei der hohen Anzahl an Baumaßnahmen nicht überall möglich, manche haben sich auch überschnitten. Behinderungen und Stauungen, gerade in den Verkehrsspitzenzeiten, lassen sich nicht immer vermeiden, auch wenn wir von den Firmen eine straffe Bauzeit mit 6-Tagewochen und Ausnutzung des Tageslichtes fordern. Das bedeutet lange und anstrengende Arbeitszeiten für deren Mitarbeiter.

Um- und Ausbau sowie Neubau

Den Schwerpunkt bilden hier Maßnahmen für mehr Verkehrssicherheit. Darunter fallen der Bau von 3. Fahrspuren in Steigungsbereichen oder der Umbau von Kreuzungen an Bundesstraßen. Bei den Staatsstraßen bestehen die Schwerpunkte auch in der Entlastung von Ortschaften und Menschen durch Bau von Ortsumgehungen und Linienverbesserungen außerorts mit Konzentration auf Entschärfung und Beseitigung von Gefahrenstellen.

Straßenunterhalt

Die Mitarbeiter der neun Straßenmeistereien sorgen für eine sichere und gute Befahrbarkeit des Straßennetzes in der Region. Unterstützung erhält das „Team Orange“ durch private Firmen, gerade im Winterdienst mit externen Fuhrunternehmern und ihren Schneepflügen. Dabei bedeutet vor allem der Winterdienst auf den Bundes- und Staatsstraßen eine große Herausforderung, je nachdem wie der Winter ausfällt. Gerade die ständigen Temperaturschwankungen und damit die vielen Frost-/Tauwechsel in den Gebieten nördlich der Donau erfordern eine ständige Einsatzbereitschaft der staatlichen und privaten Winterdienstfahrzeuge.

Aktuell rücken unsere Winterdienstfahrer vor allem zu Streueinsätzen aus. Der Salzbedarf lag im relativ milden Winter 2019/2020 bei rund 15.300 Tonnen – aktuell wurden bislang 2.886 Tonnen ausgebracht. Ziel ist es, mit möglichst wenig Salzeinsatz die gute und sichere Befahrbarkeit der Straßen herzustellen.

Ausgewählte bauliche Schwerpunkte des Straßenbaus im Landkreis Freyung-Grafenau

Die finanziell größte Maßnahme im Jahr 2020 bildete die Instandsetzung der Fahrbahn auf der B 12 zwischen Herzogsreut und Philippsreut, ein weiterer Schwerpunkt war die Erneuerung der Staatsstraßen in der Ortsdurchfahrt Freyung. Damit unterstützt das Staatliche Bauamt Passau die Stadt Freyung in ihren Vorbereitungen auf die Landesgartenschau, die 2023 stattfinden soll.

  • Instandsetzung der Fahrbahn auf der B 12 zwischen Herzogsreut und Philippsreut mit Entschärfung der sogenannten Schwarzkopfkurve – ca. 3,5 Millionen Euro
Zwischen Herzogsreut und Philippsreut wurde die Fahrbahndecke auf der B 12 neu asphaltiert, zudem wurde die sogenannte Schwarzkopfkurve entschärft (Foto: Staatliches Bauamt Passau)
  • Instandsetzung der Fahrbahn auf der B 388 zwischen Untergriesbach und Rannasäge – ca. 1,1 Millionen Euro
  • Ausbau der St 2127 zwischen Mauth und Höhenröhren mit Erneuerung der Entwässerungseinrichtungen – ca. 1 Million Euro
  • Instandsetzung der Fahrbahn auf den Staatsstraßen in der Ortsdurchfahrt Freyung – ca. 818.000 Euro
: In monatelanger Arbeit wurden die Staatsstraßen in der Ortsdurchfahrt Freyung saniert – ein Beitrag zur Vorbereitung auf die Landesgartenschau (Foto: Staatliches Bauamt Passau)
  • Instandsetzung der Fahrbahn auf der Nationalparkstraße – Kostenübernahme durch den Freistaat Bayern für den Landkreis Freyung-Grafenau – ca. 574.000 Euro
Im ersten Abschnitt wurde mit der Sanierung der Nationalparkstraße begonnen (Foto: Staatliches Bauamt Passau)
  • Felssicherung an der B 388 bei Erlau-Obernzell sowie an der St 2132 bei Grafenau – Reismühle – ca. 325.000 Euro
  • Instandsetzung der Brücke über die Ohe bei Zehrermühle (B 85) – ca. 450.000 Euro
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