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Samstag, April 20, 2024

So schön ist die Normalität

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142. Jahreshauptversammlung der FFW Herzogsreut: Die Zeit nach Corona +++ Starke Jugendarbeit +++ Feuerwehr nimmt wegen Feuerwehrhaus Gemeinde in die Pflicht

Herzogsreut. Dass das, was wir allgemein unter Normalität verstehen, alles andere als normal ist, mussten wir in den vergangenen, von Corona geprägten Jahre leidvoll in Erfahrung bringen. Wie schön ist es, endlich wieder Alltag zu haben, weiß deshalb nicht nur die Freiwillige Feuerwehr Herzogsreut. Im Rahmen ihrer 142. Jahreshauptversammlung konnten die Wehrler nämlich auf ein „normales“ Jahr zurückblicken – ohne Covid-Beschränkungen. Und zudem konnte zum traditionellen Termin am Dreikönigstag zurückgekehrt werden.

So konnte 1. Vorsitzender Christian Eller auf die Vor-Covid üblichen Termine vor 45 Teilnehmern mit 2. Bürgermeister Roland Hackl an der Spitze innerhalb einer Gesellschaft zurückblicken, die nach und nach zur Normalität zurückgekehrt ist. Highlights waren zweifelsohne das Maifest im Feuerwehrhaus, die Florianimesse und drei Vorstandschaftssitzungen, in denen die grundsätzliche Strategie für die Zukunft besprochen worden ist. Erstmals mit dabei waren die im vergangenen April neu gewählten Mitglieder der Führungsriege, die sich Eller zufolge bestens einleben und einarbeiten konnten.

„Leider wird unsere Arbeit nicht einfacher und es ist zunehmend schwerer, Geld für die Vereinskasse zu erwirtschaften. Den traditionellen Rosenmontagsball im Wirts-Saal wird es so nicht mehr geben. Die Räumlichkeiten stehen uns leider nicht mehr zur Verfügung“, haderte der Vereinsvorsitzende. „Leider haben wir nun im Dorf sehr beschränkte Möglichkeiten solche Veranstaltungen durchzuführen. Diesbezüglich hatte ich in der letzten Versammlung ja schon ausführlich an die Gemeinde appelliert – aber ohne jegliche Reaktion.“ Was genannte tradtionsreiche Veranstaltung in Herzogsreut betrifft ist also keine Rückkehr zur Normalität möglich – aus unterschiedlichsten Gründen. Die FFW Herzogsreut plant deshalb, auf das Pfarrheim auszuweichen. Ein Versuch, dessen Ausgang offen ist – der aber bereits jetzt auf positive Ressonanz innerhalb der Bevölkerung trifft.

Soweit zum gesellschaftlichen Teil, der – so ehrlich muss man sein – innerhalb einer Feuerwehr nur eine Nebensächlichkeit darstellt. Im Mittelpunkt steht natürlich „Retten.Löschen.Bergen.Schützen“. Und in diesem Zusammenhang stand und steht natürlich 1. Kommandant Manfred Zellner im Fokus. „Zu Beginn des Jahres war unser Alltag noch von Corona-Beschränkungen geprägt. Nach und nach lief aber alles wieder an – also allen voran der Lehrgangs- und Übungsbetrieb.“ 15 Einsätzen mussten wir Wehrler bestreiten, elf davon sog. „THL-Einsätze“. Eben der Pandemie geschuldet kamen nur neun Übungen (210 Stunden) hinzu. Zellner konnte zudem auf drei Lehrgangsteilnahmen zurückblicken.

Atemschutzgruppenfuhrer Florian Moritz referierte, dass man dreimal die Atemschutzstrecke Grafenau besuchte. Zudem organisierten die Herzogsreuter eine Übung in der ortsansässigen alten Schule. Und auch an der Großübung rund um das Rosenium in Hinterschmiding hat man sich beteiligt. Die Wehr war also gut gerüstet für den Ernstfall, den es für die Atemschutzträger im vergangenen Jahr einmal gab – im Rahmen eines Einsatzes im Gewerbegebiet Sonndorf.

Bei derartigen Notfällen immer mehr dabei sind auch die Jugendfeuerwehrmänner und -frauen, die Marco Schuster langsam aber sicher an die Senioren heranführt. 14 Nachwuchskräfte sind es derzeit, zwei davon sind 2022 neu dazu gekommen. Natürlich wurden für diese Buben und Mädchen spezielle Übungsformen abgehalten. U.a. eine Nachtübung mit drei Kernthemen.

Die Feuerwehr Herzogsreut tut also alles, um auch die künftige Einsatzfähigkeit zu sichern. Was weiterhin fehlt, ist aber ein vernünftiges Zuhause für die FFW, was 1. Vorsitzender Christian Eller seit Jahren ankreidet – und auch heuer wieder betonte. Die Räumlichkeiten in der alten Schule seien nicht nur beengt, sondern schlicht und einfach auch alt, verschimmelt und in der Folge nicht mehr zweckmäßig. „Bei uns müssen sich Frauen und Männer noch nebeneinander umziehen – das ist Steinzeit“, unterstrich Eller und nahm – zum wiederholten Male – die Gemeinde in die Pflicht: „Wir haben ja bereits vor langer Zeit einen entsprechenden Antrag gestellt. Notwendiger Aktionismus seitens der Gemeinde fehlt jedoch.“  Doch leider reagiert die Gemeinde nicht. Keine Ahnung, warum…“

Beförderungen:

Zur Oberfreuerwehrfrau: Juliana Sager

Zum Hauptfeuerwehrmann: Fabian Weigerstorfer

Ehrungen:

40 Jahre: Josef Brandl, Franz Kellermann, Ferdinand Moritz, Norbert Schmeizl, Willi Springer

50 Jahre: Franz Sammer, Ernst Zellner, Helmut Weigerstorfer sen.

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