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Donnerstag, März 28, 2024

Schwerpunktwochen Motorrad

Lesestoff

2. Kontrolltag in Niederbayern

Niederbayern / Bayerisch Eisenstein. Die Motorradsaison neigt sich dem Ende zu, und auch die Schwerpunktwochen ‚Motorrad‘ der Polizei hatten am vergangenen Sonntag ihren spätsommerlichen Abschluss – die Bilanz: Positiv!

Prävention durch Aufklärung und Sensibilisierung

Im Fokus des 2. großen Motorradkontrolltags stand ganz klar der Präventionsaspekt. Experten der Motorradkontrollgruppe, der Technischen Kontrollgruppe Verkehr (TKV) sowie zahlreiche Unterstützungskräfte umliegender Dienststellen waren am Sonntag rund um den Arber im Einsatz. Zwischen Bayerisch Eisenstein und Brennes wurden Geschwindigkeitsmessungen und allgemeine Verkehrskontrollen durchgeführt – auf der Brennesstraße nahe der Arber-Bergbahn wurden ebenfalls überwiegend motorisierte Zweiräder kontrolliert und beim Parkplatz am Arbersee hatten das Polizeiverwaltungsamt seine Präventionsmobile aufgebaut.

Wanderer, Biker, Ausflügler: Das Interesse war groß

Wie schon im Juli wurden bei den Präventionsmobilen die Unfallfahrzeuge vom tragischen „Kalteck-Unfall“ präsentiert. Wer Interesse hatte, konnte sich auch einen 10-minütigen Film über den Unfall anschauen. Die Mutter des schwer verletzten Jungen und Ehefrau des getöteten Pkw-Fahrers gibt hier eindrucksvolle Einblicke in ihre Wahrnehmung des tragischen Unfalls und dessen Folgen, mit denen die Familie nach wie vor zu kämpfen hat. Daneben hatte das Team der Zentralen Verkehrsprävention einen Infostand aufgebaut, wo sich Interessierte verschiedene Flyer, Warnwesten und auch allerlei Geschenke für die kleinen Besucher abholen konnten. Darüber hinaus waren auch die Ortskenntnisse der eingesetzten Beamten bei Wanderern sehr gefragt – man hilft, wo man kann.

„Grüß Gott! Führerschein und Fahrzeugpapiere bitte. Haben Sie am Motorrad etwas umgebaut?“ (Foto: Polizeipräsidium Niederbayern)

Wenn Experten mit Enthusiasten ins Gespräch kommen

Bei der Kontrollstelle nahe der Arber-Bergbahn haben Spezialisten der Motorradkontrollgruppe und TKV so viele Biker wie möglich in die Kontrollstelle gewunken. Die speziell für Manipulationen an Kraftfahrzeugen ausgebildeten Beamten erkennen oftmals schon auf den ersten Blick, ob bei einem Motorrad unzulässige oder die Verkehrssicherheit beeinträchtigende Veränderungen vorgenommen wurden. Obwohl am Sonntag nur vereinzelt Verstöße zu verzeichnen waren, versuchten die Kontrollkräfte auch mit den tadellosen Bikern ins Gespräch zu kommen. Von den Seitenspiegeln über Brems- und Kupplungshebel bis zum Auspuff wurde angeregt über Spitzfindigkeiten bei der Ausstattung von Motorrädern gefachsimpelt. Eine sehr angenehme Kontrollatmosphäre, wie auch Einsatzleiterin PORin Inge Roith befand: „Wir haben wettermäßig natürlich einen absoluten Traumtag erwischt. Wer jetzt denkt, die Motorradfahrer wären genervt, wenn sie hier ihren Sonntagsausflug mehr oder weniger unfreiwillig unterbrechen müssen, der täuscht sich. Überwiegend fanden hier äußerst informative und freundliche Gespräche zwischen Bikern und Einsatzkräften statt.“

Rund um das Kennzeichen, Rückstrahler und Beleuchtung wird oft manipuliert – hier hat alles gepasst! (Foto: Polizeipräsidium Niederbayern)

Kontrollergebnisse

Das allgemeine Fazit zum Kontrolltag fiel durchaus positiv aus. „Uns ging es heute nicht darum, möglichst viele Biker zur Kasse zu bitten. Wir wollten für Gefahren sensibilisieren und uns im persönlichen Gespräch austauschen. Es kann gut sein, dass Einige unsere Kontrollstelle gezielt gemieden haben. Die haben das Problem dann wohl nicht verstanden“, so ein Sprecher des Polizeipräsidiums. Das Problem: 90 Prozent der Verkehrsunfälle enden bei Motorradfahrern mit Verletzungen, oftmals schwer, leider immer noch zu oft auch tödlich. Daher kommt dem Schutz besonders gefährdeter Verkehrsteilnehmer weiterhin hohe Bedeutung zu. Dass die Beanstandungsquote jetzt gegen Ende der Saison so niedrig ist, kann sicherlich auch auf die bisher durchgeführten Maßnahmen im Rahmen des Verkehrssicherheitsprogramms 2030 zurückgeführt werden.

Bei den Geschwindigkeitsmessungen auf der St 2154 wurden 17 Geschwindigkeitsüberschreitungen registriert, davon 9 Krafträder und 8 Pkws. Das gefährlichste Verhalten zeigte ein Motorradfahrer, der mit 93 km/h statt der erlaubten 50 km/h durch eine Ortschaft bretterte. Ihn erwartet ein Fahrverbot sowie 2 Punkte und ein Bußgeld in Höhe von 200 Euro.

Wanderer, Biker, Ausflügler – das Interess war groß (Foto: Polizeipräsidium Niederbayern)

Bei den allgemeinen Verkehrskontrollen wurden rund 150 Motorräder überprüft, 31 mussten beanstandet werden, drei Motorräder mussten vorübergehend abgestellt und unzulässige Umbauten behoben werden. In einem Fall wurden die Brems- und Kupplungshebel kurzerhand von den Einsatzkräften abmontiert und sichergestellt, da es sich um nicht zugelassene Anbauteile handelte.

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