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Dienstag, März 19, 2024

S-Bahn-Vision: „Jetzt die Weichen stellen“

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GRÜNE begrüßen Ideen von MdL Toni Schuberl für den Kreis Passau

Passau / Niederbayern. Bei der letzten Mitgliederversammlung der Grünen im Passauer Land, freuten sich alle Teilnehmenden über neue Vorschläge, wie der Öffentliche Schienennahverkehr kurz- und langfristig im Landkreis verbessert werden könnte. Der Landtagsabgeordnete Toni Schuberl präsentierte den Landkreis-Grünen, als erstem Kreisverband, die druckfrischen Vorschläge zu Niederbayerns Bahnnetz, die er mit seinem Abgeordneten-Büro erarbeitet hat.

MdL Toni Schuberl’s S-Bahn-Vision enthalten sehr schnell umsetzbare Maßnahmen (Quelle: Abgeordnetenbüro Schuberl)

Zentral für das Passauer Land ist die Nutzung der vorhandenen Schienen für eine Stadtumlandbahn. Parallel zu den schnellen Expresslinien mit wenigen Haltestellen, die weiterhin nach München und nach Österreich gehen sollen, werden in alle Richtungen zusätzliche Linien eingerichtet, um mit zahlreichen Haltepunkten viele Menschen an Passau anzubinden. Dazu soll auf der Strecke nach Vilshofen auch in Heining/Schalding rechts der Donau und Sandbach gehalten werden. Von Vilshofen aus, soll dieser Zug auf der bestehenden Bahn weiterfahren nach Maierhof und das kurze Stück von dort nach Ortenburg wieder mit Schienen belegt werden. So könnte Ortenburg mit wenig Aufwand an Vilshofen und an Passau mit der Schiene angebunden werden. Hinter Vilshofen sollten mit einer solchen Bahnstrecke auch Pleinting und Künzing angefahren werden.

Der ‚Soll-Zustand‘ der S-Bahn-Vision des Landtagsabgeordneten Toni Schuberl (Quelle: Abgeordnetenbüro Schuberl)

Weitere zentrale Punkte waren erwartungsgemäß die Reaktivierung der Ilztalbahn und der Granitbahn. Damit würden Waldkirchen, Röhrnbach, Freyung sowie Hauzenberg an Passau angebunden werden. Von Waldkirchen nach Haidmühle soll nach Ansicht Schuberls die Eisenbahnstrecke wieder hergestellt werden, damit man von Passau aus wieder eine Direktverbindung nach Budweis habe.

Brigitte Steidele, Kreisrätin und stellvertretende Bürgermeisterin von Bad Füssing begrüßte insbesondere den Plan, von Pocking aus ein kurzes Stück Bahnstrecke bis nach Bad Füssing zu bauen. Gerade die Anbindung des Bäderdreiecks an das Bahnnetz sei entscheidend. Kurgäste aus ganz Deutschland fahren häufig mit dem Zug an. „So können wir drei Tourismuszentren mit der Schiene verbinden“, sagt Brigitte Steidele, „das Bäderdreieck, die Stadt Passau und den Nationalpark Bayerischer Wald.“ Mit dem Bau einer neuen Innbrücke bei Suben, könnte die Strecke der Rottalbahn auf zwei Linien aufgeteilt werden. Die eine Linie nimmt ihren Ausgangspunkt in Bad Füssing und läuft über Pocking und Fürstenzell auf der bisherigen Strecke nach Passau. Hier müssen Bahnübergänge gesichert und die Fahrtzeit reduziert werden. Der zweite Teil der Rottalbahn von Mühldorf nach Pocking, soll bei Ruhstorf über eine neue Innbrücke bei Suben an die sehr gut ausgebaute und schnelle Bahnstrecke von Schärding nach Passau anschließen. Zu bedenken sei zwar, dass ein Überschwemmungsgebiet, eine Autobahn und der Inn gequert werden müssten. Durch den Brückenbau werde die Fahrtzeit von Passau nach Mühldorf jedoch deutlich reduziert. Zudem könnte das geplante Wasserstoffzentrum bei Ruhstorf an die Bahn angeschlossen werden.

Die Vorschläge Schuberls enthalten sehr schnell umsetzbare Maßnahmen, wie die Errichtung eines guten Verkehrsverbunds oder die Reaktivierung der Ilztalbahn sowie Maßnahmen, die erst in mehreren Jahrzehnten realisiert werden könnten, wie der Neubau von kleineren Bahnstrecken. Es sei jedoch notwendig, alle diese Projekte unverzüglich auf den Weg zu bringen, sobald das Verkehrsministerium mit fortschrittlichen Politikern besetzt sei.

Die Vorsitzende der Landkreis-GRÜNEN Astrid Gelaudemans zeigt sich beeindruckt von den Vorschlägen: „Diese Pläne sind so wichtig für ganz Niederbayern, um eine Verkehrswende zum Klimaschutz endlich auf den Weg zu bringen.“ Für den Vorsitzenden Dirk Wildt sind die Vorschläge von Toni Schuberl „ein Meilenstein auf dem Weg zu einem leistungsfähigen Öffentlichen Nahverkehr. Wenn wir Passauer in den nächsten 10 bis 30 Jahren diese Verbesserungen haben wollen, dann müssen wir jetzt die Weichen stellen.“


S-Bahn-Vision – IST-Zustand PDF)
S-Bahn-Vision – SOLL-Zustand (PDF)

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