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Samstag, April 20, 2024

Probealarm des Starkregen-Frühwarnsystems im Stadtgebiet Passau

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Samstag, 15. Mai 2021 um 11.00 Uhr

Passau. Am Samstag, 15. Mai 2021 (11.00 Uhr) findet im Stadtgebiet Passau ein Probealarm des Starkregen-Frühalarmsystems (FAS) statt. Hierbei wird die höchste Warnstufe (Stufe 3 – Sturzflutgefahr) simuliert, bei der alle im FAS angemeldeten Bürgerinnen und Bürger – abhängig von den persönlichen Einstellungen – eine SMS – und Email-Benachrichtigung sowie einen Sprachanruf mit der Ansage „Starkregenalarm“ erhalten. Nutzer der Mobile-App werden zusätzlich über eine Push-Nachricht informiert.

Und so funktioniert das neue Starkregen-Frühalarmsystem (FAS)

Starkregen treten meist kleinräumig und in kurzer Zeit auf. Große Wetterdienste können dies nicht vorhersagen, weswegen man sich kaum darauf vorbereiten kann. Mit dem Starkregen Frühalarmsystem FAS und der Starkregen-App bietet die Stadt Passau ihren Bürgerinnen und Bürgern eine frühzeitige persönliche Information und Alarmierung. Das FAS erkennt einen für Passau kritischen Starkregen und warnt aktiv per SMS, Email oder im Ernstfall sogar über einen Telefonanruf. Sensoren in Passau messen hierzu in Echtzeit Regen und Wasserstände. Bei Installation der Mobile-App können Nutzer zusätzlich über Push-Nachrichten informiert werden.

Die Warnung erfolgt in drei Stufen und enthält folgende Informationen

Stufe 1

Starkregen – Vorwarnung
Beginnende Überlastung des Kanalsystems möglich.
(Rückschlagklappen, Rückstauvorrichtungen prüfen oder aktivieren, Funktion Dach- und Hofentwässerung beobachten oder funktionsfähig machen)

Stufe 2

Überflutungsgefahr
Mit Überschwemmung aus Kanal und Fließgewässer ist zu rechnen.
(Kellerräume, Unterführung, Tiefgaragen verlassen, nicht befahren, nicht betreten)

Stufe 3

Sturzflutgefahr
Lebensgefährliche Überflutungen möglich.
(Höhere Räume aufsuchen, Straßen verlassen, Lebensgefahr)

Wer noch nicht im FAS angemeldet ist, kann sich jederzeit kostenlos unter https://www.starkregenalarm.de/passau oder über die Mobile-App (unter https://www.starkregen.de/starkregen-app.html oder über die App Stores für iOS und Android) registrieren. Neue Nutzer können sich dort auch registrieren. Bereits im FAS registrierte Nutzer können sich in der App mit ihrem bestehenden Benutzernamen und ihrem Passwort anmelden.
Unter „Einstellungen“ können persönliche Anpassungen, z.B. bezüglich der gewünschten Benachrichtigungsformen, vorgenommen werden.

Im Nachgang zu den Starkregenereignissen von 2016 hat die Stadt Passau zahlreiche Vorkehrungen getroffen, um künftig für derartige Situationen besser gerüstet zu sein. Einen wesentlichen Bestandteil hierfür stellt der Einsatz von sogenannten Starkregengefahrenkarten in Verbindung mit einem Starkregen-Frühalarmsystem dar. Anfang März 2020 wurde das Frühalarmsystem (FAS) für die Stadteile Hals, Ilzstadt, Grubweg und Innstadt, die 2016 am stärksten betroffen waren, freigegeben. Seit Mitte April steht das System für das gesamte Stadtgebiet zur Verfügung.

Mithilfe der Starkregengefahrenkarten können wichtige Informationen zum Gefährdungspotenzial des eigenen Grundstücks bzw. der eigenen Wohnung abgefragt werden. Daraus lassen sich wiederum Maßnahmen zur Gefahrenabwehr für die jeweiligen Bereiche ableiten. Im Zuge des vom Bayerischen Umweltministerium geförderten Projekts „Integrale Konzepte zum kommunalen Sturzflut-Risikomanagement“ wurden Starkregengefahrenkarten für die Stadtteile Hals, Grubweg, Ilzstadt und Innstadt erstellt und auf deren Basis Gefährdungspotenziale und sich daraus ergebende Verbesserungsmaßnahmen erkannt. Informationen dazu sind auch in dem FAS Portal zu finden.

Im März 2020 hat der Stadtrat beschlossen auch die Starkregengefahrenkarten für das restliche Stadtgebiet erstellen zu lassen. Da das oben genannte Förderprogramm nicht erneut verwendet werden konnte, musste die Stadt Passau auf eine Entscheidung des Umweltministeriums warten. Im Dezember 2020 wurde vom Ministerium verkündet das Förderprogramm zum 01.04.2021 hin zu erweitern. Sobald ein Leitfaden vom Ministerium herausgegeben wird, kann die Stadt Passau mit der Ausschreibung für die Erstellung des Starkregen-Risikomanagement für das restliche Stadtgebiet beginnen. Die Fertigstellung wird Ende 2022 erwartet.

Bei dem Starkregenereignis im Juli 2016 hat die Stadt Passau ca. 300 Schadensmeldungen und einen Gesamtschaden in Höhe von rd. 15 Mio. Euro registriert. 300 Feuerwehrleute und 60 Bauhofmitarbeiter waren im gesamten Stadtgebiet im Einsatz.

Die Stadt Passau hat seither zahlreiche Maßnahmen ergriffen um die Situation deutlich zu verbessern. So wurden unter anderem die Wasserhöhen nach dem Ereignis dokumentiert,
hydraulische Überrechnungen der betroffenen Bachläufe vorgenommen, Abflussquerschnitte der Bäche verbessert, Abflusshindernisse entfernt, regelmäßige Kontrollgänge an den Bächen erhöht und Einlaufgitter sowie Geschiebesperren eingebaut oder ersetzt.

Die weiteren anstehenden kurz- und mittelfristigen Maßnahmen sehen die Schaffung von Rückhaltungen, weitere Bachausbauten, die Zurverfügungstellung von Ausuferungsflächen, die Ausweisung von Überschwemmungsgebieten an Bächen, hydraulische Verbesserungen im Bereich der Kanäle und Maßnahmen zur gezielten Ableitung von Wassermassen im Bereich der Oberflächenentwässerung (Flutmulden, Bordsteine, Geländemodellierung, etc.) vor.

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