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Donnerstag, April 25, 2024

Passaus „Apostelfischer“: Petrijünger mit 450 Jahren Tradition

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Ein uraltes Privileg überlebt im ostbayerischen Passau seit dem 16. Jahrhundert: Genau zwölf Fischer kümmern sich dort um Fischbestand und Wasserqualität. Inzwischen ist ihre Arbeit auch eine Touristenattraktion

Passau (obx). Ihre strategische Lage an der Donau prägt die niederbayerische Dreiflüssestadt Passau schon seit ihren Anfängen: Vor zwei Jahrtausenden waren es die Römer, die dort das Kastell Boiotro errichten ließen – und letztlich damit den Grundstein für die Entwicklung des Orts legten. Eine uralte, faszinierende Donau-Tradition hat bis heute überlebt: das Privileg der zwölf Apostelfischer. So viele Männer teilen sich seit mehr als 450 Jahren das Fischereirecht auf der Donau im Passauer Stadtgebiet.

Seit 1558 verpachtet die Heilig-Geist-Stiftung das Fischrecht ohne Unterbrechnung an zwölf Angler, die sogenannten Apostelfischer. Über die Jahrhunderte wurde die Zugehörigkeit an jeden einzelnen Fischer persönlich weitergegeben – ein exklusiver Kreis an Petrijüngern. Damit das so bleibt, werden die Nachfolge-Apostel nach wie vor genauestens bestimmt: Traditionell bekommt der älteste Sohn eines Apostelfischers das Fischrecht übertragen.

Im sogenannten Apostel-Gewässer sorgen die Fischer bis heute dafür, dass das Verhältnis von Fried- und Raubfischen stimmt und die Wasserqualität immer auf hohem Niveau ist. Das Besondere: Die Donau ist durch zwei Dämme in dem Bereich quasi ein geschlossenes Gewässer. Die Fische können nicht mehr ziehen, und das bedeutet für die Fischer: Nur, was sie vorher einsetzen, können sie mit ihren Netzen später wieder herausholen.

Besucher können sie bis heute bei ihrer für Natur und Mensch wertvollen Arbeit beobachten. Jährlicher Höhepunkt: In der traditionellen Zusammenkunft auf der Donau im Sommer fährt jeder Apostelfischer mit der Zille hinaus. Schon mehrfach standen die zwölf Männer für Fernsehdokumentationen vor der Kamera.

Mehr Infos unter www.tourismus.passau.de

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