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Sonntag, April 27, 2025

Stark, stabil, regional: Genossenschaftsbanken in Passau mit erfolgreichem Geschäftsjahr 2024

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Volks- und Raiffeisenbanken in Stadt und Landkreis Passau überzeugen mit Wachstum bei Krediten, Einlagen und Eigenkapital

Die sechs Volksbanken und Raiffeisenbanken in Stadt und Landkreis Passau blicken auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurück. Trotz herausfordernder Rahmenbedingungen haben sie ihren Erfolgskurs fortgesetzt und das Jahr 2024 mit einem starken Ergebnis abgeschlossen. Die addierte Bilanzsumme der sechs Mitgliedsinstitute beträgt 5,87 Milliarden Euro (+2,09 %).

Den Instituten schenken rund 181.000 Kundinnen und Kunden ihr Vertrauen. Davon sind über 74.000 auch Mitglied und somit Miteigentümer der Genossenschaften.

Das operative Betriebsergebnis konnte sogar leicht von 62,1 Mio. Euro auf 65,9 Mio. Euro gesteigert werden. Aufgrund der Wirtschaftslage und der schwachen Konjunkturaussichten hat sich die Risikovorsorge im Kreditgeschäft im Vergleich zum Vorjahr erhöht.

Der Zinsüberschuss sank leicht auf rund 107,5 Mio. Euro (Vorjahr 107,9 Mio. Euro). Der Provisionsertrag erhöhte sich um 2,65 Mio. Euro auf 45,10 Mio. Euro. Die Volksbanken Raiffeisenbanken bleiben weiter stabil und haben eine solide Basis für weiteres Wachstum.

Zuwächse bei Privat- und Geschäftskunden

Die Gesamt-Ausleihungen der Institute stiegen um 7,65 Prozent auf 4,08 Milliarden Euro. Bei Firmenkunden wuchs das Kreditvolumen um 15,02 Prozent – ein Plus von rund 32 Mio. Euro. „Dieses Wachstum belegt das Vertrauen der Kunden in die regionalen, genossenschaftlichen Hausbanken“, interpretiert Otmar Knaus, Vorstandsvorsitzender VR-Bank Passau eG diese Zahlen.

Die Kredite an Privatkunden legten um 14 Mio. Euro bzw. 9,39 Prozent auf insgesamt 1,63 Milliarden Euro zu. Besonders der Bereich der Wohnimmobilienkredite verzeichnete einen deutlichen Aufschwung. Das Neugeschäft bleibt aber immer noch deutlich hinter dem Wachstum der Jahre mit Niedrigzinsen zurück.

In den Banken bleibt das Thema Wohnungsbauförderung weiter auf der Agenda. Maßnahmen wie Sonderabschreibungen, eine Senkung der Grunderwerbsteuer und der Abbau bürokratischer Hürden im Baugewerbe sind dringend notwendig, damit die Kunden weiter den Wunsch nach der eigenen Immobilie verwirklichen können.

Wertpapiergeschäft im Aufschwung

Die bilanziellen Kundengelder der Institute erhöhten sich um 5,57 Prozent auf 4,55 Milliarden Euro. Die Umschichtung von Sicht- in Termineinlagen, die 2023 aufgrund des gestiegenen Zinsniveaus deutlich zu sehen war, setzte sich Anfang 2024 noch fort. Inzwischen ist diese Entwicklung so gut wie zum Erliegen gekommen. Wer umschichten wollte, hat dies getan.

Bei den Verbundpartnern waren insgesamt 3,01 Milliarden Euro an Kundengelder angelegt. Der Trend zu Wertpapieranlagen hält an. Durch umfassende, individuelle Beratung verlieren Kundinnen und Kunden zunehmend ihre Scheu vor Wertpapieren und nutzen diese Art von Investment, um langfristig von attraktiven Renditechancen zu profitieren.

CIR gegenüber Vorjahr verbessert

Die Erträge der sechs Banken sind deutlich stärker gestiegen als die Kosten. Die Aufwand-Ertrag-Relation (CIR) verbesserte sich auf einen Wert von 56,07 (Vorjahr 58,2). Ein Beweis, dass die Banken effizient arbeiten und dass das Geschäftsmodell der genossenschaftlichen Regionalbanken sehr erfolgreich ist.

Dank des guten Ergebnisses konnten die Banken ihre Eigenkapitalausstattung 2024 weiter ausbauen. Das harte Kernkapital beläuft sich mittlerweile auf 589,8 Millionen Euro (Vorjahr 548,5 Mio. Euro), ein Plus von 7,53 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die harte Kernkapitalquote liegt damit bei 17,6 Prozent (GVB-Durchschnitt 17,2 Prozent).

Mark Mühlberger, Vorstand VR-Bank Vilshofen-Pocking eG, sieht darin einen weiteren Beleg für die Solidität der Kreditgenossenschaften: „Unsere Banken sind solide mit Eigenkapital ausgestattet. Damit haben sie die besten Voraussetzungen, um auch künftig Firmen- und Privatkunden verlässlich mit Krediten versorgen zu können und damit die Transformation der Wirtschaft sowie die weiter notwendigen Investitionen in die Energiewende zu finanzieren.“ Das gute Ergebnis des vergangenen Jahres werden die Banken nutzen, um die Eigenkapitalbasis weiter zu stärken.

Volks- und Raiffeisenbanken sind attraktive Arbeitgeber

Die Zahl der Beschäftigten blieb mit 1.033 (Vorjahr 1.029) nahezu konstant – davon sind 69 Auszubildende. Dies zeigt von hoher Arbeitgeberattraktivität der Volks- und Raiffeisenbanken, die sichere und heimatnahe Arbeits- und Ausbildungsplätze bieten. Mit 51 Standorten wird das mit großem Abstand dichteste Filialnetz in der Region unterhalten. „An dieser Stelle möchten wir auch unseren Dank an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aussprechen. Sie arbeiten alle mit großem Engagement und trugen wesentlich zum guten Ergebnis bei“, so Knaus.

Regionale Förderer

Mit geleisteten Gewerbesteuerzahlungen von 6,07 Millionen Euro (Vorjahr 4,87 Mio. Euro) an die Kommunen vor Ort waren die Banken wieder ein verlässlicher Partner und Steuerzahler. Gemeinsam mit den Städten und Gemeinden verfolgen wir das Ziel, unsere Heimat und Region nach vorne zu bringen.

Mit einer Rekord-Spendensumme von 690.000 Euro wurden Jahr 2024 zahlreiche kulturelle und soziale Einrichtungen, Sport- und Heimatvereine, Kindergärten, Schulen, Feuerwehren, Naturschutzeinrichtungen, u. v. m., unterstützt.

Ende vergangenen Jahres wurde erstmalig ein gemeinsames Crowdfunding-Projekt gestartet und sehr erfolgreich abgeschlossen. „Wir können uns durchaus vorstellen, dass wir auch in Zukunft interessante Projekte auf diese Art begleiten und fördern“, so Michael Sers, Vorstand Raiffeisenbank Unteres Inntal eG.

Meinung und Ausblick

„Mit dem neu gewählten Bundestag verbinden wir die Hoffnung auf einen wirtschaftspolitischen Neustart, halten uns aber mit zu großer Euphorie zurück. Der Regierungswechsel bringt sicher frischen Wind, doch die bisherigen wirtschaftspolitischen Probleme haben sich nicht erledigt. Um die anhaltende Konjunkturschwäche zu überwinden, braucht der Mittelstand verlässliche Rahmenbedingungen und Planungssicherheit. Bürokratie und Genehmigungsverfahren kosten nach wie vor zu viel Zeit und Kraft. Wertschöpfung erzielt man durch Innovation und Unternehmertum, nicht durch Verwaltung“, erklärt der Vorstandsvorsitzende der VR-Bank Passau eG Otmar Knaus.

„Regulatorische Auflagen, vor allem zusätzliche Eigenkapitalanforderungen, ursprünglich gedacht, um eine Überhitzung der Konjunktur zu vermeiden, erschweren die Kreditvergaben und sind nicht mehr zeitgemäß.“

Für das laufende Geschäftsjahr bei den Volksbanken und Raiffeisenbanken in der Stadt um im Landkreis Passau zeigen sich die Vorstände dennoch optimistisch: „Wir werden unseren Erfolgskurs fortsetzen. Wir sind gut aufgestellt und können, trotz steigender Kosten, auch im laufenden Jahr ein gutes Ergebnis erwirtschaften.“

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