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Mittwoch, April 24, 2024

Paradies für Pferde und Ponys in Gefahr?

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Gnadenhof leidet unter finanziellen Einbußen im Zuge der Corona-Krise – MdL Walter Taubeneder will helfen

Grund (Ruhstorf a. d. Rott). Rund 100.000 Euro an Kosten für Futtermittel sowie Behandlungen durch Tierärzte, Hufschmiede und Zahnärzte entstehen dem JOBI-Hof im alljährlichen Mittel für die Versorgung von aufgenommenen Gnadenpferden. – Geld, das in Zeiten der Corona-Krise zunehmend schwieriger zu beschaffen ist. Anlässlich dieser Situation besuchte MdL Walter Taubeneder die ehrenamtlich betreute Einrichtung und tauschte sich mit dem Stiftungsvorstand über mögliche Finanzierungshilfen aus Corona-Fördertöpfen des Freistaats aus.

Der JOBI-Hof ist ein durch die anerkannte, gemeinnützige Hanns- und Helene-Biberger-Stiftung in Grund bei Ruhstorf an der Rott betriebener Seniorenhof für Pferde. „Auf unserem Hof werden Pferde, Ponys und Esel, die in Not sind oder die keiner mehr haben will, liebevoll gehegt und gepflegt“, wie Stiftungsvorstand Dr. Gerhard Reichert erläutert. „Durch den täglichen Koppelgang, eine individuelle und bedürfnisorientierte Fütterung sowie hochklassige tierärztliche Betreuung bieten wir unseren Schützlingen ein kleines Paradies“, so Robert Zehentreiter, der gemeinsam mit seiner Frau sowie seinen drei Kindern das Wohnhaus des im Jahr 2007 neu errichteten Anwesens der Stiftung bewohnt.

Seit dem Tod der Stifter Hanns und Helene Biberger erfüllt der ehrenamtliche Stiftungsvorstand, Dr. Gerhard Reichert und Christian Maier, mit drei angestellten, erfahrenen Pferdepflegern, darunter Adelheid Zehentreiter als Stallchefin, den Stifterwillen. Alle Pferde verfügen über geräumige Boxen mit eigenem Außenbereich und haben in der Weidesaison im Freien sowie in den Wintermonaten in einer eigens errichteten Bewegungshalle geräumige Flächen zur Verfügung.

„Als Stiftung sind wir nicht gewinnorientiert und finanzieren uns zum größten Teil durch Kapitaleinkünfte aus dem Stiftungsvermögen, das das Ehepaar Biberger der Stiftung gespendet hat“, erläutert Dr. Reichert. Zur Deckung der laufenden Kosten ist der Hof aber auch auf Spenden sowie auf Einnahmen aus der Vermietung von Pferdeboxen an Pferdebesitzer und Patenschaften angewiesen. „Das Ehepaar Zehentreiter kümmert sich vor Ort quasi rund um die Uhr um unsere Schützlinge und wirbt in den sozialen Medien auf ehrenamtlicher Basis um Spenden für die Stiftung“, berichtet Dr. Reichert.

Älteren oder kranken Pferdebesitzern, die ihre Pferde nicht mehr reiten oder versorgen können, die sie aber nicht verkaufen oder abgeben wollen, bietet der JOBI-Hof die gleichen Leistungen wie den Gnadenpferden zu kostendeckenden Boxenmieten an. Zudem werden Seminare für angehende Huf-Orthopäden und Pferdephysiologen sowie Veranstaltungen, wie etwa Oster-, Sommer- und Nikolausfeiern für pferdebegeisterte Eltern und Kinder, angeboten.

Aufgrund der Corona-Krise mussten in diesem Jahr alle Veranstaltungen unter Ausnahme eines halbtägigen Ferienprogramms mit 13 Kindern abgesagt werden. Ferner führten die strengen Sicherheits- und Hygieneauflagen im Zuge der Pandemie dazu, dass insgesamt sieben Pferdebesitzer den Hof mitsamt ihren Tieren verlassen mussten. „Durch den Einnahmenverlust im Bereich der Veranstaltungen sowie der Vermietung von Pferdeboxen ist uns ein Ausfall von rund 30.000 Euro entstanden“, beklagt Dr. Reichert die derzeitige finanzielle Situation. „Es besteht das Risiko, dass wir unter diesen Voraussetzungen das Grundvermögen der Stiftung nicht sicherstellen können“, zeigt sich der Stiftungsvorstand weiter besorgt.

„Die gemeinnützige Hanns- und Helene-Biberger-Stiftung leistet durch ihr Engagement auf dem JOBI-Hof nicht nur einen wertvollen Beitrag für den Tierschutz, sondern im Rahmen ihrer Angebote auch für die Kindererziehung“, so der Abgeordnete Walter Taubeneder, welcher sich auch dafür einsetzen will, dass die Stiftung aus dem Corona-Krisenbudget der Regierung einen Ausgleich für die entstandenen Verluste erhält.

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