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Samstag, April 20, 2024

Neuverrohrung des Maxenbachs ist abgeschlossen

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Steigerung der Abflussleistung im Teilabschnitt um bis zu 50 Prozent

Die Stadt Passau hat in Zusammenarbeit mit der Stadtwerke Passau GmbH den Maxenbach auf einer Länge von etwa 44 Metern neu verrohrt. Nach Fertigstellung besichtigte Oberbürgermeister Jürgen Dupper die Verbesserungsmaßnahme im Ortsteil Bayerisch Haibach.

„Das schwere Starkregenereignis von 2016 hat uns dazu veranlasst, ein Maßnahmenpaket auf den Weg zu bringen, um in der Zukunft besser gegen derartige Wetterkapriolen gewappnet zu sein. Bezüglich des Maxenbachs in Bayerisch Haibach hat sich gezeigt, dass die alte Verrohrung größeren Wassermassen in Teilabschnitten schlicht nicht gewachsen ist. Daher bin ich sehr froh, dass wir durch den Austausch in diesem Abschnitt eine deutliche Steigerung der Abflussleistung um bis zu 50 Prozent erreichen konnten. Mein Dank gilt sowohl den Planern und ausführenden Firmen für die Umsetzung unter sicherlich nicht ganz einfachen Bedingungen als auch den Anwohnern, die für die verkehrlichen Einschränkungen während der mehrmonatigen Bauphase großes Verständnis aufgebracht haben“, sagt Oberbürgermeister Dupper.

Aufgrund geringer Überdeckungshöhen und einer hohen Spartendichte gestaltete sich die Variantenuntersuchung am Maxenbach als sehr schwierig. Am Ende kamen die städtischen Fachstellen zu dem Schluss, die vorhandene Doppelverrohrung durch ein Rechteckprofil zu ersetzen, um Einlaufverluste zu reduzieren und den Abflussquerschnitt zu erhöhen. Somit kam eine Verrohrung mit einem Rahmenprofil von 1,25 auf 0,60 Metern zum Einsatz. Zuvor musste allerdings der städtische Bauhof die Lage diverser anderer Leitungen ermittelt, um die notwendigen Sicherheitsabstände planen und einhalten zu können. Schlussendlich war das nur durch die Tieferlegung zweier Wasserversorgungshauptleitungen, der Höherlegung einer Gas-Hauptleitung sowie die Umlegung einer Strom-Hauptleitung und von Telekommunikationsleitungen der Telepark Passau GmbH möglich. Dies alles wurde unter der Regie der Stadtwerke Passau GmbH erledigt.

Mithilfe des Rechteckprofils bei der neuen Bachverrohrung können Quer- und Rückströmungen sowie Verklausungsgefahren (teilweise oder vollständige Verschluss eines Fließgewässerquerschnittes infolge angeschwemmten Treibgutes oder Totholzes) im Übergangsschacht in das Profil verringert werden. Dadurch wird das Abflussgeschehen
verstetigt und die Fließgeschwindigkeit hochgehalten. Die Steigerung der Abflussleistung in diesem Abschnitt beläuft sich auf bis zu 50 Prozent. Darüber hinaus konnte die Abflusskapazität des gesamten Rohrabschnitts zwischen dem Einlaufbereich bis vor den Donaudüker in der Wiener Straße erhöht werden. Das bedeutet, dass der Rohrleitungsabschnitt unter optimalen Bedingungen ohne Sedimentablagerungen und Verklausungen sogar sehr seltene Regenereignisse abführen kann. Die Gesamtkosten für die Maßnahmen belaufen sich auf knapp 900.000 Euro.

Wenige Monate später begutachten der Leiter des städtischen Bauhofs Markus Weiherer-Steimer (von links), Oberbürgermeister Jürgen Dupper und der Geschäftsführer der Stadtwerke Passau GmbH Uwe Horn an derselben Stelle den erfolgreichen Abschluss der Maßnahme (Foto: Stadt Passau)

Weitere Verbesserungen der Abflusskapazität des Maxenbachs für den Abschnitt von der Wiener Straße bis zur Donau werden aktuell geprüft. Die Umsetzung ist für 2022 geplant.
Am 23. Juli 2016 hat ein schweres Starkregenereignis unter anderem im Stadtteil Innstadt und Bayerisch Haibach schwere Schäden angerichtet. Wassermassen und angespültes Treibgut haben sich ihren Weg entlang der ursprünglich kleinen Bäche gebahnt und letztendlich auch die Brücke über den Haibach zerstört. Insgesamt hat die Stadt Passau damals zirka 300 Schadensmeldungen von Privathaushalten und Gewerbebetrieben sowie eine Schadenshöhe von rund 15 Millionen Euro registriert. 300 Feuerwehrleute und 60 Bauhofmitarbeiter waren im gesamten Stadtgebiet im Einsatz.

Seither hat die Stadt Passau schon zahlreiche Punkte umgesetzt, um die Situation in Bayerisch Haibach deutlich zu verbessern. So wurden die Wasserhöhen nach dem Starkregenereignis dokumentiert, hydraulische Überrechnungen der betroffenen Bachläufe vorgenommen, Abflussquerschnitte der Bäche optimiert, Abflusshindernisse entfernt, die Frequenz der Kontrollgänge an den Bächen erhöht und Einlaufgitter sowie Geschiebesperren eingebaut oder ersetzt. Die beiden Mitarbeiter, die im städtischen Bauhof speziell für die Pflege der Bäche, Gitter und Geschiebesperren eingestellt wurden, sind selbstverständlich auch in Bayerisch Haibach im Einsatz. Überdies ist die neue Brücke über den Haibach so konstruiert, dass ein reibungsloser Abfluss des Wassers gewährleistet ist.

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