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Donnerstag, März 28, 2024

Nach der Jugendsynode ist vor der Jugendarbeit

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Bischof Stefan Oster berichtet dem BDKJ von Rom – Vorschlag der Umsetzung eines „Jugendrates“

Passau (pbp). Dass die Jugendsynode, die im Oktober 2018 einen Monat lang in Rom stattfand, nun nicht sang- und klanglos mit ihrem Abschlussdokument in der Schublade verschwinden soll – darüber sind sich Bischof Stefan Oster und der Passauer BDKJ-Diözesanverband einig. Bei einem gut zweistündigen Treffen diskutierten die jungen Menschen mit dem Bischof einige Möglichkeiten, den frischen Wind aus Rom in den örtlichen Jugendverbänden weiterwehen zu lassen.

„Wir haben in Rom über wichtige und hochaktuelle Themen beraten“, berichtete Bischof Oster, der als Jugendbischof die deutsche Delegation während der Synode begleitet hatte. Eingebettet in das Hauptanliegen der Synode, die Berufung Jugendlicher in der heutigen Zeit zu besprechen, seien auch die Themen Digitalisierung, Migration, Missbrauch, Sexualmoral und der Stand der Frauen in der Kirche intensiv diskutiert worden, sagte der Bischof. „Abgesehen von all den spannenden Einblicken in die verschiedensten Teile der Welt habe ich vor allem gelernt, was der Papst mit einer synodalen Kirche meint: In einem geschützten Raum freimütig reden und demütig zuhören können. Damit der Heilige Geist wirken kann.“ Übertrage man diesen Ansatz auf die Jugendarbeit vor Ort, sei ebenfalls in diesem Sinne echtes Miteinander möglich, in dem junge Menschen mit und für junge Menschen Apostel sind. „Unsere Herausforderung ist: Junge Menschen können und sollen Protagonisten unserer Kirche sein“, sagte Bischof Oster, „und wir wollen sie dabei gut begleiten. Und suchen zusammen mit ihnen auch neue Wege der Jugendpastoral.“

Ausgehend von den gesammelten Vorschlägen der deutschen Synodengruppe, wie die Bischöfe Konsequenzen aus der Jugendsynode im eigenen Bistum umsetzen könnten, diskutierte Bischof Oster mit den Jugendvertretern verschiedene Ideen und bereits bestehende Projekte. Rasch stellte sich im Gespräch heraus, dass allen eine bunt gemischte Runde mit Verantwortlichen aus verschiedensten Bereichen der Jugendarbeit sinnvoll erscheine, bei der kreatives Ideenschmieden und Ausprobieren möglich sei – Arbeitstitel „Jugendrat“. „Probieren wir es aus!“, ermunterte Bischof Oster die Gruppe. Noch im Frühjahr möchte der BDKJ-Diözesanvorstand einen Vorschlag entwickeln, wie eine solche Runde aussehen könnte. „Das kleine Gespräch bringt uns weiter“, sagte Jugendpfarrer Wolfgang de Jong. Mit den neuen Plänen, mit denen der Verband nach Hause geht, ist jedenfalls schon mal ein Anfang gemacht.

Internationales Jugendtreffen im Vatikan noch diesen Sommer

Aus dem Vatikan meldete unterdessen die Katholische Nachrichtenagentur, dass für Juni ein internationales Jugendtreffen in Rom geplant werde. Dort sollen die Ergebnisse der Jugendsynode sowie „ein voraussichtliches nachsynodales Schreiben“ beraten werden, „das der Papst bis dahin veröffentlicht haben wird“, teilte die Vatikanbehörde für Laien, Familie und Leben als Veranstalterin mit. Teilnehmen sollen Delegierte der Bischofskonferenzen, geistlicher Gemeinschaften sowie kirchlicher Verbände und Bewegungen. „Wir hoffen, dass auch einige der jüngeren Auditoren der vergangenen Synode dabei sein können“, heißt es auf der Website des Dikasteriums für Laien, Familie und Leben. Geplant sei auch, eine Form stärkerer Vertretung von Jugendlichen in der Vatikanbehörde zu finden.

Laut der neuen, vom Papst im Herbst erlassenen Synodenordnung soll jede derartige Bischofsversammlung künftig nicht nur mit Beteiligung Betroffener breiter vorbereitet, sondern auch nachbereitet werden.

Mit dieser Nachbereitung sollen in einzelnen Bistümern und Ländern, aber auch im Vatikan Impulse aus den Synodenversammlungen konkreter gemacht werden. Bischof Stefan Oster begrüßt ein solches Treffen sehr: „Wir sind zunächst sehr gespannt, welchen Blick uns der Papst noch einmal auf die Wege der Kirche mit jungen Menschen schenken wird – in einem nachsynodalen Schreiben. Und ich freue mich sehr, dass er das dann auch noch einmal mit ihnen selbst besprechen will. So bleiben all diese wichtigen Anliegen der Synode im Bewusstsein der Kirche weltweit.“

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