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Donnerstag, April 25, 2024

Ostbayerns Wirtschaft: „2G“ als Umsatzbremse im Weihnachtsgeschäft

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In vielen Bereichen des öffentlichen Lebens haben nur noch Corona-Geimpfte und -Genesene Zutritt. Viele Unternehmen befürchten schlechtere Geschäfte gerade jetzt vor Weihnachten

Passau (obx). Niederbayerns Wirtschaft fürchtet zusätzliche Belastungen durch neue Zutrittsbeschränkungen. Die neuen Corona-Beschlüsse in Bayern und im Bund haben weitreichende Folgen für die niederbayerischen Unternehmen, sagt Alexander Schreiner, Hauptgeschäftsführer der IHK Niederbayern. Die Kammer vertritt die Interessen von rund 81.000 Mitgliedsunternehmen.

„Es bleibt dabei: Die Wirtschaft ist kein Infektionstreiber, hat aber einen guten Teil der Last der Corona-Einschränkungen zu tragen“, so Schreiner. Schrittweise Verschärfungen und oftmals unklar formulierte Corona-Regeln verursachen bei den Betrieben nach seinen Worten große Verunsicherung: „Das zeigen die vielen Rückmeldungen und Nachfragen, die bei der IHK aktuell dazu eingehen“, berichtet Schreiner. „Die Umsetzung von ‚3G am Arbeitsplatz‘ macht im Betriebsalltag unverändert Probleme und auf den Kosten für Kontrollen und Tests bleiben die Arbeitgeber sitzen“, ergänzt der IHK-Hauptgeschäftsführer. Dabei komme es bei der Beschaffung der Tests vermehrt zu Lieferschwierigkeiten sowie steigenden Preisen.

Mit großer Sorge blicken die Betriebe Schreiner zufolge nun auf die Ausweitung von 2G auf viele Bereiche. Gerade die Unternehmen aus Gastronomie, Sport, Kultur und Event sowie insbesondere den Handel treffe diese deutliche Verschärfung in einer bereits schwierigen Phase. „Für ganze Teilbranchen des Handels gehört das Weihnachtsgeschäft zur umsatzstärksten und wichtigsten Zeit im Jahr, mit 2G ist hier ein weiterer Einbruch zu erwarten“, fürchtet Schreiner.

Der stationäre Handel wolle mit Beratung und Service glänzen. Das ohnehin schon rare Fachpersonal muss laut Schreiner nun aber für Kontrollen abgestellt werden, wobei unklar sei, wie diese ausgestaltet sein sollen. Auch was genau nun zum ‚täglichen Bedarf‘ zählt und was nicht, dürfte wieder für viele Unsicherheiten sorgen, so die Befürchtung der IHK. Das koste Zeit und Nerven bei Personal wie Kunden und drücke auf Umsatz und Frequenz, mahnt Schreiner. „Die aktuellen Corona-Regelungen bedeuten eine starke Belastung für das Zusammenspiel von Handel, Gastronomie, Kultur und Events in den Innenstädten und Ortskernen. Das wird nicht ohne Auswirkungen bleiben“, sagt der niederbayerische IHK-Hauptgeschäftsführer.

Die niederbayerische Kammer fordert daher: Die staatlichen Corona-Hilfen sollten verlängert und erneut ausgeweitet werden. Es müssten auch die Betriebe Unterstützung erhalten, die zwar formal nicht im Lockdown sind, aber trotzdem unter den Corona-Einschränkungen massiv zu leiden haben. „Die Umsetzung und Auszahlung der Hilfen darf nicht so schleppend vorangehen, wie wir es leider bereits mehrfach erlebt haben, sonst kommt diese Unterstützung zu spät“, so Schreiner.

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