2.9 C
Hutthurm
Mittwoch, April 24, 2024

ÖPNV und Tourismus: Positive Entwicklung der bayerisch-tschechischen Partnerschaften

Lesestoff

Zum Thema „Touristischer Verkehr im Grenzgebiet Niederbayern – Bezirk Südböhmen“ trafen sich bei einer deutsch-tschechischen Arbeitsgruppensitzung 31 Vertreter von 23 Organisationen in der grenznahen Gemeinde Strážný. Die Veranstaltung wurde vom Trägerverein Europaregion Donau-Moldau (EDM) im Rahmen des Projekts „ÖPNV im Grenzgebiet Niederbayern – Südböhmen – Pilsen“ organisiert. Ziel des Projekts ist die Erarbeitung und Umsetzung gemeinsamer Konzepte, vor allem in den Bereichen ÖPNV und Tourismus. Es wird vom Bayerischen Staatsministerium der Finanzen und für Heimat sowie vom Bezirk Niederbayern gefördert.

Im Fokus des Treffens stand der grenznahe und grenzüberschreitende öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV). Gerade der deutsch-tschechische Grenzraum in den Landkreisen Freyung-Grafenau und Regen ist für den Tourismus sehr attraktiv. Angestrebt wird somit eine bessere Sichtbarkeit des grenzüberschreitenden und grenznahen öffentlichen Personennahverkehrs. Einerseits durch Verbesserung, andererseits durch Marketingmaßnahmen. Auf diese Weise sollen neue Fahrgäste für den ÖPNV im Grenzbereich gewonnen werden.

Zum ersten Mal waren fast alle wichtigen Akteure aus den Bereichen ÖPNV und Tourismus aus dem Landkreis Freyung-Grafenau und dem Bezirk Südböhmen in Strážný anwesend, vor allem Bürgermeister und deren Vertreter aus allen betroffenen grenznahen Gemeinden wie Philippsreut, Haidmühle, Stožec und Strážný. Vor Ort waren auch Vertreter der Städte Waldkirchen und Vimperk, des Landratsamts Freyung-Grafenau sowie Passau, des Bezirks Südböhmen, des Südböhmischen Verkehrsdienstleisters und der Euregio Böhmerwald.

Verkehrsmanager Dr. Jan Gregor präsentierte einen Überblick über die bisherigen Aktivitäten im bestehenden ÖPNV-Projekt. Die Teilnehmer freuten sich über die gute Zusammenarbeit mit mehr als 200 Akteuren im bestehenden ÖPNV-Netz. Vor der Sommersaison 2021 wurden mehrere neue Buslinien in Betrieb gesetzt, z.B. Bodenmais-Klattau, Vimperk-Kvilda-Strážný (mit Fahrradanfänger) oder Nové Údolí-Dreisessel. Durch die feierlichen Eröffnungen dieser Buslinien konnte ein breites deutsch-tschechisches Medienecho noch vor der Hauptsommersaison erzielt werden. Außerdem wurden im Rahmen vom ÖPNV-Marketing bestimmte ÖPNV- und Tourismusaspekte verbessert.

Bei der anschließenden Expertendiskussion wertete man den touristischen Verkehr (v.a. ÖPNV, Radtouristik) in der Sommersaison 2021 aus. Zu den Auswirkungen der Corona-Krise auf die grenzüberschreitenden und grenznahen ÖPNV-Verbindungen gehörte der Mangel an verlässlichen Infos über die Einreisebestimmungen der beiden Länder, was zu Verunsicherung der Touristen bzw. zur Beschädigung des Tourismus führte. Die Frage der Errichtung einer zentralen, offiziellen und zweisprachigen Infoquelle im Grenzgebiet bleibt deswegen ein wichtiges Thema. Auch weitere Themen fanden Erwähnung, beispielsweise die Zweisprachigkeit bei digitalen und gedruckten Infoquellen oder der Einsatz zweisprachiger Mitarbeiter bei ÖPNV- und Tourismusorganisationen sowie die Zusammenarbeit mit Senioren und Studierenden.

Die anwesenden ÖPNV-Akteure bewerteten auch Perspektiven und Verbesserungspotenzial des touristischen Verkehrs im betroffenen Grenzgebiet, erklärten ihre Pläne für das Jahr 2022 und brachten die ersten Innovationsvorschläge wie neue Buslinien im Kontext der Landesgartenschau 2023 in Freyung ein. Weitere Gespräche zu einzelnen Punkten werden folgen und im Rahmen von kleinen thematischen Facharbeitsgruppen durchgeführt.

- Werbung-

More articles

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

- Anzeige -

Letzte Beiträge