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Donnerstag, März 28, 2024

Nah an der Realität: „Notfälle können damit gezielt geübt werden“

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Stiftung Kinderlächeln spendet neue High-End-Simulationspuppe an Kinderklinik-Team

Passau. „Das ist derzeit das Beste was auf dem Markt vorhanden ist und das Kinderklinik-Team ist unheimlich stolz, dass es als eine der ersten Kliniken überhaupt mit dieser Puppe trainieren darf“, freut sich Dr. Katrin Gellner vom SimPAss-Team der Kinderklinik Dritter Orden Passau.

Die neue Puppe, der sogenannte Super Tory, hat nun Einzug in das Team der Kinderklinik erhalten und steht neben den Frühchenpuppen Xaver und Paul sowie der Kleinkindpuppe Max, zum Training bereit. Dabei kann der neue Helfer namens Toni mehr, als man auf den ersten Blick erahnen würde: „Dieser high-fidelity-Simulator ist so nah an der Realität wie keiner vor ihm: Er kann sämtliche Vitalzeichen simulieren, die Atmung regulieren, dabei je nach Simulation die Augen öffnen und schließen, auch neurologische Krankheitsbilder können abgebildet werden – die Puppe kann extrem realitätsnah Feedback geben“, gibt Gellner Einblicke in die Funktionen der Puppe, die ein reifes Neugeborenes simuliert und damit ein wichtige Trainingslücke im Rahmen der Simulationstrainings an der Kinderklinik schließt.

Die Anschaffung ist dabei einzig und allein durch das Engagement der Stiftung Kinderlächeln möglich. „In Absprache mit dem Direktorium haben wir bereits seit vielen Monaten einen Blick auf die Puppe geworfen“, erklärt Dr. Josef Sonnleiter von der Stiftung Kinderlächeln bei der offiziellen Übergabe der kleinen High-End-Puppe an das SimPAss-Team. Schließlich wisse man um den überaus großen Mehrwert der Simulationstrainings. „Diese Art der gezielten Schulung von Notfällen in der Kindermedizin sorgt für eine hervorragende Ausbildung des Personals und damit eine hochqualifizierte Versorgung hier in der Region – was kann uns Besseres passieren? Die Spendengelder sind hier ideal angelegt“, so Sonnleitner weiter. Immerhin liege der Anschaffungswert bei rund 53.000 Euro! „Wir haben sehr gute Jahre mit hohem Spendenaufkommen hinter uns. Und auch wenn sich Corona natürlich bemerkbar macht, sind wir trotzdem sehr dankbar und stolz, dass wir derartigen Rückhalt aus der Bevölkerung erfahren – die Unterstützung möchten wir natürlich weiterreichen“, begründet Sonnleitner die Spende an die Kinderklinik.

Die High-End-Simulationspuppe Toni ist derzeit das Beste was auf dem Markt verfügbar ist (Foto: Stefanie Starke)

Seit nunmehr drei Jahren ist an der Kinderklinik das sogenannte Simulationszentrum eingerichtet. Auf technisch höchstem Niveau werden die Klinikmitarbeiter hier vom SimPAss-Team in regelmäßigen Abständen trainiert und auf Notfälle vorbereitet. „Wir können auf unserer Sim-Station mittels Video- und Tonsystem sämtliche Notfälle der Kinder- und Jugendmedizin durchspielen, ja sogar aufzeichnen. Damit haben wir auch die Möglichkeit zur idealen Nachbesprechung“, so Gellner. Wo früher noch alle Mitarbeiter, egal ob Arzt, Pflegekraft oder Verwaltungsmitarbeiter, dasselbe Schulungsprogramm durchlaufen haben, wird heute genau unterschieden und zielgerichtet trainiert. Ob Patienten mit Krampfanfällen, Atemnot oder auch Wiederbelebungsmaßnahmen – „in Stresssituationen muss das Fachwissen abrufbar sein und perfekt angewendet werden können. Genau das wird hier trainiert.“

Dabei denkt sich das SimPAss-Team immer wieder neue Szenarien aus. Im Theorieteil geht es zunächst um das Vertrautwerden mit dem Equipment, im Praxisteil folgt das Durchspielen eines Notfallszenarios. „Dabei sind die Regiepläne genau durchgeplant, so dass die Mitarbeiter teilweise ganz vergessen, dass hier eine Puppe auf dem Tisch liegt – und genau so soll es ja auch sein. Die Simulation von Notfällen sorgt dafür, dass wir im tatsächlichen Notfall vorbereitet sind. Das gibt Sicherheit“, erklärt Dr. Katrin Gellner.

Übrigens: Das Niveau der Simulationstrainings und damit der Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten in Passau sorgt bereits für Aufmerksamkeit in anderen Kliniken. „Wir arbeiten derzeit an einem Modell, dass es uns ermöglicht auch Teams anderer Kliniken zu schulen“, so Gellner. Schließlich stehe eine gezielte Förderung und bestens ausgebildetes Personal ganz oben, wenn es um die beste Behandlung und Versorgung von Kindern und Jugendlichen geht.

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