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Samstag, April 20, 2024

„Meine Schule ist ein erstrebenswertes Ziel“

Lesestoff

Rektorin Astrid Glaser als Schulleiterin an der Schule am Haidel eingeführt – „Zurück zu den Wurzeln“ – Doppelfeier zum 50. Geburtstag

Hinterschmiding. Neu und doch nicht unbekannt ist Rektorin Astrid Glaser, die seit dem Beginn des laufenden Schuljahres die Schule am Haidel mit den beiden Grundschulen Hinterschmiding und Grainet leitet. Denn die Schulleiterin war nicht nur bereits in früheren Jahren als Lehrerin in Grainet tätig – sie ist auch in Grainet aufgewachsen und wohnt nun in Unterseilberg, einem Nachbarort von Grainet. Entsprechend formulierte auch Hinterschmidings Bürgermeister Fritz Raab bei der offiziellen Amtseinführung, an Astrid Glaser gewandt: „Du kehrst nun zurück zu deinen Wurzeln.“

Eineinhalb Stunden dauerte das Programm mit Schülerbeiträgen und Ansprachen, zu dem sich sämtliche Schüler der beiden Schulen, Schülereltern, Pfarrer Matthias Grillhösl, die beiden Bürgermeister Fritz Raab (Hinterschmiding) und Kaspar Vogl (Grainet), die Kindergartenleiterinnen Mariele Kellermann (Hinterschmiding), Carola Glaser (stv. Leiterin Grainet) und Anita Beqiri (Böhmzwiesel), das aktuelle Lehrerkollegium, das übrige Schulpersonal, zahlreiche ehemalige Lehrkräfte der Schulen und Franz Glaser, der Ehemann der neuen Schulleiterin, in der Hinterschmidinger Schulturnhalle eingefunden hatten. Unter den Gästen waren auch die beiden Amtsvorgänger Glasers, Rektor Max Kronawitter und Rektorin Herta Höllmüller.

„Ob da heute wieder einmal jemand verabschiedet wird, weil gar so viele Leute beisammen sind?“, fragten sich die beiden Schulbuben Maxe Stadler und Fabian Springer in einem Sketch-Gespräch, vermuteten dann aber bald, dass es wohl um eine Feier zum Geburtstag der neuen Schulleiterin geht. „Also vierzig ist sie noch nicht, so alt schaut sie noch nicht aus“, meinte einer der beiden. Auf alle Fälle wollte Fabian der Frau Glaser mit seiner Harmonika ein besonders schönes Ständchen bringen: „Der alte Jäger vom Silbertannental“ –„weil man da die Harmonika so weit auseinanderziehen kann“.

Ehrengäste bei der Amtseinführung von Rektorin Astrid Glaser (mit Schultüte) waren (von links) Pfarrer Matthias Grillhösl, Hinterschmidings Bürgermeister Fritz Raab, Grainets Bürgermeister Kaspar Vogl und Schulrat Stefan Wolf. Verdeckt hinter der Schulleiterin: Ehemann Franz (Foto: Duschl)

Nach der Begrüßung der Anwesenden durch die stellvertretende Schulleiterin Anneliese Stadler zeigten die Schulkinder, was sie musikalisch alles drauf haben – gehören sie doch alle zur zertifizierten „Musikalischen Grundschule“: Einem gemeinsamen, frisch vorgetragenen Morgengruß in vielen Sprachen folgte das Lied „Was im Herbst so alles geschieht“ der Klassen 3b, 4a und 4b, und mit bunten Boomwhakers wurde der Kanon „Mit Haut und Haar“ aller Klassen rhythmisch unterstützt.

Allerlei nützliche Utensilien hatte die Klasse 1b zusammengetragen, die nun eins ums andere in die große Schultüte für Frau Glaser gesteckt wurden. Weitere Geschenke hatte die Klasse 2 b vorbereitet: Viele bunte Pillen für all die Wehwehchen, die möglicherweise die Rektorin einmal zwacken könnten – und wenn gar nichts anderes mehr hilft, dann tut vielleicht ein Stamperl Likör gute Dienste!

Einen fetzigen Tanz mit akrobatischen Einlagen und Tiermasken vor den Gesichtern hatte die Klasse 4b einstudiert: „The circle of life“ aus dem Musical „König der Löwen“, in Anspielung darauf, dass sich nun auch für Frau Glaser mit der Rückkehr zu ihrer früheren Schule der Kreis in ihrem Lehrerdasein geschlossen habe. Einen flotten Tanz mit bunten Seidentüchern führte die Klasse 1a auf.

Die Reihe der Ansprachen eröffnete als „Hausherr“ Hinterschmidings Bürgermeister Fritz Raab: „Ich freue mich, dass eine zielstrebige und erfahrene Pädagogin die Leitung der Schule am Haidel übernimmt.“ Astrid Glaser kehre quasi zu ihren Wurzeln zurück, nachdem sie in Grainet die Schulbank gedrückt und später auch als Lehrerin gewirkt habe. Als langjährige Pädagogin und Schulleiterin bringe sie die idealen Voraussetzungen und das nötige Rüstzeug mit, und sie werde sicher die richtige „Steuerfrau“ für die Schule sein. Auf die vollste Unterstützung des Schulaufwandsträgers und der beiden beteiligten Gemeinden könne sie jedenfalls bauen, versicherte Raab.

Zum Geburtstag der Schulleiterin gab es nicht nur Geschenke, sondern auch einen süßen Sympathiebeweis: Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 1 b formten mit ihren Händen Herzchen (Foto: Duschl)

Grainets Bürgermeister Kaspar Vogl sprach die Situation in seiner Gemeinde an, wo gerade durch den Umzug ins neue Rathaus im Gebäude gleich neben der Schule Räume frei geworden sind. Einige davon können nun von der Schule genutzt werden, etwa für die Nachmittagsbetreuung.

Schulrat Stefan Wolf zeichnete kurz die bisherige berufliche Laufbahn von Astrid Glaser auf – die als diplomierte Rechtspflegerin begann, bevor sie auf die pädagogische Schiene umstieg: Nach dem Schulbesuch an den Grundschulen Heindlschlag und Grainet und dem Gymnasium in Freyung sowie der Ausbildung als Rechtspflegerin legte sie 1995 die erste und 1997 die zweite Lehramtsprüfung ab.

Als Lehrerin war Glaser in Lackenhäuser, Kirchberg i.W., Mauth, Grainet und Freyung (hier wurde sie zur Konrektorin befördert), zuletzt als Rektorin für die Grundschulen Böhmzwiesel und Karlsbach zuständig.

Als symbolträchtiges Geschenk hatte der Schulrat eine weiß blühende Orchidee dabei: Zwei Blütenstände für die beiden Schulen Hinterschmiding und Grainet, dazu viele Knospen, die das Neue symbolisieren sollen, das immer wieder auf die Schulen zukomme. Wichtigster „Dünger“ seien Wertschätzung und Achtsamkeit gegenüber allen an der Schule Beteiligten, die aber auch der Schulleiterin entgegengebracht werden sollen.

„Über Umwege habe ich jetzt mein Ziel erreicht“, leitete Astrid Glaser ihre Ansprache ein. Ein erstrebenswertes Ziel, findet die neue Schulleiterin, das hätten schon die ersten Schulwochen erkennen lassen: Eine Schule mit einem kompetenten, hilfsbereiten und engagierten Lehrer-Team, den Sekretärinnen Sophie Lenz (zu Beginn des Schuljahres) und Susanne Pauli, dem Hausmeister, den Reinigungsfrauen und Betreuerinnen, dem Elternbeirat und den beiden Bürgermeistern. Ein Dankeschön galt aber auch Ehemann Franz, der „auch ein bisschen mit der Schule verheiratet“ ist und manche hilfereichen Ratschläge aus einem anderen Blickwinkel gebe.

Die Arbeit des Lehrers sei in erster Linie guter Unterricht, so Rektorin Glaser, mit vielfältigen Methoden, aber auch geprägt von gegenseitigem Respekt und dem Bestreben der Lehrkräfte, die Kinder das Lernen zu lehren. Gemeinsam müssten alle Beteiligten bemüht sein, an einem Strang zu ziehen, um einen Lern- und Lebensraum zu schaffen, in dem sich die Kinder wohlfühlen, Kenntnisse und Fähigkeiten erwerben und ihre Talente entfalten können.

Fabian Springer hat extra ein besonders schönes Lied für die neue Rektorin eingeübt: „Der alte Jäger vom Silbertannental“ (Foto: Duschl)

Als Schulleiterin verstehe sie sich auch „Dirigentin des Orchesters Schule“, das es zu aktivieren, zu fordern und zu fördern gelte. Ebenso brauche dieses Orchester aber auch Zeit und Ruhe für seine Arbeit, sowie Raum und Freiheit, um eigene Kompositionen oder Interpretationen zu schaffen. Gerade die heutige Feier habe eindrucksvoll gezeigt: „Dieses Schulorchester kann man wahrlich spielen lassen.“

Einen aparten Blumenstrauß überreichte Elternbeiratsvorsitzende Tanja Innetzberger mit den Worten: „Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit dir.“ Lehrerin Sieglinde Friedl schloss sich im Namen des Lehrerkollegiums und des übrigen Schulpersonals mit einem originellen Schreibtisch-Set aus Holz an.

Zum Ende der Feier hieß es dann aus dem Mund aller Kinder: „Heut‘ ist ein ganz besonderer Tag“, nämlich neben der Amtseinführung auch der fünfzigste Geburtstag der neuen Schulleiterin.

Während es im Anschluss an die Feier für die Kinder “Schule aus!“ hieß, waren die Erwachsenen noch zu einem Stehempfang in der Schulaula eingeladen.

(Titelbild: Die beiden Bürgermeister Fritz Raab (Mitte) und Kaspar Vogl (r.) überreichten ein ausdrucksstarkes Deko-Stück: Die in der Schule enthaltenen Wurzeln sollen die Rückkehr der neuen Schulleiterin zu ihren „Wurzeln“ symbolisieren – Foto: Duschl)

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