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Donnerstag, April 25, 2024

Mehr Bio-Bauern und mehr Bio-Produkte

Lesestoff

Bezirkstagspräsident  Dr. Olaf Heinrich will in den Küchen des Bezirks einen Biotag einführen

Landshut. Bei der Ausbildung von Biobauern spielt der Bezirk Niederbayern eine Vorreiterrolle. Die Staatliche Fachschule für Agrarwirtschaft, Fachrichtung Ökologischer Landbau in Landshut-Schönbrunn, habe überregional eine Pilotfunktion inne und genieße einen exzellenten Ruf,  sagte Josef Wetzstein, Geschäftsführender Landesvorsitzender des Anbauverbandes Bioland. Anlass war das  „Fachgespräch Ökolandbau“, zu dem Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich Branchenvertreter in die Bezirkshauptverwaltung  nach Landshut geladen hatte. Die Schule ist die älteste Fachschule für Ökolandbau im deutschsprachigen Raum.

Nicht zuletzt auch mit Blick auf die Wohnheime und das ökologische Lehrgut auf dem Areal des Agrarbildungszentrums (ABZ) seien die Voraussetzungen dort bestens, so Wetzstein. Allerdings gibt  es laut Schulleitung für das kommende Wintersemester 2019/2020 für 24 Plätze schon jetzt  35 Bewerber.  Die Studierenden der Fachrichtung ökologischer Landbau durchlaufen zwei Wintersemester und ein fachpraktisches Sommersemester. Danach erfolgt der Abschluss zum „Staatlich geprüften Wirtschafter für ökologischen Landbau“ und zum „Landwirtschaftsmeister“. Wetzstein zufolge würden die Anbauverbände die Einrichtung einer zweiten Klasse „voll und ganz unterstützen“.

Intensive Diskussion im Bezirksausschuss

Josef Bauer, Delegierter Landesvorstand Bayern Naturland e.V., hob hervor, wie wichtig das Thema Ausbildung ist, um den Ökolandbau „weiter nach vorne zu bringen“. Der praktizierende Landwirt, wie er sich  selbst bezeichnet,  ergänzte, dass man parallel dazu aber auch den Absatz der Produkte ankurbeln müsse. Er wünschte sich in diesem Zusammenhang, dass der Bezirk in seinen eigenen Einrichtungen wie den Krankenhäusern stärker auf ökologisch erzeugte Nahrungsmittel setzt. Heinrich sagte, man habe das Thema Anfang des Jahres im Bezirksausschuss  bereits intensiv diskutiert. Das Gremium habe die Einrichtungen beauftragt, eine alternative Ausschreibung von Produkten aus artgerechter Tierhaltung zu prüfen. Man untersuche die finanzielle und logistische Umsetzbarkeit einer Umstellung und inwieweit man mit dem Einkauf einzelner Produktgruppen starten könne, so der Bezirkstagspräsident.

Sepp Brunnbauer, Geschäftsführer Biokreis e.V., berichtete, dass in der regionalen Landwirtschaft die Umstellungsbereitschaft auf ökologischen Landbau zuletzt deutlich gewachsen sei.  Heinrich hofft indes, dass auch immer mehr Menschen darüber nachdenken, wie sie sich gesünder und bewusster ernähren können und dann ihr Einkaufsverhalten entsprechend  ändern:  „Regionale Produkte sparen Transportwege und helfen den bäuerlichen Betrieben in Niederbayern.“ Der Bezirk wolle im möglichen finanziellen Rahmen seinen Beitrag leisten und hoffe auf einen Multiplikatoreneffekt.

Heinrich macht sich dafür stark, dass künftig in den Kantinen des Agrarbildungszentrums in Landshut-Schönbrunn und im Bezirksklinikum Mainkofen einmal in der Woche Bioprodukte für die (fleischlosen) Mahlzeiten verwendet werden – nach dem Motto „Freitag ist Biotag“. Die Details seiner Initiative sollen demnächst bei einer Infoveranstaltung mit den Küchenchefs besprochen werden.

Zitate:

Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich: „Der Bezirk Niederbayern wird sich bemühen, den Anteil von Bioprodukten in den eigenen Kantinen sukzessive zu erhöhen.“

Sepp Brunnbauer, Geschäftsführer Biokreis e.V.: „In der regionalen Landwirtschaft ist die Umstellungsbereitschaft auf ökologischen Landbau zuletzt deutlich gewachsen.“

Josef Wetzstein, Geschäftsführender Landesvorsitzender des Anbauverbandes Bioland: „Die Staatliche Fachschule für Agrarwirtschaft, Fachrichtung Ökologischer Landbau in Landshut-Schönbrunn, hat überregional eine Pilotfunktion inne und genießt einen exzellenten Ruf.“

Josef Bauer, Delegierter Landesvorstand Bayern Naturland e.V.: „Um den Ökolandbau weiter nach vorne zu bringen, ist das Thema Ausbildung sehr wichtig. Man muss aber parallel dazu auch den Absatz der Produkte ankurbeln.“

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