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Freitag, April 19, 2024

Landkreis FRG auf dem Weg zur Erstellung einer Nachhaltigkeitsstrategie

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Digitale Auftaktveranstaltung

Der Landkreis Freyung-Grafenau startet in die nächste Phase des Projekts „Global Nachhaltige Kommune Bayern“. In einer digitalen Auftaktveranstaltung informierte das Landratsamt über den Prozess zur Erstellung einer kommunalen Nachhaltigkeitsstrategie.

85 Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft, Verbänden und Vereinen hatten sich dafür zugeschaltet. Landrat Sebastian Gruber erklärt: „Seit vielen Jahren leistet der Landkreis aktiv einen Beitrag zum Klimaschutz. Diese Aktivitäten wollen wir nun unter dem Nachhaltigkeitsbegriff im Dreiklang Ökologie, Ökonomie und Soziales noch breiter aufstellen. Der kommunale Bereich nimmt hierbei eine wichtige Rolle ein, und wir möchten mit gutem Beispiel vorangehen, um unsere Verantwortung den nächsten Generationen gegenüber gerecht zu werden.“

Im April hatte der Kreistag beschlossen, dass sich der Landkreis Freyung-Grafenau als einer von 184 Gemeinden, Städten und Regionen in Deutschland zur Agenda 2030 bekennt und einen Beitrag zur Umsetzung der globalen Nachhaltigkeitsziele leisten wird. Den Rahmen dafür soll eine kommunale Nachhaltigkeitsstrategie bilden, die bis Mitte nächsten Jahres durch ein gefördertes Projekt erstellt wird. Im ersten Schritt wurde analysiert, was der Landkreis in den verschiedenen Betätigungsfeldern bereits umsetzt und worauf man aufbauen kann. In der nächsten Projektphase sollen die Zielvorgaben definiert werden. „Der Prozess soll nicht nur durch das Landratsamt gesteuert, sondern partizipativ gestaltet werden. Wir sind auf die Expertise der verschiedenen Akteure im Landkreis angewiesen“, erklärt Landrat Gruber. Betreut wird das Projekt von Klimaschutzmanagerin Verena Holzbauer. Sie ergänzt: „Die heutige Veranstaltung bildet den Auftakt, wir möchten die Akteure informieren. Im Anschluss daran bilden wir Arbeitsgruppen zu den einzelnenen Unterthemen, in welchen wir die konkreten Inhalte der Nachhaltigkeitsstrategie erarbeiten.“

Im Rahmen der Förderung wird das Landratsamt in dem Projekt von einem externen Berater unterstützt. Referent Peter Ranzinger erläuterte den Teilnehmenden die einzelnen Handlungsfelder der Strategie. Diese lauten: Nachhaltig Verwalten und Wirtschaften – Soziale Gerechtigkeit und zukunftsfähige Gesellschaft – Nachhaltiger Konsum und gesundes Leben – Umwelt, Klima und Energie – Nachhaltige Mobilität – Globale Verantwortung und eine Welt.

Klimaschutzmanagerin Verena Holzbauer, Landrat Sebastian Gruber und Referent Peter Ranzinger (Foto/Screenshot: Landratsamt FRG)

Nachdem Holzbauer und Ranzinger den Teilnehmenden den Ablauf des Projekts geschildert hatten, waren die Zuhörer gefragt. In Online-Pinnwänden konnten sie ihre eigenen Visionen für einen nachhaltigen Landkreis Freyung-Grafenau eintragen. Diese reichten von Ideen zur Verbesserung des Radwegenetzes und des ÖPNV, über Eine-Welt-Bildungsprojekte, bis zu regionaler erneuerbarer Energieversorgung. Die Teilnehmenden schrieben, man könnte eine Lebensmittel-Regio-Card einführen oder ein landkreisweites Leerstandskataster und Flächensparkonzept entwickeln. Verena Holzbauer erklärt dazu: „Im Nachgang zur Auftaktveranstaltung prüfen wir, welche dieser Ideen tatsächlich Eingang in die Strategie finden können. Sie werden als Anregungen für das erste von vier geplanten Treffen der Arbeitsgruppen dienen, aus dem Leitlinien und strategische Ziele hervorgehen sollen. Von Termin zu Termin werden die Ausarbeitungen immer konkreter, bis hin zu einzelnen Maßnahmen mit festgelegten Zeitschienen. Das fertige Strategiepapier wird dann Mitte nächsten Jahres dem Kreistag zum Beschluss vorgelegt, bevor wir anschließend in die Umsetzungsphase starten.“ In den Arbeitsgruppen sind verschiedene Interessengruppen sowie auch Vertretungen aller Kreistagsfraktionen vertreten. Sobald nach den ersten Arbeitsgruppensitzungen der grobe Rahmen der Strategie gesteckt ist, wird es auch noch die Möglichkeit für alle Bürgerinnen und Bürger geben, Ideen einzubringen.

Mit der Auftaktveranstaltung ist der Start in die nächste Projektphase erfolgt, wenn auch die Durchführung coronabedingt nur in digitaler Form möglich war. Durch verschiedene Online-Anwendungen waren die Teilnehmenden trotzdem gut eingebunden. Das wurde in der abschließenden Evaluation auch mehrfach als sehr positiv herausgestellt. Auch von Veranstalterseite zeigte man sich sehr zufrieden. „Wir konnten einen guten Einblick in das Projekt „Global Nachhaltige Kommune“ geben und viele Akteure für die Arbeitsgruppen gewinnen. Ich freue mich auf den weiteren Prozess, um gemeinsam unseren Landkreis noch nachhaltiger zu gestalten“, so Landrat Sebastian Gruber abschließend.

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