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Freitag, März 29, 2024

Knaus Tabbert strebt an die Börse

Lesestoff

  • Einer der führenden europäischen Hersteller von Freizeitmobilen beabsichtigt die Handelsaufnahme im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse
  • Knaus Tabbert ist gut positioniert, um von der wachsenden Nachfrage nach Wohnmobilen, Wohnwagen und Kastenwagen (CUVs) in Europa zu profitieren; Trend zu regionalem Tourismus, insbesondere als Folge der COVID-19-Pandemie, ein Faktor, der diese Nachfrage unterstützt
  • Fünf ikonische Marken und eine umfassende Produktpalette decken das Spektrum von Freizeitfahrzeugen in Europa zum Preis von 11.000 € bis knapp 635.000 € ab
  • Umsatzerlöse von rund 780 Millionen Euro und EBITDA von rund 64 Millionen Euro in 2019; durchschnittliches jährliches Umsatzwachstum (CAGR) von fast 15 Prozent sowie durchschnittliches jährliches EBITDA-Wachstum (CAGR) von etwa 9 Prozent von 2017 bis 2019
  • Kontinuierliches Wachstum auch getrieben durch den starken deutschen Heimatmarkt, dessen Volumen laut CIVD von 2020 bis 2025 kumuliert voraussichtlich um 38 Prozent wachsen wird
  • In H1 2020 hat Knaus Tabbert erneut die starke bereinigte EBITDA-Marge des Vorjahres von 9,4 Prozent erreicht bei einer bislang soliden EBITDA-Entwicklung im laufenden Jahr, obwohl Werke im April 2020 aufgrund der COVID-19-Pandemie für mehrere Wochen geschlossen waren
  • Potenzieller Börsengang soll Aktionärsbasis des schnell wachsenden Unternehmens erweitern; Streubesitz von rund 50 Prozent angestrebt
  • Erwartete Erlöse aus der Kapitalerhöhung im Rahmen des IPOs von rund 20 Millionen Euro sollen unter anderem die Erweiterung der Produktionskapazität für die Produktion von CUVs in Ungarn beschleunigen
  • Wolfgang Speck, Vorstandsvorsitzender der Knaus Tabbert AG: „Unabhängiges, individuelles und komfortables Reisen wird immer beliebter“

Jandelsbrunn. Die Knaus Tabbert AG, einer der drei größten Hersteller von Reisemobilen, Caravans und Kastenwagen (Caravan Utility Vehicles; CUVs) in Europa, strebt einen Börsengang in den Prime Standard der Frankfurter Börse an. Mit Blick auf das schnelle Wachstum aufgrund der anhaltenden und steigenden Nachfrage in der gesamten Branche will Knaus Tabbert mit dem Börsengang seine Aktionärsbasis erweitern. Das Angebot wird bestehende Aktien aus dem Besitz der derzeitigen Aktionäre HTP Investments 1 BV, Catalina Capital Partners B.V. und Palatium Beteiligungsgesellschaft mbH umfassen. Hinzu kommen neu ausgegebene Aktien aus einer Kapitalerhöhung mit einem erwarteten Emissionserlös von rund 20 Millionen Euro, um die Investitionspläne von Knaus Tabbert zu beschleunigen. Das endgültige Platzierungsvolumen steht noch nicht fest. Nach dem Börsengang wird der angestrebte Streubesitz voraussichtlich bei rund 50 Prozent liegen.

„Unabhängiges, individuelles und komfortables Reisen wird immer beliebter“, sagt Wolfgang Speck, Vorstandsvorsitzender der Knaus Tabbert AG. „Gerade in der jüngeren Generation werden Aktivitäten und Urlaub im Wohnmobil immer populärer. Wir haben in den letzten Jahren an unserer Kapazitätsgrenze produziert, und alle Zeichen stehen auf weiteres Wachstum. Unser Portfolio spricht sowohl erfahrene Nutzer von Freizeitmobilen als auch abenteuerlustige Einsteiger an. Mit unserem Börsengang wollen wir unsere hervorragende Position weiter verbessern, um das Marktwachstum mit unserem breit gefächerten Angebot zum Kauf und zur Miete nutzen zu können.“

Umsatzentwicklung von Knaus Tabbert hat das Marktwachstum übertroffen

Knaus Tabbert bietet das gesamte Spektrum an Freizeitmobilen, vom kompakten Einstiegsmodell bis zur gehobenen Luxusklasse. Auf dem boomenden Markt für Freizeitfahrzeuge gehört das Unternehmen zu den drei größten europäischen Herstellern und erwirtschaftet rund zwei Drittel seines Umsatzes in Deutschland, dem größten europäischen Markt.
In den letzten Jahren hat das Unternehmen seine Position sowohl auf seinem Heimatmarkt als auch in Europa kontinuierlich gestärkt. In Europa erzielte das Unternehmen zwischen 2014 und 2019 ein jährliches Wachstum (CAGR) von rund 23 Prozent bei den Neuzulassungen. Laut dem Deutschen Caravaning Industrie Verband (CIVD) wuchs der gesamte Markt jährlich um 8,4 Prozent (CAGR), gemessen an den Neuzulassungen von Wohnwagen und Wohnmobilen im selben Zeitraum.
Kontinuierliches Wachstum erzielte Knaus Tabbert durch seine starke Position im deutschen Heimatmarkt, der laut CIVD von 2020 bis 2025 kumuliert voraussichtlich um 38 Prozent wachsen wird. Das Unternehmen schätzt beispielsweise, im Juni 2020 im deutschen Reisemobilsegment seinen Marktanteil um rund 3 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr gesteigert zu haben.

Zwischen 2020 und 2025 prognostiziert der CIVD eine durchschnittliche Wachstumsrate (CAGR) von jährlich mehr als 5 Prozent in Europa. Ein Megatrend, der diese Entwicklung unterstützt, ist die Alterung der europäischen Bevölkerung. Gleichzeitig wird diese individuelle, umweltfreundliche und aktive Art des Reisens und der Freizeitgestaltung auch für jüngere Konsumenten zunehmend attraktiv.

Breites und innovatives Produktsortiment – zum Kauf und zur Miete

Knaus Tabbert hat das europäische Marktwachstum in den letzten Jahren auch dank seiner modernen, umfangreichen und innovativen Produktpalette übertroffen. Das Unternehmen bietet ein starkes Markenportfolio an Freizeitfahrzeugen, das von kompakten Einstiegsmodellen unter den Marken T@B und Weinsberg bis hin zur gehobenen Luxusklasse der Marke Morelo reicht. Die Preise liegen dabei zwischen 11.000 Euro bis fast 635.000 Euro. Im Jahr 2019 erwirtschaftete das Unternehmen rund die Hälfte seines Umsatzes mit Reisemobilen, rund 28 Prozent mit Caravans und rund 19 Prozent mit Kastenwagen, auch Caravaning Utility Vehicles genannt. Allein der Umsatz mit Wohnmobilen wuchs von 2017 bis 2019 jährlich um fast 20 Prozent (CAGR).
Knaus Tabbert verkauft einen Teil seiner Fahrzeuge an kommerzielle Vermietungsunternehmen, wovon wiederum einen Teil für die firmeneigene Marke „Rent and Travel“ genutzt wird. Über diese Plattform stellen Knaus Tabbert und seine Handelspartner an rund 180 Stationen in Deutschland neue Wohnwagen, Reisemobile und CUVs zur Vermietung zur Verfügung. Dies ist vor allem für die junge Zielgruppe attraktiv. Laut einer Studie des Forschungsinstituts GfK waren aus dem Jahr 2019 waren rund 35 Prozent der Befragten in Deutschland, die für die Jahre 2019 bis 2024 ein grundsätzliches Interesse an einem Caravaning-Urlaub bekundet haben, jünger als 35 Jahre. „Rent and Travel“ erleichtert diesen Kunden den Einstieg ins Caravaning.

Starkes und profitables Wachstum in den letzten Jahren

Aufgrund seiner starken Marktposition und seines breiten Produktportfolios ist Knaus Tabbert in den vergangenen Jahren stark und profitabel gewachsen. Das Unternehmen erzielte im Jahr 2019 einen Umsatz von 780,4 Millionen und ein EBITDA von 64,3 Millionen Euro. Von 2017 bis 2019 verzeichnete Knaus Tabbert ein durchschnittliches jährliches Umsatzwachstum (CAGR) von fast 15 Prozent und ein durchschnittliches jährliches EBITDA-Wachstum (CAGR) von etwa 9 Prozent. Darüber hinaus hat das Unternehmen seine Eigenkapitalquote auf 31,6 Prozent per Ende 2019 ausgebaut.

„Knaus Tabbert ist ein agiler Marktführer in einem boomenden Umfeld“, sagt Marc Hundsdorf, CFO von Knaus Tabbert. „Unsere Ergebnisse der letzten Jahre und insbesondere im ersten Halbjahr 2020 zeigen einmal mehr, wie flexibel und robust unser Geschäftsmodell ist. Mit dem Emissionserlös wollen wir unsere erfolgreiche Entwicklung in den kommenden Jahren beschleunigen.“

Um auf mögliche Nachfrageschwankungen zu reagieren, hat Knaus Tabbert schlanke und flexible Produktionslinien eingeführt, die es erlauben, die Produktion der Fahrzeugtypen an verschiedenen Standorten zu variieren und so schnell auf Kundenwünsche reagieren zu können. Im ersten Halbjahr 2020 musste Knaus Tabbert im Zuge der COVID-19-Pandemie, wie auch andere, im April seine Produktionsanlagen für mehrere Wochen stilllegen, konnte aber dennoch die starke bereinigte EBITDA-Marge von 9,4 Prozent aus dem ersten Halbjahr des Vorjahres halten und erreicht in diesem Jahr bislang eine solide EBITDA-Entwicklung. Im ersten Quartal 2020 erzielte das Unternehmen sogar eine EBITDA-Marge von 10,3 Prozent. Knaus Tabbert arbeitet mit einer vergleichsweise geringen Fixkostenbasis: Nur rund 15 Prozent der Gesamtleistung sind Fixkosten, was zu einer sehr wettbewerbsfähigen Produktion in den vier eigenen Werken in Deutschland und Ungarn führt. Im Vertrieb profitiert Knaus Tabbert von seinem starken und ausgedehnten Netz von rund 450 Händlern.

Knaus Tabbert investiert systematisch in Forschung und Entwicklung (F&E). Schwerpunkte sind E-Mobilität, neue Materialien, Produktionstechnik und Digitalisierung. Das Unternehmen ist im Leichtbau ein Pionier der Branche. Es produziert Leichtbau-Konstruktionen für Wohnwagen und Reisemobile, was außergewöhnliche Möglichkeiten für die Innenraumgestaltung und ein neuartiges Design der Fahrzeuge eröffnet. Mit seinen Leichtbaukonstruktionen, dem selbsttragenden Faserrahmen und der speziellen, integrierten Leichtbau-Fahrwerkstechnologie bereitet Knaus Tabbert den Weg für eine Generation von emissionsärmeren, sichereren und effizienteren Reisemobilen. Aus diesem Grund hat das Unternehmen seit 2017 rund 89 Millionen Euro in Sachanlagen investiert, insbesondere in Projekte, die Freizeitfahrzeuge leichter, die Produktion flexibler und effizienter und letztlich die Produkte erschwinglicher machen sollen.

Langfristige Großaktionäre bleiben auch nach dem IPO an Bord

Die beiden Unternehmer Wim de Pundert (63) und Klaas Meertens (63) halten über ihre Holdingunternehmen zusammen rund 97 Prozent an der Knaus Tabbert AG. Diese Aktionäre haben ihre Kontrollbeteiligung an Knaus Tabbert im Jahr 2009 erworben. Die beiden Hauptaktionäre haben erklärt, das weitere Wachstum des Unternehmens durch ihr Engagement im Aufsichtsrat aktiv unterstützen zu wollen.

Börsengang als nächster logischer Schritt, um das erwartete Branchenwachstum vollumfänglich zu nutzen

Mit dem geplanten Angebot und dem Börsengang beabsichtigt Knaus Tabbert, seine Aktionärsbasis zu erweitern und seine Position weiter zu stärken, um vom erwarteten Wachstum des Sektors in vollem Umfang profitieren zu können. Beim Börsengang sollen sowohl neue Aktien aus einer geplanten Kapitalerhöhung als auch bestehende Aktien aus den Beständen der derzeitigen Aktionäre angeboten werden. Zusätzliche Aktien für potenzielle Mehrzuteilungen von bis zu 15 Prozent des Angebots werden ebenfalls von den bestehenden Aktionären zur Verfügung gestellt.
Die Knaus Tabbert AG beabsichtigt, den erwarteten Erlös von rund 20 Millionen Euro aus dem Börsengang für den beschleunigten Ausbau der Produktionsanlagen, insbesondere für die ab Herbst 2021 geplante CUV-Produktion in Ungarn, und damit verbundene Investitionen zu verwenden. Darüber hinaus will das Unternehmen seine aktuelle Strategie weiter umsetzen, unter anderem mit der möglichen Einführung einer neuen Marke.

Das Angebot wird voraussichtlich aus einem öffentlichen Angebot in Deutschland und Privatplatzierungen in bestimmten Jurisdiktionen außerhalb Deutschlands bestehen. Für das Unternehmen und die verkaufenden Aktionäre gilt ein marktübliches Veräußerungsverbot von sechs Monaten mit Ausnahme der Gesellschaft Palatium, die sich vollständig im Besitz des CEO des Unternehmens, Wolfgang Speck, befindet; in diesem Fall gilt eine zwölfmonatige Veräußerungsverbotsfrist.
Jefferies wird als Sole Global Coordinator und gemeinsam mit UniCredit Bank AG und ABN AMRO Bank N.V. als Joint Bookrunner fungieren.

(Quelle: Knaus Tabbert)
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