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Donnerstag, April 25, 2024

Kampf gegen die Pandemie: 4.500 Blutproben sollen die Corona-Forschung beflügeln

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Regensburger Wissenschaftler wollen in einer groß angelegten Antikörperstudie in den kommenden Monaten mehr über Immunität und Ausbreitungsdynamik des Corona-Virus herausfinden.

Regensburg (obx) – Bayern startet eine neue Studie zu Covid-19-Infektionen: Mit Hilfe einer zufälligen Stichprobenanalyse im Landkreis Tirschenreuth wollen Wissenschaftler der Universität Regensburg sowie der Universitätskliniken in Regensburg und Erlangen durch den Nachweis von Virus-spezifischen Antikörpern herausfinden, wie viele Menschen sich dort mit dem Virus infiziert haben. Die Wissenschaftler vermuten, dass die Zahl an Infizierten deutlich über derjenigen liegt, die durch den Virusnachweis ermittelt wurde. Die Summe der Infizierten kann Aufschluss über die Immunität in der Bevölkerung geben, was wiederum Rückschlüsse auf die Ausbreitungsdynamik zulässt. Der Landkreis Tirschenreuth war in den vergangenen Wochen ein Hotspot mit vergleichsweise vielen gemeldeten Covid-19-Fällen.

Im Rahmen der Studie im Landkreis sollen bis zu 4.500 Blutproben aus repräsentativ ausgewählten Haushalten gesammelt werden. In Frage kommen dafür Einwohner ab einem Alter von sechs Jahren. Die Studie soll noch im Mai mit der Auswahl der Teilnehmer beginnen. Sie erhalten per Post ein Informationsschreiben, eine Einverständniserklärung und einen Kurzfragebogen.

Bayerns Wissenschaftsminister Bernd Sibler und die beiden Leiter der Studie, die Professoren Ralf Wagner vom Institut für klinische Mikrobiologie und Hygiene der Universität Regensburg und Klaus Überla vom Virologischen Institut des Universitätsklinikums Erlangen, hoffen, dass sich möglichst viele Freiwillige finden: „Wir müssen alle zusammenhelfen, um mehr über das neuartige Virus zu lernen, es zu bekämpfen“, sagte der Minister bei der Vorstellung des Projekts. Die Studie werde wertvolle Erkenntnisse für die Antikörper-Forschung liefern. Auch der Präsident der Universität Regensburg, Prof. Dr. Udo Hebel, betont die Bedeutung der Studie: „Je mehr wir über das Virus Covid-19 wissen, umso besser und schneller können wir es eindämmen. Ich bin sehr froh, dass die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Regensburg hier einen entscheidenden Beitrag leisten können.“

Wer an der Studie in Tirschenreuth teilnehmen will, muss die Einverständniserklärung unterschreiben, einen Kurzfragebogen ausfüllen und eine Blutabnahmestation des Bayerischen Roten Kreuzes aufsuchen. Dort werden die Teilnehmer um eine Blutprobe zur Bestimmung von Antikörpern gegen SARS-CoV-2 gebeten. Gegebenenfalls ergeben sich danach dann weitere Folgeuntersuchungen. Nach der ersten Erhebung im Mai sind zwei weitere im Abstand von vier bis sechs Monaten vorgesehen, wie die Leiter der Studie mitteilten. Der Freistaat Bayern finanziert das Projekt im Kampf gegen die Pandemie mit weit über einer halben Million Euro.

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