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Donnerstag, April 25, 2024

Junior-Ranger sind „Mittler zwischen Mensch und Natur“

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Über Junior-Ranger, Volunteer Ranger und Nationalpark-Ranger

Neuschönau. Seit 1998 gibt es im Nationalpark Bayerischer Wald das Junior-Ranger-Programm. Das Programm wird alljährlich durchgeführt für Schülerinnen und Schüler der Nationalparkregion. Die Teilnahme ist freiwillig. Angesprochen werden in der Hauptsache die Kinder ab der fünften Schulklasse. An vier Tagen in den Pfingst- und Sommerferien erleben die Teilnehmenden an der Seite erfahrener Ranger die Waldwildnis des Parks. Sie bekommen auf diese Weise viele Eindrücke von der täglichen Arbeit der Ranger.

„Kein schulmeisterliches Pauken, sondern pures Erleben der entstehenden Waldwildnis mit seinen vielfältigen Lebensgemeinschaften. Mit Bergtouren zu den landschaftlichen Highlights, Besichtigungen der Tier-Freigelände, Besuchereinrichtungen und Kennenlernen der Arbeit der Ranger u.v.m. begreifen die Kinder den Nationalpark als Teil ihrer Heimat und tragen mit ihrer Begeisterung die Nationalparkphilosophie in die Familien. Das Junior Ranger-Projekt ist nicht nur ein erfolgreiches Bildungsprogramm für Kinder und Jugendliche, es verbessert darüber hinaus in hohem Maße die Akzeptanz des Nationalparks in der Bevölkerung.“ (aus der Website des Junior-Ranger-Vereins).

Das Programm gibt es mittlerweile in 40 deutschen Schutzgebieten. Im Nationalpark Bayerischer Wald haben bisher bereits über 3000 Schülerinnen und Schüler das Programm genutzt. 2004 wurde der Junior-Ranger-Verein gegründet, um den Kindern und Jugendlichen eine Basis für ein langfristiges Engagement für den Nationalpark zu geben.

Geschäftsführer Mario Schmid gibt einen Einblick in die Arbeit des Vereins. Nach den vier Schnuppertagen können die Junior-Ranger mit der Unterstützung des Vereins quasi weitermachen. Interessante Ausflüge, Einsätze bei Infoständen, Messen oder Junior-Ranger-Treffen in Deutschland oder Europa stehen auf dem Programm des Vereins.

Interessierte Junior-Ranger können ab einem Alter von 16 Jahren eine Stufe weitergehen; zum Volunteer Ranger. Die Volunteer-Ranger sind qualifizierte junge engagierte Nachwuchskräfte für die Nationalparkwacht. Sie unterstützen die professionellen Ranger bei ihren vielfältigen Arbeiten. Volunteer Ranger sind unter der Dachorganisation EUROPARC Federation europaweit vernetzt und treffen sich in anderen Schutzgebieten, um sich auszutauschen und Neues zu erfahren. Es ist ein großes Netzwerk entstanden, wo für die Ranger auch die Möglichkeit besteht, Trainingscamps zu besuchen. Der Ausdruck Volunteer kommt aus dem Englischen und bedeutet einfach Freiwilliger. Bis zum 30. Lebensjahr kann man Volunteer Ranger sein. Auch danach engagieren sich die ehemaligen Volunteer Ranger auf vielfältige Weise für die Natur. Manche werden auch Nationalpark-Ranger. Andere studieren Naturwissenschaften und finden später ein entsprechendes Betätigungsfeld im Bereich des Nationalparks. Von diesen Volunteer Ranger gibt es heuer im Nationalpark Bayerischer Wald 15. An Junior-Ranger hat der Park derzeit etwa 140. Der Nationalpark selbst beschäftigt 31 hauptberufliche Nationalpark-Ranger. Ranger gibt es weltweit in vielen Nationalparks und anderen Schutzgebieten.

Volunteer Rangerin Lea (Foto: MuW/r.demont)

Am 31. Juli ist immer der internationale World Ranger Day. Dieses Jahr trafen sich im Nationalpark Bayerischer Wald Ranger aus fünf Nationen zum Austausch. Die Befugnisse der Ranger in den verschiedenen Ländern sind unterschiedlich. Bei Treffen stand heuer auch das Thema Wilderei auf dem Programm. Letztes Jahr sind weltweit 150 Ranger gestorben, viele im Kampf gegen Wilderei.

Die Volunteer Ranger unterstützen die Nationalpark-Ranger an einem Infostand zum Thema „World Ranger Day“ und Wilderei bzw. Probleme der Ranger weltweit. Die anwesende Volunteer Rangerin Lea erzählte im Rückblick, wie sie schon als Kind von der Natur begeistert war und welche Möglichkeiten sie als Junior-Ranger und später als Volunteer Ranger hatte. Auch wenn sie in Erlangen, weit von ihrer Heimat, studiert, hält sie Kontakt zum Verein und versucht, an solchen Tagen präsent zu sein.

Das detaillierte Wissen zum Thema Natur und Wildnis, das sie erworben hat, prägt ihren Umgang mit der Natur, egal wo sie sich befindet. Diese Einstellung bleibt ein Leben lang, meint sie. Außerdem hatte sie als Volunteer Ranger auch Möglichkeiten, Kollegen aus anderen Ländern in deren Heimat zu treffen, was für sie sehr spannend war.

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