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Mittwoch, April 24, 2024

Internationaler Frauentag – Tarifbindung stärken!

Lesestoff

Frauenau. Zahlreiche Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter hatten sich vergangenen Sonntag eingefunden, um den 8. März – den Internationalen Frauentag – entsprechend zu feiern. Die Vorsitzende der DGB-Frauen Regen, Angela Wölfl, freute sich neben dem zweiten Bürgermeister Fritz Schreder, den Gewerkschaftssekretär der IG BCE, Christian Schlag, die IG BCE-Bezirksfrauenausschussvorsitzende Bettina Bögl, den DGB-Regionsgeschäftsführer Andreas Schmal, den DGB-Kreisvorsitzenden, Thomas Kaehler, als Hauptrednerin, die stellvertretende Regionalleiterin der IG BAU, Heike Stoffels im Frauenauer Glasmuseum begrüßen zu dürfen.

„Es gibt nach wie vor zahlreiche Ungerechtigkeiten weltweit und Frauen haben besonders darunter zu leiden“, erläuterte Angela Wölfl. Wenn man sich ansehe wie Frauen weltweit behandelt und wieviel Rechte ihnen nicht zugestanden würden, sehe man, dass noch viel zu tun sei. Der stellvertretende Bürgermeister Fritz Schreder – selbst Gewerkschafter – bedankte sich in seinen Grußworten für die Treue seitens der DGB-Frauen und der IG BCE. „Es ist ein Zeichen der Anerkennung für uns, dass der Frauentag wieder in der ‚Au‘ stattfindet.“, so Fritz Schreder.

IG BCE-Gewerkschaftssekretär Christian Schlag betonte die Wichtigkeit des Frauentags für die IG BCE. Dieser finde alle 4 Jahre und somit in 2020 wieder statt. 240 Delegierte würden im Juni mit Politik, Wissenschaft und Gesellschaft die Arbeit der Zukunft für Frauen diskutieren. Künftige Herausforderungen ließen sich bei einem Blick in die Energiewirtschaft, die Automobilindustrie und die Klimadebatte erahnen. Dort stehe man mitten in Auseinandersetzungen um machbare, verkraftbare und sozial verantwortbare Strategien. Hier sei Solidarität gefragt. „Wir brauchen Mitglieder, die uns unterstützen, die gemeinsam unsere Organisation darstellen und für unsere Werte und Ziele eintreten. Gestalten können wir nur gemeinsam“, stellte Christian Schlag klar.

Die Hauptrednerin Heike Stoffels erläuterte, dass der Internationale Frauentag unter dem Motto #fairsorgen, #fairgüten, #fairteilen stehe. Gerade hier seine Tarifverträge gefragt. Leider verabschiedeten sich immer mehr Betriebe aus dem sozialpartnerschaftlichen System – gerade in Bayern. Natürlich sei die Lohngleichheit in Betrieben mit Tarifvertrag höher als mit Betrieben ohne. Dies betreffe natürlich auch viele Frauen. Gerade an dieser Stelle appellierte Heike Stoffels an die Anwesenden: „Wir können Arbeitgeber, die aus dem Arbeitgeberverband austreten, zu einem Haustarifvertrag zwingen. Wir müssen es nur machen – dazu sind alle zusammen in einem Betrieb mit der zugehörigen Gewerkschaft gefordert!“ Zudem sollten öffentliche Aufträge nur noch an Unternehmen vergeben werden, die nach Tarif bezahlen und für gute Arbeitsbedingungen sorgen würden. Um die Einhaltung der Tarifverträge zu überprüfen, brauche man mehr Personal bei der „Finanzkontrolle Schwarzarbeit“.

Die Frauen in der IG BAU hätten sich über 10 Jahre damit beschäftigt, was für sie ein gutes Leben ausmache. Heike Stoffels: „Wir wollen vor allem eines nicht – uns anpassen müssen! Wir wollen jede für sich das Leben leben, das uns gefällt. Jede von uns hat ein Recht darauf, mit den Tätigkeiten, die sie ausübt, ihren Lebensunterhalt zu verdienen und selbstständig leben zu können.“ Um Zeit für Gemeinwohl zu haben, wäre es vernünftig, eine 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich einzuführen. Immer mehr Menschen würde zu Hause gepflegt und dies sei gut. Nur brauche man dafür Zeit – ebenso wie für die zahlreichen ehrenamtlichen Stunden, die gerne für die Gemeinschaft aufgewendet würden. Weiterhin habe man als IG BAU beschlossen, dass das Bedingungslose Grundeinkommen ergebnisoffen diskutiert werden solle. Auch hier waren es die Frauen, die diese Diskussion in Gang brachten und nun dafür sorgten, dass sie weitergeführt werde. „Als Frauen haben wir vor allem eines gelernt: es braucht Zeit, wir brauchen einen langen Atem und wir müssen zusammenhalten.“, so die Rednerin.

Abschließend mahnte Heike Stoffels im Hinblick auf Hanau, Halle und den Vorkommnissen in Erfurt vor Rassismus und Antisemitismus und forderte: „Nie wieder Krieg! Nie wieder Faschismus!“

Monika Ebner sorgte mit ihren Frauen durch Kabaretteinlagen und Thomas Kroner durch musikalische Begleitung für ein unterhaltsames Rahmenprogramm.

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