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Freitag, Mai 3, 2024

Gedenkfeier zum 25. Todestag des Ehrenbürgers Altoberbürgermeister Dr. Emil Brichta

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Gedenken am Grabmal

Passau. Am vergangenen Sonntag (12.06.) jährte sich zum 25. Mal der Todestag des Ehrenbürgers und Altoberbürgermeister Dr. Emil Brichta. Hierzu lud Oberbürgermeister Jürgen Dupper seinen Sohn, die Bürgermeister und Fraktionsführer des Stadtrates der Stadt Passau zu einer kleinen Gedenkfeier an das Familiengrab im Innstadtfriedhof ein.

Dr. Emil Brichta wurde am 26.09.1915 in Brünn (Mähren) geboren. Nach dem Studium der Rechts- und Staatswissenschaften in Brünn und Prag musste er in den Krieg ziehen und geriet in Gefangenschaft. Als Heimatvertriebener kam er nach Bayern, zunächst in den juristischen Vorbereitungsdienst nach Weiden und Amberg. In Amberg hat er auch seine Frau Olga kennengelernt. Im Jahre 1953 wurde er zum Arbeitsgerichtsrat und Vorsitzenden einer Kammer des Arbeitsgerichts Passau ernannt. Mit dieser Ernennung und der Eheschließung im Jahre 1954, war Passau endgültig zu seiner zweiten Heimat geworden.

Im März 1956 wurde Dr. Emil Brichta erstmals in den Passauer Stadtrat gewählt. Von Januar 1961 bis Mitte des Jahres 1962 übte er bereits das Amt des ersten stellvertretenden Bürgermeisters von Passau aus. Schließlich wurde Dr. Emil Brichta am 8. März 1964 als erster Heimatvertriebener einer kreisfreien Stadt in Bayern zum Oberbürgermeister gewählt.

Auch bei den folgenden Kommunalwahlen in den Jahren 1970, 1972 und 1978 wurde Dr. Emil Brichta jeweils mit großen Mehrheiten von unserer Bürgerschaft im Amt bestätigt.
In den Jahren, in denen er in der Kommunalpolitik tätig war, hat er mit seinem Engagement ein Stück Geschichte unserer Stadt geschrieben.

In seine Amtszeit fielen zum Beispiel die Gebietsreform 1972, bei der er mit viel Enthusiasmus für die Fortdauer der Kreisfreiheit Passaus kämpfte. Auch die Gründung einer Landesuniversität in seiner Heimatstadt war ihm ein Anliegen. Des Weiteren hat er den Wohnungsbau gefördert und sich massiv um die Ansiedlung bzw. Erweiterung von Industriebetrieben verdient gemacht. In seiner Amtszeit wurden Schulen und Sportstätten gebaut, die Klinikumssanierung begonnen und die Ilzstadt saniert. Große Infrastrukturprojekte wie der Bau der Schanzlbrücke prägen Passau bis heute.

Ein weiterer Schwerpunkt seiner Arbeit war sein Bemühen um die Völkerverständigung. Ihm ist es zu verdanken, dass unsere Stadt 1980 mit dem Europapreis ausgezeichnet wurde und eine Vielzahl an lebendigen Städtepartnerschaften mit Städten aus aller Welt unterhält.
Ebenso war für ihn neben seinem politischen Wirken ein vielfältiges ehrenamtliches Engagement in der Gesellschaft selbstverständlich.

Sein großes Engagement in verschiedensten Bereichen wurde mit vielen Auszeichnungen der Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik geehrt. Er war nicht nur Ehrenbürger der Stadt Passau, sondern auch Ehrenbürger unserer französischen Partnerstadt Cagnes-sur-Mer und seiner Heimatstadt. Er war Träger des Bayer. Verdienstordens und des Großen Verdienstkreuzes des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschlands. Er erhielt den Oswald-Ring des Vereins für ostbairische Heimatforschung, deren Vorsitzender er von 1963 – 1984 war, den päpstlichen Sylvesterorden und den Verdienstorden der Italienischen Republik.

Dr. Emil Brichta hat es immer verstanden, sich mit voller Kraft und ganzem Herzen zu engagieren – und trotz seiner vielen Aufgaben und Ämter ist er uns als liebenswerter Mensch in Erinnerung geblieben, der Freude daran hatte, durch seine Heimatstadt Passau zu gehen, um den Kontakt und das Gespräch mit den Bürgerinnen und Bürgern zu suchen.

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