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Freitag, März 29, 2024

Vorbilder in der Ausbildung gefragt

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Wirtschaftsentwicklung, Fachkräfte und grenzüberschreitende Zusammenarbeit – mit diesen drei Schwerpunkten hat sich das IHK-Gremium Freyung-Grafenau in seiner Sitzung am vergangenen Mittwoch auseinandergesetzt. Unter Leitung von Alois Atzinger, IHK-Vizepräsident und Vorsitzender des Gremiums, kamen die Unternehmer dazu im Landhotel Postwirt in Grafenau zusammen. Aus den Rückmeldungen der Gremiumsmitglieder ging eindeutig hervor: Gesucht sind vor allem beruflich Qualifizierte mit einer Ausbildung und darauf aufgesattelter Weiterbildung. Dass die Betriebe hier selbst aktiv sind, zeigt ein Blick auf die Ausbildungszahlen: Wie im gesamten IHK-Bezirk, konnte auch in Freyung-Grafenau im vergangenen Jahr ein leichtes Plus bei den Ausbildungsverträgen verzeichnet werden. Dennoch mussten Ausbildungsstellen unbesetzt bleiben, denn es fehlen schlicht die Bewerber. „Wir müssen die Möglichkeiten und Karrierechancen einer Berufsausbildung besser darstellen“, fasste Atzinger die Diskussion im Gremium zusammen. „Dafür braucht es Vorbilder.“ Unterschiedliche Aktionen und Programme der IHK setzen hier an. So gehen etwa junge Auszubildende als „AusbildungsScouts“ an die Schulen und berichten dort von ihren Erfahrungen, während sich die Kampagne „Elternstolz“ gezielt an Eltern wendet, die stolz sein dürfen, wenn ihr Kind den Weg einer Berufsausbildung einschlägt.

Von einem besonders akuten Fachkräftemangel berichteten die Unternehmer aus dem produzierenden Gewerbe und aus der Verkehrs- und Logistikbranche. Hier wurde deutlich, dass Bürokratie und Überregulierung einen solchen Mangel noch verschärfen können. „Wir dürfen uns nicht selbst strangulieren“, forderte IHK-Hauptgeschäftsführer Walter Keilbart. Ebenfalls zum Thema Fachkräfte diskutierte das Gremium die weitere Entwicklung der Berufsschule in Waldkirchen, deren Sanierung und Bestand im Interesse der Ausbildungsbetriebe gesichert werden müsse.

Die wirtschaftliche Entwicklung der Region vor dem Hintergrund externer Einflüsse legte der stellvertretende IHK-Hauptgeschäftsführer Martin Frank dar. Er berichtete von Beschäftigungswachstum und guten Konjunkturdaten: „Niederbayern wächst tendenziell immer noch etwas schneller als Bayern.“ Die wichtigsten Gründe für das Wachstum seien aber der momentan niedrige Ölpreis in Verbindung mit einem schwachen Euro, der die Exporte begünstigt. Frank sprach daher von einem „geliehenen Moment“ und verwies auf die weiterhin ungelöste Schuldenkrise in Europa.

Die Zusammenarbeit über Grenzen hinweg in Niederbayern, Oberösterreich und Südböhmen war das Thema von Kaspar Sammer, der als Geschäftsführer der EUREGIO Gast des Gremiums war. „Es ist wichtig, dass wir uns austauschen, um gemeinsame Ansatzpunkte zu finden“, sagte Atzinger. Sammer berichtete von der Arbeit der EUREGIO als Beratungsstelle und bei der Betreuung von Förderprogrammen, insbesondere der Unterstützungsmöglichkeiten über Interreg-Mittel. Auch er betonte den Gedanken des Austausches: „Wir sollten die Netzwerke in der Wirtschaft weiter ausbauen, denn der Mittelstand ist das Rückgrat unserer Region.“

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