Kreisauschuss stimmt mehrheitlich für das Aus
Noch bevor der Kreisausschuss am gestrigen Montag über die Zukunft der Sauna im Freyunger Hallenbad beriet, machten zahlreiche Stammgäste ihrem Unmut Luft. Mit Bannern und Plakaten versammelten sie sich vor dem Landratsamt, um den Erhalt ihrer „alten Sauna“ zu fordern. Auf Transparenten war zu lesen: „Landkreis lässt Senioren im Stich“ oder „Sauna geschlossen – warum??“. Doch der Protest blieb ohne Erfolg: Nach intensiver Diskussion votierte der Kreisausschuss mit neun Stimmen für die endgültige Schließung der Einrichtung, vier Mitglieder stimmten dagegen.
Enttäuschung bei den Stammgästen
Viele der Anwesenden zeigten sich enttäuscht über die Entscheidung. Sie betonten, die Sauna im Hallenbad sei nicht nur ein Ort der Erholung, sondern auch ein sozialer Treffpunkt gewesen. „Dort konnte man schwimmen und anschließend entspannen“, sagte Kornelia Peterhansl, die selbst zu den regelmäßigen Saunagängerinnen gehört. Sie kritisierte, dass die Schließung ohne Vorankündigung erfolgt sei: Eines Tages habe lediglich ein Zettel im Hallenbad gehangen, auf dem ein „technischer Defekt“ als Grund angegeben wurde. Bald sei jedoch der Verdacht entstanden, dass eine dauerhafte Stilllegung bevorsteht – was sich nun bestätigte.
Landrat Gruber: Sauna nicht Aufgabe des Landkreises
Landrat Sebastian Gruber begründete den Beschluss unter anderem damit, dass der Betrieb einer öffentlichen Sauna nicht zu den Kernaufgaben eines Landkreises gehöre. Ursprünglich sei das Hallenbad in den 1970er Jahren als Schul- und Lehrbad gebaut worden. Die Sauna sei später als Zusatzangebot hinzugekommen, doch die Anlage sei mittlerweile stark in die Jahre gekommen. Für eine umfassende Sanierung fehle das Geld, Fördermittel seien nicht zu erwarten.
Zwar habe die Sauna seit 2017 weitgehend kostendeckend gearbeitet, der Landkreis trage aber weiterhin einen erheblichen Anteil der Betriebskosten – rund 70 Prozent des Gesamtaufwands für Hallenbad und Sauna liege bei der Stadt Freyung. Hinzu komme das Risiko technischer Ausfälle, das auch den Badebetrieb gefährden könne.
„Nicht in Konkurrenz zur sofy treten“
Mit der Eröffnung der neuen Saunaoase sofy im März 2025 habe sich die Situation grundlegend verändert, so Gruber. Das moderne Angebot decke den Bedarf im Stadtgebiet nun ab, weshalb der Landkreis nicht länger selbst ein konkurrierendes Angebot betreiben wolle. Es sei „nicht redlich“, wenn eine öffentliche Einrichtung in Konkurrenz zu einem privatwirtschaftlichen Angebot trete, so der Landrat.
Knappe Mehrheit, große Enttäuschung
Einige Kreisräte äußerten Verständnis für die Argumente der Besucherinnen und Besucher, dennoch setzte sich am Ende die Mehrheit für die Schließung durch. Nach dem Beschluss verließen viele der Anwesenden enttäuscht den Sitzungssaal. „Das war eh klar“, kommentierte eine Teilnehmerin bitter. Für die treuen Saunagäste bedeutet der Beschluss das endgültige Aus ihres langjährigen Treffpunkts im Freyunger Hallenbad.
