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Sonntag, Oktober 6, 2024

Historische Gruppe des Kulturverein Röhrnbach: Herrschaft Burg Kaltenstein

Lesestoff

Auf Einladung von Dr. Adrian Forster besichtigte die Historische Gruppe „Herrschaft Burg Kaltenstein“ des Kulturvereins Röhrnbach das Schloss Fürsteneck.

Um ca. 1200 ließ der Passauer Fürstbischof Wolfger von Erla die Burg zum Schutz der Ilzgrenze und des Abteilandes  am Zusammenfluss von Ilz und Wolfsteiner Ohe erbauen. Er hat dann die Burganlage mit dem mächtigen Bergfried befestigt. 1212 wird die Existenz der Burgkapelle erwähnt, die Johannes dem Täufer geweihte ist. Im Zuge der Auflassung der geistlichen Besitzungen im Abteiland im Jahre 1803 kam das Schloss Fürsteneck zuerst zum Großherzogtum Salzburg und 1806 zum neu errichteten Königreich Bayern.

1814 erwarb der Ordensbruder Konstantin Binder die Schlossanlage und gründete eine Brauerei. 1818 ist Simon Georg als Eigentümer genannt, 1877 Wilhelm Fein. Seit 1921 sind Moritz Forster und dessen Erben, nun Dr. Adrian Forster, Besitzer des Schlosses Fürsteneck, in dem sich auch eine Infostelle des Naturparks Bayerischer Wald sowie eine Gaststätte befinden.

„Schlossherr“ Dr. Adrian Forster schilderte die bewegte Geschichte der Burganlage und ihre Besonderheiten. Der Erhalt und Unterhalt des mächtigen Anwesens bereitete allen Vorbesitzern und auch der Familie Forster große finanzielle Belastungen. Die Brauerei sowie die Landwirtschaft brachten letztendlich zu wenig Ertrag und so wurden in den 60iger und70iger Jahren diese aufgegeben. Dr. Adrian Forster, der das Brauereiwesen studiert hatte, beschränkte sich fortan auf die Forstwirtschaft. Eine Herausforderung war natürlich auch die Versorgung mit Elektrizität und das Heizen der mächtigen Schlossanlage sowie die Restaurierung der Gebäude, was alljährlich Unsummen verschlingt. „Mein Ziel ist es, irgendwann eine schwarze Null zu schreiben“ erklärt Dr. Adrian Forster zuversichtlich, der trotz „Ruhestand“ noch viel unterwegs ist  und sehr gefragt ist als Referent und „Hopfenspezialist“. Antonia Eiter, die Leiterin der „Herrschaft Burg Kaltenstein“ bedankte sich mit einem hochprozentigen Geschenk für die interessanten Einblicke in das Leben eines modernen „Schlossherrn“ und bei einem ritterlichen Mahl in der Schlossgaststätte mit passender Musik von Anna Falkner ließen die Röhrnbacher den Abend gemütlich ausklingen.

Antonia Eiter informierte die Mitglieder auch über die weiteren Aktivitäten der historischen Gruppe: So findet am Samstag, den  4. Juni die „Kulturkreiseinkehr“ auf Burg Kaltenstein statt, so die Gäste mit einem kleinen Programm und Musik empfangen werden. Am Samstag, den 18. Juni ist eine Fahrt zum „Fest der Rose“ nach Krumau geplant. Am Sonntag, den 17. Juli wandern die Röhrnbacher wieder zusammen mit den Säumern aus Grainet auf dem „Goldenen Steig“ von Fürholz nach Grainet zum Säumerlager mit Musik. Und der letzte Termin ist der 2. September, wo die „Herrschaft Burg Kaltenstein“ in historischer Gewandung auftreten wird beim Festzug anlässlich des Schlossfestes in Freyung. Über neue Mitglieder würde sich die historische Gruppe des Kulturvereins Röhrnbach übrigens freuen!

(Text/Bild: Elisabeth Lorenz)

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