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Samstag, April 27, 2024

Ehrenamt: auch eine Frage der Unternehmenskultur

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Wo immer weniger Menschen ein Ehrenamt übernehmen, ist das Mitwirken der Arbeitgeber besonders wichtig

Freyung, 13.09.2023: Mitten in einem wichtigen Kundengespräch schrillt der Alarm: Wer Hilfe oder Rettung benötigt, kann nicht warten. Darum ist die Vereinbarkeit von Beruf und Ehrenamt eine andauernde Herausforderung. Deren Bewältigung steht und fällt mit den Arbeitgebern.

Was auf den ersten Blick eine Selbstverständlichkeit ist, bringt auf den zweiten so manche Herausforderung mit sich: „Geht der Alarm ein, müssen unsere Ehrenamtler wie überall von einer Sekunde auf die andere los. Da spielt es dann keine Rolle, ob ein wichtiger Kunde vertröstet oder der Vorstand warten muss“, erklärt Florian Reihofer. Er weiß, wovon er spricht, denn er leistet selbst aktiven Dienst bei einer Feuerwehr und ist bei der Thomas-Krenn.AG aus Freyung für das gesamte Personalwesen zuständig – und damit auch für die Absenzen von Kolleginnen und Kollegen, die ehrenamtlich aktiv sind.

Und aus dem vorbildlichen Engagement seines Teams außerhalb der Arbeitszeit ergibt sich für ihn so mancher Spagat. Denn der Rattenschwanz eines Einsatzes ist länger, als viele zunächst vermuten. So gilt die Freistellung auch während beruflicher Fortbildungen. Was aber, wenn gerade ein teurer Trainer spricht und der Kollege gerufen wird? „Wir müssen schon immer wieder jonglieren, damit alles reibungslos klappt, aber unsere Ehrenamtler sind sehr eigenverantwortlich“, bestätigt Reihofer, und er weiß auch: Viele Unternehmen scheuen den Aufwand, trotz anders lautender Gesetzeslage. Die Relevanz ist groß, wobei vielen Menschen das nicht einmal klar ist: Gemäß Zahlen des Landesfeuerwehrverbands sind 98 Prozent der Dienstleistenden Freiwillige.*

Gesetzeslage für das Ehrenamt

Für die Ausgestaltung des Freiwilligendienstes sind zudem verschiedene Gesetze zuständig, im konkreten Beispiel das Bayerische Feuerwehrgesetz (BayFwG). Es beschreibt detailliert, wann und wie Freistellungen zu erfolgen haben. Das Problem: Nicht jedes Unternehmen hält sich daran, und die Umsetzung ist durch viele Details komplex: Zählt etwa die Wiederherstellung von Gerätschaften nach einem Einsatz zur Dienstzeit eines Ehrenamtlers? Die entsprechende Vollzugsbekanntmachung (VollzBekBayFwG, Art.9, 1) sagt, sie „kann“ dazu zählen – und man ahnt schon, dass solche Unschärfen für Arbeitgeber sowie Freiwillige herausfordernd sein können. All das gilt natürlich auch für die vielen weiteren gemeinwohlorientierten Ehrenämter, etwa von der Bergwacht über das Technische Hilfswerk (THW) und Rettungsdienste wie das Rote Kreuz, Malteser etc. bis hin zum Katastrophenschutz.

Eine Herangehensweise hat sich für Thomas-Krenn gemäß Reihofer besonders bewährt: Vertrauen. „Natürlich ist es so, dass unsere Ehrenamtler nicht blau machen, sondern engagiert und leidenschaftlich für ihre Sache einstehen. Darum lautet unsere Devise auch, stets großzügig und entgegenkommend zu sein.“ So gilt für alle gemeinwohlorientierten Ehrenamtler im Unternehmen: Sie erhalten nicht nur ohne Murren die Einsatzfreistellung während der Arbeitszeit und die Freistellungen etwa für Schulungen und Weiterbildungen, sondern sogar zusätzliche Urlaubstage, um den doch spürbaren „Freizeitverlust“ zumindest teilweise auszugleichen. Ein eigener und günstig gelegener Parkplatz für aktive Einsatzkräfte sichert im Notfall wertvolle Minuten. Ruhepausen und flexibler Arbeitsbeginn nach Einsätzen gehören ebenfalls zum Paket.

Florian Reihofer ist bei der Thomas-Krenn.AG aus Freyung für das gesamte Personalwesen zuständig.

Ehrenamtler in der Region halten

„Gerade bei der Feuerwehr mit ihren lebensrettenden Aufgaben versuchen wir wirklich alles, um zu unterstützen. Für uns als Server-Spezialisten heißt das natürlich, immer wieder entsprechende IT-Hardware zu spenden. Wir gehen aber viel weiter und versuchen zum Beispiel im Rahmen des Möglichen, Mitarbeitersuche und Ehrenamt gemeinsam zu beleuchten. So helfen wir, dass Menschen im Ehrenamt in der Region und ihrer Organisation bleiben.“ 

https://www.sueddeutsche.de/bayern/bayern-ehrenamt-freiwillige-feuerwehr-arbeitgeber-1.5131111

Über die Thomas-Krenn.AG

Die Thomas-Krenn.AG ist einer der größten Hersteller individueller Server- und Storage-Systeme in Deutschland. Seit 2002 beliefert das Unternehmen Endanwender, Wiederverkäufer und Betreiber von Rechenzentren mit hochwertiger Hardware nach dem Build-to-Order-Prinzip. Das Unternehmen steht für höchste Servicequalität bei hardwarenaher Entwicklung, Auftragsfertigung, Produktveredlung und Logistik. Dank maßgeschneiderter Lösungen ist das Unternehmen ein zuverlässiger Partner für Industrie, Systemhäuser, Dienstleister und mittelständische Endkunden – aus jeder Branche. Entsprechend DIN EN ISO 14001 werden dabei höchste Maßstäbe an Nachhaltigkeit und Ökologie erfüllt. Das Unternehmen produziert mit derzeit rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern alle Systeme in Deutschland am Standort Freyung. Gemeinsam mit dem Partnerunternehmen EXTRA Computer GmbH ist die Thomas-Krenn.AG einer der größten Hersteller von Server- und Storage-Hardware in Deutschland.

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