Freyung. Auf dem Freyunger Geyersberg ist feierlich der neue Aussichtsturm eröffnet worden. Zum Auftakt erklang ein letztes Mal die von der Pfarrei zur Landesgartenschau gestiftete Friedensglocke. Sie soll künftig auf der obersten Plattform des Turms einen Ehrenplatz erhalten – allerdings ohne dass sie geläutet werden kann. „Das würde den Anwohnern wohl den Schlaf rauben“, sagte Bürgermeister Olaf Heinrich mit einem Schmunzeln.

Der Festakt wurde zweisprachig – auf Deutsch und Tschechisch – abgehalten, denn der Turm ist Teil eines grenzüberschreitenden Projekts. Alle Redner betonten die enge Verbindung und das gute Miteinander zwischen Bayern und Tschechien. „Hier ist ein Magnet für die ganze Region entstanden – in enger, vertrauensvoller Zusammenarbeit mit unseren tschechischen Freunden“, erklärte Heinrich.

Auch Vimperks Bürgermeisterin Jaroslava Martanova sprach von einer großen Chance für beide Regionen. Ihre Stadt saniert im Rahmen des vom Interreg-Programm Bayern–Tschechien geförderten Projekts die historischen Brauereiterrassen. Das Doppelprojekt wurde vom tschechischen Ministerium für Regionalentwicklung als bestes grenzüberschreitendes Vorhaben ausgezeichnet. Ministeriumsvertreter Jiri Horacek reiste eigens aus Prag an.
Landrat Sebastian Gruber bezeichnete den Turm als „Leuchtturm der Zusammenarbeit“, der Menschen beiderseits der Grenze verbinde. „Von hier oben sieht man keine Grenzen“, ergänzte Kaspar Sammer von der Euregio Bayerischer Wald–Böhmerwald–Unterer Inn. Nach 168 Stufen erwartet Besucher in rund 31 Metern Höhe ein beeindruckender Rundumblick über Bayerischen und Böhmerwald. Der Turm soll künftig das touristische Angebot Freyungs erweitern und ganzjährig geöffnet bleiben.
