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Freitag, Mai 3, 2024

Eine Zukunftsperspektive für geflüchtete Iranerin

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MdB Al-Halak vermittelt Ausbildung zum Traumberuf – Berufliches Schulzentrum in Schlag als Anlaufstelle

Grafenau. Die Iranerin Bahare Omar Melli will Kinderpflegerin werden. Ihre Zeugnisse liegen aber in der Wohnung ihres Mannes in Teheran, vor dem sie vor vier Jahren geflohen ist. Trotzdem gibt es für die 40 Jahre alte Frau eine echte Zukunfts-Perspektive. Sie kann sofort das Berufsvorbereitungsjahr am Staatlichen Beruflichen Schulzentrum Waldkirchen, Außenstelle Schlag, besuchen, um nach einem Jahr den Mittelschulabschluss zu erreichen – die Voraussetzung für die Ausbildung zur Kinderpflegerin. „Das schaffe ich!“, versprach Bahare Omar Melli nach einem Gespräch mit dem Bundestagsabgeordneten Muhanad Al-Halak und Studiendirektor Robert Eberle. „Damit kann ich für die Rechte der Frauen im Iran nicht nur auf die Straße gehen, sondern einer von ihnen wirklich helfen“, freute sich der FDP-Politiker, der am Wochenende in Berlin an einer Demonstration gegen das Mullah-Regime teilgenommen hat.

Bahare Omar Melli lebt seit vier Jahren in Deutschland. Über Italien war sie nach Hamburg gekommen von dort erst nach Zirndorf, dann nach Lindberg und schließlich nach Grafenau. Ihre beiden Kinder hatte sie auf die Flucht mitgenommen, um hier für sie alle ein neues Leben aufzubauen. Die Pläne gingen aber nicht auf, weil der Ehemann den inzwischen 14-jährigen Sohn und die elfjährige Tochter gegen ihren Willen wieder nach Teheran zurückholte. Seitdem ist der Kontakt zwischen Mutter und Kindern abgerissen. Versuche, in Grafenau eine Ausbildung zu beginnen, scheiterten an den fehlenden Zeugnissen. „Deutsche Behörden wollen einfach Papiere sehen“, stellte Robert Eberle fest, der Leiter des Beruflichen Schulzentrums Waldkirchen, Außenstelle Schlag.

MdB Muhanad Al-Halak gemeinsam mit Studiendirektor Robert Eberle als Türöffner in eine gute Zukunft für Bahare Omar Melli (Foto: Heidi Wolf)

Mit ihrem Anliegen war Bahare Omar Melli zu Muhanad Al-Halak ins Wahlkreisbüro gekommen und der stellte den Kontakt zu Robert Eberle her. Dieser hatte die Lösung parat: Berufsvorbereitungsjahr an der Außenstelle Schlag des Beruflichen Schulzentrums Waldkirchen, ein bis zwei Praktikumstage pro Woche in einem Kindergarten, nach dem Mittelschul-Abschluss eine zweijährige Vollzeit-Ausbildung zur Kinderpflegerin. Dann sei auch die Weiterbildung zur Erzieherin möglich. „Ich will auf jeden Fall mit Kindern arbeiten. Kinder mögen mich“, sagte Bahare Omar Melli. Sie ist glücklich über die Chancen, die ihr in Grafenau geboten werden. Führerschein und Deutschkurs auf dem Niveau B2 stehen zusätzlich auf der To-do-Liste. Ihre guten Deutschkenntnisse hat sie sich während der Corona-Zeit selbst angeeignet. Muhanad Al-Halak nötigt das großen Respekt ab.  „Bahare ist für mich ein Super-Beispiel dafür, was Frauen alles schaffen. Dass sie im Iran überhaupt keine Rechte haben, finde ich brutal! Auf Dauer kann das Mullah-Regime diese Power nicht unterdrücken!“

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