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Montag, April 29, 2024

Drei Viertel der niederbayerischen Beschäftigten pendeln

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IHK-Untersuchung zeigt Zahl der Berufspendler und ihre Ziele

In Niederbayern gehört für die Arbeitnehmer Pendeln immer mehr zum Alltag. Im Jahr 2000 lag die Zahl der Berufspendler im IHK-Bezirk Niederbayern noch bei 240.000 – heute sind es 313.000. Damit verlassen fast drei Viertel der Beschäftigten jeden Tag ihren Wohnort, um in einer anderen Kommune zu arbeiten. Wichtige Zielregionen sind dabei die größeren Städte im Bezirk, aber auch in kleinere Kommunen machen sich die Pendler auf, wenn dort große Arbeitgeber ansässig sind, insbesondere Betriebe aus der Industrie. Das sind die zentralen Ergebnisse einer Untersuchung der IHK Niederbayern, die auf Daten der Agentur für Arbeit zurückgreift.

Insgesamt sind im Vergleich zur Jahrtausendwende heute 73.000 mehr Pendler auf den Straßen und Schienenwegen Niederbayerns unterwegs. IHK-Präsident Thomas Leebmann erklärt diesen Anstieg einerseits mit der positiven Entwicklung am Arbeitsmarkt: Die Beschäftigtenzahlen sind in diesem Zeitraum um 23 Prozent gestiegen. „Die Menschen sind aber andererseits auch mobiler geworden“, erläutert Leebmann. Heute seien mehr Menschen bereit, für die Arbeit ihren Wohnort zu verlassen, das zeigten die Zahlen der IHK-Auswertung.

Hauptpendlerströme im IHK-Bezirk Niederbayern

Die stärksten Pendlerströme Niederbayerns verlaufen von den angrenzenden Landkreisen nach Landshut, Passau und Straubing, daneben sind die Städte Dingolfing und Deggendorf weitere wichtige Pendlermagneten. Die Bewohner des Bayerischen Waldes zieht es besonders häufig in die südliche Richtung. Zudem verlassen im Saldo 33.000 mehr Beschäftigte den Regierungsbezirk Niederbayern, als umgekehrt jeden Tag einpendeln. Wer aus Niederbayern auspendelt, hat meist die Oberpfalz und vor allem Oberbayern als Ziel.
Allein die Stadt München zieht insgesamt 12.000 Beschäftigte aus dem IHK-Bezirk an. „Sogar aus den von München weiter entfernten Landkreisen Passau, Regen und Freyung-Grafenau pendeln über 1.500 Erwerbstätige in die Landeshauptstadt“, berichtet der IHK-Präsident. „Für ein vergleichsweises preiswertes Wohnen und Leben auf dem Land, für bessere Verdienstmöglichkeiten in der Stadt oder ein der Qualifikation entsprechendes Jobangebot nehmen viele also einen langen Weg zur Arbeit in Kauf. Daher ist eine gut ausgebaute Straßeninfrastruktur und ein funktionierendes Netz des öffentlichen Personennahverkehrs für die Flächenregion Niederbayern unerlässlich“, sagt der IHK-Präsident.
Umgekehrt seien die Unternehmen auf eine gute Erreichbarkeit angewiesen, um geeignete Mitarbeiter zu gewinnen und zu halten. „In Zeiten des Fachkräftemangels sind schnelle und leistungsstarke Verbindungen auf Straße und Schiene ein wichtiger Faktor“, meint Leebmann, und fordert: „Im Interesse der Unternehmen wie der dort Beschäftigten ist eine durchgängige sechsspurige A 3, die zügige Fertigstellung der A 94 und die Realisierung der B 15 neu ebenso wichtig, wie die unterschiedlichen Ausbaumaßnahmen der Bundesstraßen, besonders bei der B 11 und der B 20.“
Dass zudem bei einer nördlichen Umfahrung der Stadt Passau weiter Unklarheit herrsche, sei für Pendler keine gute Nachricht.

(Bilder/Grafiken: IHK Niederbayern)

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