Workshop und zeitgeschichtliche Wanderung
• Termin: Sonntag, 03. April 2016, 10 bis ca. 18 Uhr
• Treffpunkt: Universität Passau
• Workshop in Seminarraum der Universität Passau
• Wanderung von Hals in die Oberilzmühle
• Teilnahme offen für alle Interessierten nach Anmeldung (kostenlos)
Die Geschichte des Nationalsozialismus in Passau umfasst auch das weitgehend verdrängte Kapitel
zweier Konzentrationslager vor den Toren der Dreiflüssestadt: die Außenlager des KZ-Mauthausen
„Passau I Oberilzmühle“ und „Passau II – Waldwerke“ (Zahnradfabrik Passau). Dieser Teil der
lokalen NS-Geschichte ist bis heute (trotz Bemühungen von Überlebenden und Antifaschistinnen)
kaum aufgearbeitet. Noch weniger ist sie im lokalen Geschichtsbewusstsein präsent. Das
unabhängige historisch-politische Vermittlungsprojekt passau:erinnert möchte daran etwas
ändern.
Die „Oberilzmühle“ ist in Passau heute vor allem als Badeort bekannt. Der historische
Ursprung des idyllischen Stausees an der Ilz ist hingegen kaum Thema: Zum Bau eines
Kraftwerks zur Sicherung der Passauer Stromversorgung wurden 1942-’45 Häftlinge aus
dem KZ Mauthausen an die Ilzschleife gebracht. Dort mussten sie, bewacht von SSMännern
und unter den Augen der Nachbarinnen, schwerste Zwangsarbeit leisten. Auch
Morde an Inhaftierten sind dokumentiert.
Viele Passauerinnen haben sich mit der NS-Geschichte auseinandergesetzt, viele haben
schon Gedenkstätten an Orten ehemaliger Konzentrationslager besucht. Nur wenige
allerdings wissen, dass es auch KZs „vor der Haustür“ (Anna Rosmus) gab.
Das Projekt passau:erinnert möchte in dieser Lücke aktiv werden. Als Pilotprojekt soll ein
Workshop mit Exkursion eine Auseinandersetzung mit der Geschichte des Passauer Lagers
an der Oberilzmühle ermöglichen.
Organisatorisches:
Im Rahmen des Programms wird ein dezentraler, (fast) „vergessener“ Erinnerungsort besucht. Nur
wenige verdeckte Überreste des Konzentrationslagers sind sichtbar. Die Wanderung ist mehrere
Kilometer lang, nicht barrierefrei und erfordert festes Schuhwerk und wetterfeste Kleidung.
Verpflegung und Getränke für den Tag sind selbst mitzubringen.
Die Teilnahme am Pilotprojekt ist kostenlos. Spenden zur Deckung der Unkosten (Kopien,
Fahrtkosten usw.) werden gerne entgegengenommen.
Wegen der Begrenzung der Teilnehmerinnenzahl auf 15 Personen ist eine verbindliche Anmeldung
nötig bis Sonntag, 27. März 2016 unter: passau.erinnert(at)gmx.de.
(Mitteilung, Uni Passau v. 16.03.2016)
Der Satz „Dieser Teil der lokalen NS-Geschichte ist bis heute (trotz Bemühungen von Überlebenden und Antifaschistinnen)kaum aufgearbeitet“ stößt mir sauer auf! Vor 30 Jahren habe ich exakt zu diesem Thema eine Facharbeit im Rahmen meiner Abiturvorbereitung geschrieben. Im Rahmen der Erstellung der Hausarbeit bin ich bei allen öffentlichen Stellen und Behörden nur auf Ablehnung und Desinteresse gestoßen. Ich hatte aber das große Glück einen Überlebenden aus dieser Zeit kennenlernen zu dürfen, der mir vieles an Informationen und Hintergrundwissen weitergegeben hat. Nach Abgabe der Facharbeit hätte diese eigentlich veröffentlicht werden sollen, leider „passte sie aber dann doch nicht in das Konzept der Veröffentlichung“… Und das im Jahre 1987!
Hallo Frau Jahn,
danke für Ihr Statement. Da es sich um eine offizielle Mitteilung seitens der Uni-Passau handelt, haben wir den Beitrag 1:1 übernommen – so wie es sich gehört. Der Uni Passau haben wir zudem den Link zu diesem Beitrag mitgeteilt; wir hoffen, dass da – auch – fleißig online mitgelesen wird – vielleicht erhalten wir so auch eine Antwort darauf.
MuW-Redaktion
Hallo
Wolte mal fragen ob die Führung auch am weihnachten auf haben und wo man sich dan anmelden muss für eine Führung
Mit freundlichen Grüßen lucia
Bitte sagen sie mir Bescheidt
Hallo,
Ihre Frage können wir nicht direkt beantworten. Wir empfehlen Ihnen, sich direkt an die Universität Passau zu wenden (Email-Adresse siehe im Beitrag).