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Dienstag, April 16, 2024

„Der Reha-Sektor macht Bayern stark“

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MdL Taubeneder holt Gesundheitspolitiker MdL Seidenath in die Region

Bad Füssing. Die geballte Kompetenz von Vertretern der Rehabilitationseinrichtungen aus der Region hat sich auf Einladung von MdL Walter Taubeneder zu einem fachlichen Austausch im Johannesbad in Bad Füssing eingefunden.

Der CSU-Stimmkreisabgeordnete hat seinen Landtagskollegen MdL Bernhard Seidenath in dessen Funktion als Vorsitzender des Landtagsausschusses für Gesundheit und Pflege in die Region geholt, um die derzeitig schwierige Lage für den Reha-Sektor zu diskutieren und Lösungen zu erarbeiten. „Wir haben Covid, wir haben eine Energiekrise und wir haben eine Arbeitsmarktkrise“, bringt es Gastgeber Dr. Johannes Zwick von der Fachklinik Johannesbad gleich eingangs auf den Punkt. Und Stefan Scharl vom Passauer Wolf in Bad Griesbach und gleichzeitig Vertreter des Verbands der Privatkrankenanstalten in Bayern e.V. (VPKA) schiebt hinterher: „Probleme, die von bundesweiter Bedeutung sind. Es gilt auf allen Kanälen eng zusammenzuarbeiten, über Netzwerke und Verbände. Dabei wollen wir keineswegs die Lage dramatisieren oder Ängste schüren, viel mehr geht es um ein Wachrütteln, um wieder auf der Bildfläche der politischen Agenda zu landen.“

Derzeit fühlen sich die Rehabilitationseinrichtungen von der Bundespolitik kaum wahrgenommen. „Auch deswegen ist dieser Austausch für uns besonders wertvoll und keinesfalls selbstverständlich“, dankt Scharl in Vertretung aller Gesprächsteilnehmenden für das Gehör für die Branche bei den Mandatsträgern.

„Der Reha-Sektor macht Bayern stark. Bayern ist Reha-Land Nummer 1. Dieser wichtige Zweig des Gesundheitswesens ist bisher – auch dank Anstrengungen des Bundes und des Freistaat Bayern – einigermaßen durch die Krise gekommen. Das Auslaufen der Bundeshilfen seit 1. Juli 2022 führt nun aber zu einer existenzbedrohenden Situation. Der Bund muss weiterhin helfen!“, weiß der Ausschussvorsitzende Seidenath um die prekäre Lage der Einrichtungen.

„Wir alle sitzen im gleichen Dilemma. Wir sind aus Corona mit Defiziten herausgekommen und stehen jetzt einer Kostenexplosion bei den Energiepreisen gegenüber – es wird jeden Tag schlimmer, und wir wissen aktuell nicht, was uns da Ende des Jahres erwartet“, betont auch Dr. Peter Wein von der Waldburg-Zeil-Klinik Niederbayern in Bad Füssing.

(v.r.) Stefan Scharl (Passauer Wolf), Dr. Johannes Zwick (Johannesbad), Bezirksrätin Cornelia Wasner-Sommer, Dr. Peter Wein (Waldburg-Zeil-Klinik Niederbayern), MdL Walter Taubeneder und MdL Bernhard Seidenath, Werner Weißenberger (Johannesbad), Dr. Daniel Falkner (Klinik Prof. Schedel), Florian Leebmann (Passauer Wolf), Michael Hisch (KWA-Klinik Stift Rottal) und Christian Mück (Johannesbad) – Foto: Stefanie Starke

Hinzukomme der wachsende Fachkräftemangel. „Schon zu Coronazeiten wurde der Fachkräftemangel spürbar. Aktuell sind wir in der Situation, dass wir zwar genügend Patienten haben, aber zu wenig Personal“, erklärt Christian Mück von der Fachklinik Johannesbad in Bad Füssing, der die Lösung ganz klar im Einbezug qualifizierter ausländischer Mitarbeiter sieht. „Hier scheitern wir jedoch an der deutschen Bürokratie. Uns werden in sämtlichen Bereichen Fesseln angelegt und der Handlungsspielraum damit deutlich eingeschränkt – das darf nicht sein“, schildert Dr. Zwick gegenüber dem Gesundheitspolitiker.
Steigende Energie- und Lebensmittelkosten und andere Unabwägbarkeiten würden den Sektor hart treffen. „Deswegen haben wir als CSU-Fraktion in der letzten Landtags-Plenarsitzung vor der Sommerpause, am 21. Juli, in einem Dringlichkeitsantrag auf die Probleme der Reha-Einrichtungen aufmerksam gemacht und eine Verlängerung der Hilfsprogramme gefordert“, betont MdL Bernhard Seidenath, der jedoch gleichzeitig wenig von einem noch stärkeren Einbezug ausländischer Fachkräfte in der Branche hält. „Dies kann nur das letzte Mittel sein. Wir brauchen in letztlich allen Gesundheitsfachberufen mehr Interessenten aus dem Inland. In diese Richtung gehen unsere politischen Initiativen.“

Als zuständiger Stimmkreisabgeordneter für große Teile des Bäderdreiecks laufen bei Walter Taubeneder zahlreiche Hilferufe aus der Reha-Branche auf. „Da ist die Einrichtungsbezogene Impfpflicht, Quarantänezeiten, exorbitante Energiepreise – die Sorgen sind vielschichtig und daher danke ich für den fachlichen gebündelten Austausch“, schließt er die Gesprächsrunde. Man dürfe nicht schlechter aus der Pandemie herauskommen, als man hineingegangen sei, war man sich abschließend einig und beschloss sich weiter nach Kräften für den Sektor stark zu machen.

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