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Donnerstag, April 18, 2024

DAV-Sektion Passau trifft sich zur Vorstands- und Beiratssitzung mit Abstand und Masken

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Die erste Sitzung in Corona-Zeiten – Kommissarische Vorsitzübergabe an Lothar Schramm

Passau. Fast vollzählig hat sich die DAV-Sektion Passau zur Vorstands- und Beiratssitzung getroffen, allerdings unter besonderen Vorzeichen: Klar, in Corona-Zeiten mit Einhaltung der Abstandsregeln.  Aber im Vordergrund stand diesmal die Tatsache, dass es die letzte Sitzung des 1. Vorsitzenden Prof. Dr. Walter Schweitzer sein würde. Denn das Zusammentreffen wurde auch zum Anlass genommen, um den langjährigen Vorsitzenden zu verabschieden und den Vorsitz entsprechend kommissarisch an den bisher 2. Vorsitzenden Lothar Schramm zu übergeben.

Aber der Reihe nach! Die Tagesordnung einhaltend hat Schweitzer zunächst über die Vorkommnisse der letzten Wochen und Monate berichtet – von drastischen Einschnitten. „Wer von uns hätte bei unserer letzten Sitzung im Januar gedacht, was da mit Corona in diesem Jahr noch auf uns zukommen wird“, kann der Vorsitzende sein Bedauern über den Lockdown aus Vereinssicht nicht verbergen. Denn die Krise hat auch die DAV-Sektion Passau vor große Herausforderungen gestellt: „Unabhängig davon, dass das komplette Kurs- und Tourenprogramm ausgesetzt werden musste, war es die größte Herausforderung, dass wir unsere Mitglieder bei der Stange halten und entsprechend mit Infos rund um den Umgang mit Corona beim DAV berichten.“ Die Aussteuerung von Newslettern und Pressemitteilungen stand hier fest auf der Tagesordnung.

Wo Ende Februar noch Skitouren auf dem Plan standen, wurde das Tourenprogramm dann schnell auf Eis gelegt. „Jetzt war lange, lange Zeit Stillstand, auch im Bereich der Ausbildung. Nur ganz langsam finden einzelne Kurse und Touren wieder statt, aber in Eigenverantwortung der Tourenführer – einfach eine schwierige Situation derzeit“, so Ausbildungsreferent Hans Jehl, der in diesem Rahmen jedoch anmerken will, dass der touristische Ansturm auf und in den Bergen derzeit enorm sei. „Wir dürfen die Natur nicht außer Acht lassen. Hier kommen neue Herausforderungen auf uns zu.“

Was die Erträge auf den Hütten angehe, sei der finanzielle Ausfall zu verkraften – „die Saison ist erst losgegangen. Aber jetzt müssen wir sehen, wie der Sommer läuft. Ein Fazit können wir hier erst Ende des Jahres ziehen“, erklärt Schatzmeister Bernhard Pappenberger. Deutlich schwerer hat es die Bewirtschaftung der Sektions-Höhle getroffen: „Hier müssen wir einen Einnahmenausfall hinnehmen, weil die Lamprechtshöhle bis Mitte Juni für Besucher gesperrt war.“ Coronabedingt mussten natürlich auch die beiden geplanten Sektionsreisen nach Kroatien und in die Schweiz abgesagt werden, ebenso eine Reihe an weiteren Veranstaltungen, wie beispielsweise die Jahreshauptversammlung, die nun auf Oktober verschoben ist.

Nach dem Motto „unverhofft kommt oft“ hat die Sektion aber auch mit ganz anderen Herausforderungen zu kämpfen: So hat es bereits im April beim Aufgang zur sektionseigenen von-Schmidt-Zabierow Hütte einen Felssturz auf Höhe der sogenannten „Schwarzen Wand“ gegeben. „Wir haben von Experten eine Risikoanalyse durchführen lassen, die zum Fazit gekommen ist, dass die Gefahrensituation durch die doch gewaltigen Felstrümmer eher minimal ist. Trotzdem besteht Handlungsbedarf, auch eine Wegeverlegung steht im Raum, aber das letzte Wort ist hier noch nicht gesprochen“, will Walter Schweitzer noch berichten. Lothar Schramm hat die Berichterstattung über die anstehenden Baumaßnahmen übernommen: „Hier gehen wir 2021 die Kläranlagen-Erweiterungen auf unseren Hütten an – das ist sehr erfreulich.“

Dem Mitgliederzuwachs konnte Corona übrigens nichts anhaben: Mit derzeit rund 7.300 Mitgliedern steigt die Zahl an Zutritten weiter an, wenn auch gemäßigt. „Immerhin hier kann uns Corona nicht an den Kragen.“

Nach weiteren Berichten der verschiedenen Fachbereiche, wie unter anderem Jugend, Naturschutz sowie den Haushaltseinblicken in das vergangene und laufende Jahr, folgte schließlich der feierliche Teil: So wurde der bisherige und langjährige 1. Vorsitzende der DAV-Sektion Passau, Prof. Dr. Walter Schweitzer, von der Vorstandschaft und den anwesenden Beiräten verabschiedet und der 2. Vorsitzende, Lothar Schramm, kommissarisch zum Vorsitzenden ernannt. „Es ist tatsächlich ein historischer Moment. Walters letzte Sitzung nach 25 Jahren. Die Sektion würde heute niemals da stehen, wo sie jetzt steht – sein Engagement ist kaum in Worte zu fassen“, dankt Schramm dem langjährigen Vorsitzenden, ebenso die gesamte Vorstandschaft mit stehendem Applaus. Die eigentliche Verabschiedung wird dann bei der Mitgliederversammlung am 8. Oktober erfolgen.

Bis zu den Neuwahlen im Rahmen der Mitgliederversammlung wird also Schramm den Vorsitz kommissarisch übernehmen. Als neuer 2. Vorsitzender rückt Werner Kavcic, Fachübungsleiter im Bereich Mountainbike, nach. Eine kommissarische Neubesetzung wurde auch für den Posten des Naturschutzreferenten einstimmig verabschiedet: Dr. Isabelle Auer übernimmt nach der 13-jährigen Tätigkeit von Dr. Franz Füller das entsprechende Amt.

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