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Dienstag, März 19, 2024

Bis zur letzten Flocke

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Erste Bayerische Schneepflugmeister kommen aus dem Markt Schönberg

Training haben Benedikt Mautner und Fabian Blaschko aus Schönberg eigentlich genug. Aber ihr Können am schweren Räumgerät bewiesen sie fernab jeder Schneeflocke bei der ersten Bayerischen Schneepflugmeisterschaft in Marktredwitz. Am Sonntag, 21. Mai holten sie sich dort den Titel.

5000 Menschen haben ihnen zugejubelt – das könnte im Winter gerne genauso sein. Aber da sieht es oft anders aus. Da sind die Räumdienste sonst gerne mal eher die Buhmänner, weil jeder seine Straße zu spät geräumt sieht oder den größten Haufen immer ausgerechnet vor der eigenen Einfahrt vermutet. Dabei leisten die Schneepflügenden eine herausfordernde Arbeit; sie müssen raus, wenn es das Wetter vorgibt, um für Vorankommen und Sicherheit zu sorgen. Und hinter ihnen deckt „Frau Holle“ schon wieder den Teer weiß ein.

„Praxisnahe Situationen auch ohne Schnee“

Ziel der Veranstaltung war neben dem sportlichen Wettkampf also auch die Information über diesen Dienst am Bürger und seine besonderen Herausforderungen. In Marktredwitz wurde das mit einer großen Schau und einem Familientag kombiniert. Die Kinder waren natürlich begeistert von den orangen Helden am Unimog. Die hatten am Tag zuvor zwei Trainingsrunden absolvieren können, um einen Parcours möglichst präzise, aber auch in geforderter Zeit zu durchfahren. Angepasst an die Herausforderungen des Winterdienstes gab es enge Passagen durch Absperrungen wie zwischen geparkten Autofluchten zu durchfahren, es galt um enge Radien und in Sackgassen zu rangieren; vorwärts, rückwärts, millimetergenau. Der Schnee musste in Form von Fässern oder Pyramiden zur Seite oder auf Ablageflächen verschoben werden. „Das waren durchaus ganz praxisnahe Situationen auch ohne Schnee,“ sagen Benedikt und Fabian; nur halt mit besserer Sicht, Tageslicht und ohne Eis unter den Reifen. Konzentration und technisches Geschick waren gefragt. Und das für alle gleich, weil der zur Verfügung gestellte „Rennbolide“ von allen 19 Teams aus ganz Bayern genutzt werden musste, statt das vertraute Gerät von zuhause. Ein wenig Glück gehörte natürlich auch dazu.

Siegerpreis: Lieber ein Party- statt einem Arbeitsgerät

Am Ende lagen die Mannschaften alle recht eng beieinander.  Nach der ersten Ausscheidungsrunde lang Freilassing noch vor ihnen vorne. Aber die Schönberger aus dem Bayerwald blieben beim Fight der besten acht am coolsten und landeten schließlich mit großem Jubel, auch von Seiten der Politik, ganz vorne vor den Gastgebern aus Marktredwitz. Neben Urkunde und Pokal gab es dafür die Auswahl aus Preisgeschenken. Akkuschrauber und Motorsäge ließen sie für einen Kugelgrill links liegen. Statt einem Arbeits- lieber ein Partygerät. Da hat bei passender Gelegenheit auch das ganze Bauhofteam etwas davon, dachten sie sich. Als Bürgermeister Martin Pichler zum Gratulieren vorbeikam, versprach er auch gerne das Grillgut zur ausstehenden Siegesfeier.

Qualifikation für die Deutsche Meisterschaft in Koblenz

Außerdem haben sich Fabian und Benedikt so auch für die Deutsche Meisterschaft im September in Koblenz qualifiziert. Der Ehrgeiz ist geweckt. Da es von den Parcours der Wettkämpfe Skizzen und Maßangaben gibt, kann ja schon mal vorab geübt werden. Und wer weiß; Europa- und Weltmeisterschaften im Schneepflügen gäbe es ja auch noch. Warum die Meisterschaft eigentlich in der warmen Jahreshälfte stattfindet statt dann, wenn es zum Sportgerät auch das passende Spielfeld in weiß gäbe? Im Winter, sagen die zwei, haben die Räumdienste schließlich Wichtigeres zu tun.

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