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Montag, April 29, 2024

Bärlappe bekommen menschliche Unterstützung

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Gemeinsame Pflegeaktion von Nationalpark und Katholischer Landvolkbewegung im Oberen Reschbachtal

Mauth / Finsterau. Der Nationalpark Bayerischer Wald gehört zu einem der bedeutendsten Wuchsgebieten für Bärlappgewächse in Deutschland. Deshalb fand im Oberen Reschbachtal bei Mauth vor kurzem eine Pflegeaktion zu dessen Erhalt statt. Die Nationalparkmitarbeiter wurden dabei tatkräftig von der Katholischen Landvolkbewegung der Diözese Passau unterstützt.

„Bärlappe sind eine sehr alte Pflanzengattung und hatten ihre Blütezeit schon in der sogenannten permokarbonischen Eiszeit vor rund 350 Millionen Jahren. Dass es sie noch heute im Gebiet des Nationalparks gibt, ist wahrscheinlich menschlichen Einflüssen zu verdanken“, erklärt Nationalpark-Botaniker Dr. Christoph Heibl. Bärlappe bevorzugen nämlich meist Wuchsorte, wie Böschungen, Wegränder oder Rohboden und würden durch zunehmende Verbuschung wahrscheinlich langsam aus der Landschaft verschwinden. Deshalb waren die Teilnehmer der Pflegeaktion im Oberen Reschbachtal unterwegs, um die dortigen Bärlappvorkommen zu unterstützen. Neben Nationalparkmitarbeitern waren auch insgesamt sechs Freiwillige der Katholischen Landvolkbewegung im Einsatz. „Ich freue mich sehr, dass auch wir von der Katholischen Landvolkbewegung im Sinne der Schöpfungsverantwortung aktiv beim Erhalt unserer heimischen Flora und Fauna mitwirken können“, sagte Marie-Theres Knab, geschäftsführende Bildungsreferentin des Passauer Diözesanverbands. „Außerdem konnten wir aus dem anfallenden Material auch noch Refugien für Kreuzottern bauen. Bei der Pflegeaktion in Mauth durften wir nicht nur tatkräftig mitanpacken, sondern lernten auch viel Interessantes über diese besondere Pflanzengattung.“

Der Nationalpark Bayerischer Wald zählt deutschlandweit zu den wichtigsten Wuchsgebieten für Bärlappgewächse, wie den Keulen Bärlapp (Foto: Nationalpark Bayerischer Wald)

Das Obere Reschbachtal zählt auf Nationalparkgebiet zu den besten Standorten der insgesamt sieben heimischen Arten des Bärlapps. „Es ist deutschlandweit einmalig, dass in einem Gebiet noch alle Bärlapp-Arten vorkommen, wie der Alpenflachbärlapp oder auch der Sprossende Bärlapp. Das macht uns schon ein wenig stolz und zeigt einmal mehr, wie wichtig Schutzgebiete, wie der Nationalpark sind“, so Christoph Heibl abschließend. 

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