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Donnerstag, März 28, 2024

Alles im Plan auf Bayerns größter Staatsstraßen-Baustelle

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MdL Christian Flisek informiert sich an der Ortsumgehung Vilshofen

Vilshofen. Bautechnische Anforderungen, Umwelt- und Tierschutz, nahegelegene Bebauung: Die Ortsumgehung Vilshofen ist ein Projekt, das viele Herausforderungen zu bieten hat. Dennoch ist auf Bayerns größter Baustelle alles im Plan, das bestätigten Ltd. Baudirektor Robert Wufka, Leiter des Staatlichen Bauamts Passau sowie die zuständige Abteilungsleiterin Eva-Maria Honigl, Landtagsabgeordneter Christian Flisek und Bürgermeister Florian Gams bei einem Besuch auf der Baustelle.

Über den aktuellen Stand der Arbeiten informierte Eva-Maria Honigl: Die Brücke über die Wolfach und die St 2119 ist seit Herbst 2020 fertiggestellt, ebenso die Brücke über die Bahnlinie Vilshofen-Blindham. Auf dieser wurde noch ein Irritationsschutzzaun errichtet, um Fledermäuse bei ihren nächtlichen Flügen im Wolfachtal zu schützen. Die Arbeiten an der Talbrücke Galgenberg-Tobel sowie der benachbarten Brücke über einen weiteren Tobel sind ebenfalls abgeschlossen, auch an der Brücke über die B 8 und den neuen Kreisverkehr ist die Abnahme bereits erfolgt. Im nächsten Jahr wird noch eine Einhausung zum Schutz der Fledermäuse in Verbindung mit einer Grünbrücke für Kleintiere errichtet. „Danach ist der Brückenbau erledigt, und es geht mit dem Straßenbau weiter“, teilte Eva-Maria Honigl mit. Die Ortsumgehung soll Mitte 2024 für den Verkehr freigegeben werden.

Rund 40 Millionen Euro kostet die Ortsumgehung: „Ein großer Anteil der Kosten entfällt auf den Natur- und Artenschutz“, hob Bauamtsleiter Robert Wufka hervor. Die Haselmausquerungshilfe ist nur ein Bestandteil der umfangreichen Maßnahmen in diesem Bereich. Auch die ungewöhnliche Weite der Wolfachtalbrücke (159 Meter) ist darauf zurückzuführen: So können Fledermäuse ungehindert der Jagd entlang der Wolfach nachgehen. Ausgleichsflächen, Höhlenbäume und Durchlässe erhalten den Lebensraum für Zauneidechsen, Fledermäuse, Grubenlaufkäfer und viele mehr. „Wir betreiben großen Aufwand, um Eingriffe zu minimieren und auszugleichen“, betonte Wufka.

Bereits im Planfeststellungsverfahren werden Tier- und Pflanzenbestand erhoben, erklärte Wufka auf eine Nachfrage von MdL Christian Flisek. Dabei werden die Verfahren immer komplexer; „wir laufen oftmals den aktuellen Entwicklungen hinterher“, sagte er. Ähnliche Erfahrungen macht auch Vilshofens Bürgermeister Florian Gams: „Für die Verwaltungen wird es immer schwieriger, die vielen Vorschriften umzusetzen.“

MdL Christian Flisek lobte den Grundgedanken der Planfeststellung. Transparenz ins Verfahren zu bringen und die Bürger frühzeitig zu beteiligen. „Konkrete Einwände von Einzelanwohnern lassen sich so gut abarbeiten, aber wenn es über Verbände instrumentalisiert wird, wird es schwierig. Für diese Problematik müssen wir politische Lösungen finden“, sagte Flisek und ergänzte: „Wir brauchen dringend eine Beschleunigung und Entbürokratisierung der komplizierten und langwierigen Genehmigungsverfahren, damit wir auch in Zukunft noch bauen können.“ Bürgermeister Gams bat darum, in der politischen Arbeit auch die Menschen wieder in den Vordergrund zu rücken: „Tier- und Naturschutz sind wichtig, aber auch der Schutz der Menschen muss einen Wert haben.“ Das sieht MdL Flisek gerade beim Thema Ortsumgehungen: „Ortsumgehungen bedeuten Lebensqualität. Früher führten die Straßen mitten durch viele Ortschaften hindurch, das war für Anwohner und Verkehrsteilnehmer gleichermaßen eine große Belastung.“

Mit Blick auf Robert Wufkas bevorstehenden Ruhestand beankte sich Christian Flisek bei dem scheidenden Bauamtsleiter: „Vielen Dank für Ihre geleistete Arbeit für unsere Region.“

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