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Freitag, März 29, 2024

1.100 Impfungen weniger in dieser Woche

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Aussetzung der Lieferung von AstraZeneca wirkt sich schwer auf die Impfsituation in der Stadt Passau aus

Passau. Am gestrigen Nachmittag ereilte auch die Stadt Passau die unerfreuliche Nachricht, dass ab sofort keine Impfungen mehr mit dem Vakzin von AstraZeneca durchgeführt werden dürfen. Die Bundesregierung hat diese Anordnung gestern aufgrund einer aktuellen Empfehlung des Paul-Ehrlich-Instituts erlassen. Im Impfzentrum der Stadt Passau betrifft das rd.1.100 Personen, die in dieser Woche eine Impfung mit dem Impfstoff von AstraZeneca erhalten hätten. Anders als im gestrigen Impf-Update gemeldet, können demnach in dieser Woche lediglich rd. 1.200 Impfungen – also in etwa die Hälfte – durchgeführt werden. Diese unterteilen sich in ca. 700 Erst- und ca. 500 Zweitimpfungen.

Oberbürgermeister Jürgen Dupper: „Vertrauensbildende und vertrauenserhaltende Krisenpolitik sieht anders aus. Die Entscheidung, AstraZeneca vorerst aus der Impfkampagne des Bundes zu nehmen, kann wissenschaftlich und medizinisch geboten sein. Sie reiht sich aber ein in eine Abfolge von größeren und kleineren Stolperern bei der Impfstrategie gegen das Corona-Virus. Die Bemühungen der Stadt Passau, die Priorisierungsstufen 1 und 2 schnellstmöglich durchzuimpfen erhalten dadurch einen empfindlichen Rückschlag.“
Oberbürgermeister Jürgen Dupper und das Führungsteam des Impfzentrums der Stadt Passau bestehend aus dem Ärztlichen Leiter Dr. Achim Spechter und dem Verwaltungsleiter Erik Linseisen, erläutern die Auswirkungen.

Nachdem das Thema Impfungen in den vergangenen Wochen endlich Fahrt aufgenommen hat, ist der Stopp der AstraZeneca-Impfungen mit einer Vollbremsung zu vergleichen. Vor allem sind damit auch die in der vergangenen Woche vom Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit angekündigten Impfstoffsonderzuweisungen für Hotspots obsolet. Ob dieses dringend benötigte Extrakontingent für die Stadt Passau als besonders schwer betroffene Grenzregion noch zum Tragen kommt, ist bis dato nicht bekannt.

Die heute noch gelieferten 1.300 Impfdosen von AstraZeneca müssen nun in den Schränken des Impfzentrums in Kohlbruck eingelagert werden, während die bereits für diese Woche eingeplanten 1.100 Impfwilligen nicht immunisiert werden dürfen. Anders als geplant muss das Impfzentrum aufgrund der Anordnung an diesem Donnerstag und Samstag geschlossen bleiben.

Personen, die bereits einen konkreten Impftermin mit AstraZeneca bekommen haben, erhalten vom Impfzentrum eine entsprechende Information und einen neuen Termin, sobald ein Impfstoff verfügbar ist. Die Impfungen mit dem Vakzin von Biontech/Pfizer und Moderna sind nicht betroffen und können wie terminlich vereinbart wahrgenommen werden.
Termine für Zweitimpfungen mit dem Impfstoff von AstraZeneca sind im Impfzentrum der Stadt Passau aktuell noch nicht von der Absage betroffen, da diese erst in einigen Wochen anstehen. Bis dahin steht hoffentlich fest, wie es mit dem Impfstoff von AstraZeneca weitergeht.

Im Stadtgebiet wurden insgesamt bereits rd. 9.400 Personen geimpft. Davon seit Mitte Februar rd. 1.960 mit dem Impfstoff von AstraZeneca. Da das Vakzin entsprechend einer Empfehlung der deutschen Impfkommission anfänglich nur Personen unter 65 Jahren verabreicht wurde, besteht der Großteil dieser Geimpften aus medizinischem Personal und weitere U-65-Jährige der Priorisierungsgruppe 1 und 2. Anfang März erfolgte dann die Freigabe des Impfstoffs auch für ältere Personen, weshalb seither auch über 70-Jährige entsprechend der Priorisierungsgruppe 2 mit AstraZeneca geimpft wurden.

Die impfwilligen Angehörigen der Priorisierungsgruppe 1 in der Stadt Passau (insbesondere um Bewohnerinnen und Bewohner beziehungsweise Mitarbeiter von Alten- und Pflegeeinrichtungen, über 80-jährige Bürgerinnen und Bürger sowie Personal aus den Gesundheitsbereichen) sind bereits seit der vergangenen Woche mindestens einmal durchgeimpft. Seit Anfang der letzten Woche werden auch Angehörige der Priorisierungsgruppe 2 geimpft. Rd. 5.500 Frauen und Männer wurden als über 70-Jährige dazu aufgerufen, sich für eine Impfung zu registrieren. Weitere Angehörige der Priorisierungsgruppe 2 sind u. a. pflegende Angehörige, Polizei- und Ordnungskräfte, Personen, die in Kinderbetreuungseinrichtungen, in der Kindertagespflege und in Grund-, Sonder- oder Förderschulen tätig sind, Mitarbeiter stationärer Einrichtungen für geistig behinderte Menschen.

Es ist davon auszugehen, dass sich mehrere tausend Personen dieser Prioritätsstufe grundsätzlich impfen lassen möchten. Aufgrund der nun wieder sehr geschmälerten Impfstoffverfügbarkeit und aufgrund der mit der Aussetzung sicherlich verstärkten Verunsicherung der Bevölkerung gegenüber dem Vakzin von AstraZeneca, wird sich die Impfgeschwindigkeit wieder deutlich verlangsamen.

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