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Mittwoch, November 19, 2025

Bergführer Hans Peter Eisendle zu Gast bei Sport Jakob

Lesestoff

Am 13. November 2025 war der professionelle Bergführer Hans Peter Eisendle zu Gast bei Sport Jakob in Waldkirchen. Klaus Jakob begrüßte den bekannten Gast herzlich.

Seit sechs Jahrzehnten bewegt er sich in den Alpen, vier davon als professioneller Führer: Hans Peter Eisendle aus Südtirol. Er gilt nicht als Held, sondern als jemand, der Grenzen auslotet – und gelernt hat, dass die eigentliche Prüfung dann beginnt, wenn alles anders läuft als geplant.

Im Austausch mit der Journalistin Verena Gruber von der italienischen Rundfunkanstalt rai spricht Eisendle über jene stille Kraft, die sich zeigt, wenn der Körper erschöpft ist. Über die Verantwortung, die ein gemeinsames Seil mit sich bringt. Über Partnerschaften, die Bestand hatten – und solche, die zerbrachen. Und über die Neugier, die entsteht, wenn Gewissheiten verschwinden.

Eisendle zählt zu den markantesten Gestalten der Dolomitenkletterei, ein Bergsteiger mit philosophischem Blick auf die Natur. Für ihn bedeutet Alpinismus nicht Heldentum, sondern Sehnsucht und das Bewusstsein für die Gesetzmäßigkeiten der Bergwelt. Sein Satz „Ein Abenteuer ist etwas, das man erst im Rückblick zu schätzen weiß“ fasst diese Haltung zusammen.

Ein genialer Erzähler, der die Zuhörer in den Bann zog. Hier ein Beispiel: Im Juli 2000 stieß Hanspeter Eisendle am unteren Bereich der Diamirflanke in rund 4300 Metern Höhe auf ein menschliches Wadenbein. Eine Untersuchung, die Anfang 2004 abgeschlossen wurde, kam zu dem Ergebnis, dass es mit hoher Wahrscheinlichkeit zu Günther Messner gehört – dem Bruder Reinhold Messners, der 1970 unter bis heute nicht vollständig geklärten Umständen ums Leben kam.

Heute richtet er den Blick zurück auf die Zeit, in der er als Jugendlicher auszog, um Orte zu finden, an denen niemand etwas von ihm erwartete. In seiner Heimat Sterzing waren das die Berge – damals wie heute. Nach Jahrzehnten voller großer Touren zieht es ihn wieder zu abgelegenen Felsflanken und unscheinbaren Schneehügeln, die fernab des Rampenlichts liegen.

„Im Unbekannten stoße ich am ehesten auf Neues in mir selbst“, sagt er.

Ein Abend, der davon erzählt, wie man den eigenen Grenzen begegnet. Von schweren Momenten und dem, was danach kommt. Vom Preis des Aufstiegs. Von einer Freiheit, die nie absolut ist – und von Abenteuern, die sich oft erst später als solche offenbaren. Von den Bergen und der Kunst, von ihnen zu erzählen.

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