10.8 C
Hutthurm
Mittwoch, Oktober 8, 2025

E-Zigaretten mit K.O-Tropfen?

Lesestoff

So gefährlich kann der süße Dampf sein

Der wachsende Markt für Vapes fördert auch den illegalen Handel. Immer häufiger beschlagnahmen Behörden in Deutschland nicht zugelassene E-Zigaretten, die nicht nur gegen gesetzliche Bestimmungen verstoßen, sondern auch ernsthafte gesundheitliche Risiken bergen. Denn vermehrt werden Liquids für E-Zigaretten mit berauschenden Substanzen wie synthetischen Cannabinoiden sowie GBL (Gamma-Butyrolacton), bekannt als K.O.-Tropfen, oder mit extrem hohen Nikotinkonzentrationen versetzt. Bereits kleinste Mengen können zu Orientierungslosigkeit, Lähmungen oder einem vollständigen Gedächtnisverlust führen. Die Wirkung tritt durch Inhalation binnen Sekunden ein – eine Überdosierung ist dadurch wahrscheinlicher. Zusätzlich enthalten illegale Vapes oft Schwermetalle wie Blei und Cadmium sowie giftige Chemikalien wie Vitamin E-Acetat und Diacetyl. Markus Lindblad von Vapeglobe fordert verstärkte Kontrollen und strengere regulatorische Maßnahmen, um Verbraucher besser zu schützen.

Der Zoll beschlagnahmte 2024 mindestens 1,9 Millionen illegale E-Zigaretten und fast 1.800 Liter unversteuerte E-Liquids. Diese Produkte entziehen sich jeglicher Qualitätskontrolle und können bedenkliche Inhaltsstoffe enthalten. Untersuchungen von Behörden zeigen, dass hier die Nikotinkonzentrationen weit über den erlaubten Grenzwert hinaus gehen oder diese mit Schadstoffen belastet sind. Häufig fehlen gesetzlich vorgeschriebene Kennzeichnungen, darunter eine deutsche Beschreibung der Inhaltsstoffe und eine Steuermarke. Zusätzlich weisen illegale Vapes häufig ein zu großes Füllvolumen oder eine auffällig hohe Zuganzahl auf, was weitere Hinweise auf eine unregulierte Herstellung sein kann. „Übermäßig hohe Nikotinmengen können das Nutzungserlebnis unangenehm machen und zu Übelkeit oder Schwindel führen“, warnt Markus Lindblad von Vapeglobe. Solch hohe Werte sind oft nicht notwendig, insbesondere für junge oder unerfahrene Konsumenten. „Viele wissen gar nicht genau, wie viel sie inhalieren. Sie haben wenig Erfahrung mit starken Nikotindosen und empfinden sie oft eher als überwältigend statt angenehm“, so Lindblad. Dazu erfolgt der illegale Vertrieb häufig über Schwarzmärkte, Flohmärkte, ominöse Geschäfte sowie das Darknet. Eine strikte Regulierung und regelmäßige Labortests sind daher unerlässlich, um Verbraucher vor Gefahren zu schützen.

K.O.-Tropfen in Vapes: Ein unsichtbares Risiko

Noch besorgniserregender ist die gezielte Beimischung von K.O.-Tropfen in Vapes – oft unbemerkt in Clubs und Bars. „Immer wieder gibt es Berichte von Menschen, die nach dem Zug an einer fremden E-Zigarette plötzlich das Bewusstsein verlieren oder sich an nichts mehr erinnern können“, erklärt Lindblad. Auch die Polizei NRW warnt vor dem Konsum von E-Zigaretten mit verbotenen Stoffen. Der Grund: In einigen Fällen werden illegale Liquids mit GBL oder anderen Betäubungsmitteln versetzt, die unbemerkt verabreicht werden können. Da die Substanzen geruchlos und geschmacksneutral sein können, bemerken Opfer oft nicht, was sie inhalieren. „Bereits kleinste Mengen reichen aus, um Orientierungslosigkeit, Lähmungserscheinungen oder einen kompletten Blackout hervorzurufen“, warnt der Deutschlandsprecher. Besonders in unkontrollierten Umgebungen wie Clubs, Festivals oder privaten Feiern kann der Konsum fatal enden. Lindblad rät daher dringend davon ab, an fremden Vapes zu ziehen.

Boom des Schwarzmarktes – eine Gefahr für Verbraucher und legale Anbieter

Markus Lindblad von Vapeglobe fordert verstärkte Kontrollen und strengere regulatorische Maßnahmen, um Verbraucher besser zu schützen. (Foto: Vapeglobe)

Der unerlaubte Verkauf von E-Zigaretten hat in den letzten Jahren in Deutschland stark zugenommen und wird zunehmend zu einer Bedrohung für den Jugend- und Verbraucherschutz. Die auffällig niedrigen Preise dieser Produkte täuschen Verbraucher oft darüber hinweg, dass sie unkontrollierte und möglicherweise gesundheitsschädliche Inhaltsstoffe enthalten. „Seit der Einführung der Steuer auf Tabakersatzprodukte vor etwa zwei Jahren hat sich ein florierender Markt entwickelt. Der Schwarzmarkt ist inzwischen genauso groß wie der legale – und wächst immer weiter“, so Lindblad. Dies untergräbt Unternehmen, die sich an gesetzliche Vorgaben halten. „Während legale Hersteller strenge Auflagen erfüllen, gelangen nicht gesicherte Produkte ungesichert in den Umlauf“, erklärt der Deutschlandsprecher weiter. Viele dieser untersagten Produkte weisen zudem eine minderwertige Verarbeitung auf, wie billiges Plastik oder verpixelte Schrift auf der Verpackung. Lindblad mahnt: „Das stellt zudem ein unkalkulierbares Gesundheitsrisiko dar.“ Besonders alarmierend: Jugendliche haben auf dem rechtswidrigen Wege viel leichter Zugang zu nicht zugelassenen Vapes. Denn während regulierte Händler strenge Alterskontrollen durchführen müssen, werden diese im illegalen Handel oft ignoriert. So gelangen hochdosierte und verunreinigte Produkte ungehindert in die Hände Minderjähriger – mit potenziell schweren gesundheitlichen Folgen.

Sicherheit statt Risiko: Regulierung bei Vapes ist entscheidend

Neben den Gesundheitsgefahren verursacht der illegale Markt massive wirtschaftliche Schäden. Um dem unregulierten Handel entgegenzusteuern, setzen einige legale Anbieter auf strikte Qualitätskontrollen. Anbieter sollten ausschließlich Produkte vertreiben, die durch anerkannte Labore getestet wurden, um langfristig das Vertrauen der Kunden und regulatorische Konformität sicherzustellen. Der Kauf von E-Zigaretten sollte daher nur bei seriösen, regulierten Händlern erfolgen. „Die Bekämpfung unzulässiger Vapes erfordert ein entschlossenes Vorgehen von Behörden, Industrie und Politik. Nur durch konsequente Kontrollen und klare Standards lassen sich Gesundheitsgefahren minimieren. Verbraucher sollten sich also über die Herkunft ihrer Vapes informieren und ausschließlich geprüfte Produkte aus vertrauenswürdigen Quellen erwerben“, schließt Lindblad ab.

- Werbung-

More articles

1 Kommentar

  1. Erschreckend, wie viele Risiken beim Thema Vapes oft unterschätzt werden. Gerade wenn sogar K.O.-Tropfen und synthetische Drogen in illegalen Produkten landen, wird klar, wie dringend strengere Kontrollen und Aufklärung nötig sind.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

- Anzeige -

Letzte Beiträge